Julia Fuhr Mann

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Julia Fuhr Mann (* 17. März 1987 in Ingolstadt als Julia Stiebert[1]) ist eine deutsche Filmemacherin, Kuratorin und queer-feministische Aktivistin. Sie setzt sich bei ProQuote Film für Geschlechtergerechtigkeit im Filmbereich ein, kuratiert Filme für das Kult-Frauenfilmfestival Bimovie und ist in der Videoredaktion der Süddeutschen Zeitung angestellt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2003 wirkte Julia Fuhr Mann in Ingolstadt an einer Szenischen Lesung zum Bosnienkrieg mit.[2]

Mit 18 Jahren entwickelte sie mit andern Schülern das Jugendtheaterstück "traum.verloren", eine Geschichte zweier Mädchen und ihrer Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, das unter ihrer Regie im Altstadttheater 4 mal aufgeführt wurde.[3]

Julia Fuhr Mann absolvierte einen Magister in Philosophie, Literaturwissenschaft und Soziologie[4] 2006 bis 2008 in der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und 2009–2012 in der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dabei legte sie ihren Fokus auf Ästhetik, Moral und griechische Ethik. Seit 2013 studiert sie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. In ihrer filmischen Ausbildung wurde sie von Jean Perret, Nurith Aviv und Peter Zeitlinger geprägt. Beim ARD-Hauptstadtstudio, die Zeit, Funk und Vice bildete sie sich journalistisch fort.

Seit 2014 kuratiert sie das Programm für das feministische Filmfestival Bimovie in München[5], auf dem avantgardistische Untergrund-Filme von und für Frauen gezeigt werden.

In ihren Kurzfilmen und Dokumentationen problematisiert sie kapitalistische Selbstoptimierung und Gendernormen, Digitalisierung und Entfremdung. Mit absurd überhöhten Bildern kreiert sie dystopische Zukunftsszenarien[6] zeigt in trister Ästhetik die Vereinzelung der Menschen in einer funktionalen Arbeitswelt[7] oder "entwirft eine queer-feministische Utopie fernab von abstrusen BMI-Normen und männlicher Deutungshoheit."[8]

Seit 2015 engagiert sie sich bei ProQuote Film für eine Frauen-Quote in der Filmbranche ein und konzipierte 2016 einen gleichnamigen Social Spot.[9]

Seit 2018 arbeitet sie außerdem in der Videoredaktion der Süddeutschen Zeitung.[10]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Film "Riot Not Diet"(2018)[8] wurde auf über 70 Filmfestivals weltweit gezeigt und gewann

  • 2018 beim XPOSED Film Festival Berlin in der Kategorie Best German Short Film
  • 2019 Beim Barcelona Int. Short Film & Video Festival als Best Experimental Short und
  • 2019 beim Blicke-Filmfestival des Ruhrgebietes den Gender & Queer Preis

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2009 Grün (Regiepraktikantin)
  • 2010 Stran9ers in the ni9ht (Marketing, PR)
  • 2010 Vita Cola auf Weltniveau (Setrequisiteurin)
  • 2013 Niemandsland
  • 2014 A Monument to Keren Yedaya (Interview)
  • 2014 Die Liebe der Mutter
  • 2016 ProQuote Film
  • 2016 The Show Show
  • 2017 Doctor Future
  • 2018 Riot Not Diet
  • 2023 Life is not a competition, but I’m winning

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Julia Stiebert. Internet Movie Database, abgerufen am 11. April 2020 (englisch).
  2. "Herzschmerzen" vom Krieg: Lesung in der Harderbastei. In: Donaukurier. Abgerufen am 14. April 2020.
  3. Skilagerfahrt mit kreativen Folgen. Abgerufen am 14. April 2020.
  4. Julia Fuhr Mann –– VITA. In: juliafuhrmann.com. Abgerufen am 11. April 2020.
  5. BIMOVIE 20 - Allgemeine Informationen. Abgerufen am 11. April 2020.
  6. Video: Doctor Future. 25. Oktober 2017, abgerufen am 2. Mai 2020.
  7. Die Liebe der Mutter, Kurzspielfilm, 2014 bei crew united, abgerufen am 2. Mai 2020.
  8. a b Riot Not Diet, Kurzdokumentarfilm, 2017-2018 bei crew united, abgerufen am 2. Mai 2020.
  9. Julia Fuhr Mann: Pro Quote Film. 5. Februar 2016, abgerufen am 14. April 2020.
  10. Julia Fuhr Mann - Students at HFF Munich - HFF Munich. Abgerufen am 2. Mai 2020 (englisch).