Join Hands

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Join Hands
Studioalbum von Siouxsie and the Banshees

Veröffent-
lichung(en)

7. September 1979

Label(s) Polydor

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

Gothic Punk,[1] Post-Punk

Titel (Anzahl)

8

Länge

42:29

Besetzung

Produktion

Nils Stevenson, Mike Stavrou

Chronologie
The Scream Join Hands Kaleidoscope

Join Hands ist das zweite Studioalbum der britischen Post-Punk-Band Siouxsie and the Banshees, und wurde im September 1979 über das Label Polydor veröffentlicht. Das Album ist die letzte Veröffentlichung mit Gitarrist John McKay und Schlagzeuger Kenny Morris.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Album wurde am 7. September 1979 auf dem Label Polydor veröffentlicht und ist der Nachfolger des Debüt-Albums The Scream. Die Veröffentlichung erreichte Platz 13 in den UK Album Charts.[2] Nur zwei Tage nachdem die Band das Album auf den Markt brachte, verließen John McKay und Kenny Morris die Band vor einem bestätigten Auftritt in Aberdeen. Für den weiteren Verlauf der Tour sprang Robert Smith ein, der mit seiner Band The Cure das Vorprogramm für Siouxsie and the Banshees bestritt.[3]

Im April 2015 wurde das Album mit einem alternativen Cover wiederveröffentlicht. Bei dem alternativen Cover handelt es sich um das eigentliche Original, welches damals von der Plattenfirma, unter der Begründung religiöser Anstößigkeit, abgelehnt wurde.[4]

Titelinformationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lied Poppy Day basierte auf John McCrae’s Gedicht In Flanders Fields, welches er 1915 nach dem Tod eines guten Freundes im Ersten Weltkrieg verfasste.[2] Das Stück "Mother / Oh Mein Papa" ist eine, dem deutschen Lied O mein Papa nachempfundene, Interpretation Siouxsies.[2]

Musikstil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siouxsie Sioux verwendete in Interviews das Wort gothic, um den Sound des Albums zu beschreiben. Damit prägte sie den Sprachgebrauch. In späteren Interviews distanzierte sie sich wieder von dieser Vokabel, doch vergebens. Laut Marcus Stiglegger etablierte das Album mit seinen jaulenden Gitarren und dem monoton hämmernden Schlagzeug das Gothic-Klischee.[5][6] Die Musik wird dem im Post-Punk-Umfeld entstandenen Urstil des Gothic Rock zugerechnet, welcher in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre als Gothic Punk bekannt und rückwirkend auch zuvor erschienenen Veröffentlichungen zugeschrieben wurde.

Musikalisch wurde Join Hands im Gegensatz zum Debütalbum The Scream düsterer arrangiert. Das Album, das Steven Severin selbst als „gothic“ umschreibt, stellt hierbei den Übergang vom Post-Punk zum frühen Gothic Rock dar.[7] Simon Reynolds urteilte, zusammen mit dem nachfolgenden Album Juju enthalte Join Hands „ungefähr 70 % des Klangs und der lyrischen Themen des Gothic“.[8]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oliver Sheppard beschreibt gerade das mit Flanger-Effekten belegte Gitarrenspiel des Songs Premature Burial hierbei als wegweisend für spätere düstere Post-Punk und Gothic-Bands.[9]

Nach David Cleary von AllMusic haben sich Joy Division bei ihrem zweiten Werk Closer von einigen Stücken inspirieren lassen. So gilt das Stück Placebo Effekt als großer Einfluss auf das Joy-Division-Stück Colony. Insgesamt sei es aber trotz lobenswerter Risikobereitschaft der Band schwierig, die Platte zu empfehlen: Die Stücke seien allzu einheitlich düster, statisch und strukturlos, die Sängerin sei stimmlich nicht in bester Form. Die experimentellen Stücke wie The Lords Prayer und Mother / Oh Mein Papa seien uninteressant zu hören bzw. gescheitert. Das beste Lied der Platte sei, trotz des wenig versprechenden Anfangs Icons, bei dem der Gesang voller klinge und die Gitarrenarbeit mutiger sei.[10]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A-Seite

  1. Poppy Day
  2. Regal Zone
  3. Placebo Effect
  4. Icon
  5. Premature Burial

B-Seite

  1. Playground Twist
  2. Mother / Oh Mein Papa
  3. The Lords Prayer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. backagain.de
  2. a b c Join Hands (Media notes). Polydor POLD 5024 (2442 164). 1979.
  3. Mark Paytress: Siouxsie and the Banshees: The Authorised Biography. Sanctuary, 2003, ISBN 1-86074-375-7, S. 97–98.
  4. Siouxsie & the Banshees [uk charts]. officialcharts.com. Abgerufen am 29. April 2013.
  5. Marcus Stiglegger: Preacher Men. Mystizismus und Neo-Mythologie im britischen Gothic-Rock. In: Marcus S. Kleiner, Thomas Wilke (Hrsg.): Pop & Mystery. Spekulative Erkenntnisprozesse in Populärkulturen. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8394-2638-8, S. 63–80, hier S. 63 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  6. Marcus Stiglegger: Preacher Men. Mystizismus und Neo-Mythologie im britischen Gothic-Rock. In: Marcus S. Kleiner, Thomas Wilke (Hrsg.): Pop & Mystery. Spekulative Erkenntnisprozesse in Populärkulturen. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8394-2638-8, S. 63–80, hier S. 63 (abgerufen über De Gruyter Online).
  7. Simon Goddard: Sioux, Siouxsie entry. In: Mozipedia: The Encyclopaedia of Morrissey and the Smiths. Ebury Press, S. 393.
  8. Simon Reynolds: Rip It Up and Start Again – Post Punk 1978–1984. Faber and Faber, April 2005, S. 429.
  9. Oliver Sheppard: A Brief History of Deathrock, Part II. souciant.com
  10. David Cleary: Siouxsie and the Banshees: Join Hands. allmusic.com; abgerufen am 2. Juli 2020