Königsberg-Klasse (1916)

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Königsberg-Klasse
Die Karlsruhe
Die Karlsruhe
Schiffsdaten
Land Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffsart Kleiner Kreuzer
Bauzeitraum 1914 bis 1917
Stapellauf des Typschiffes 18. Dezember 1915
Gebaute Einheiten 4
Dienstzeit 1916 bis 1929
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 151,4 m (Lüa)
145,8 m (KWL)
Breite 14,3 m
Tiefgang (max.) 6,3 m
Verdrängung Konstruktion: 5.440 t
Maximal: 7.125 t
 
Besatzung 475 Mann
Maschinenanlage
Maschine 12 × Dampfkessel
2 × Dampfturbinensatz
Maschinen­leistung 31.000 PS (22.800 kW)
Höchst­geschwindigkeit 27,8 kn (51 km/h)
Propeller 3 × dreiflügelig ⌀ 3,5 m
Bewaffnung
  • 8 × Sk 15,0 cm L/45 (980 Schuss)
  • 2 × Flak 8,8 cm L/45
  • 4 × Torpedorohr ⌀ 50,0 cm (5 Schuss)
  • 200 Seeminen
Panzerung
  • Gürtel: 18–60 mm
  • Deck: 20–40 mm

Die Königsberg-Klasse, auch als Königsberg-II-Klasse bezeichnet, war eine Klasse von vier Kleinen Kreuzern der Kaiserlichen Marine, welche im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Sie ist nach der Kreuzerklasse von 1907 die zweite Klasse, die diesen Namen trägt.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1913 entworfen, führten die vier Schiffe als Baubezeichnung/Planungsbezeichnung „Ersatz Gazelle“, „Ersatz Nymphe“, „Ersatz Niobe“ und „Ersatz Thetis“. Sie wurden beim Stapellauf auf die Namen von Kleinen Kreuzern getauft, welche zu Beginn des Ersten Weltkriegs in fernen Gewässern verlorengingen. Im Gegensatz zur ersten Königsberg-Klasse waren diese Schiffe größer, schneller und stärker bewaffnet (15-cm-Geschütze). Statt des Rammbugs hatten sie einen schrägen Vorsteven. Sie kamen in den letzten beiden Kriegsjahren zum Einsatz.

Nach dem Krieg wurden alle Schiffe dieser Klasse bis auf die Königsberg in Scapa Flow interniert. Bei der Versenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte am 21. Juni 1919 konnten Nürnberg und Emden von den Briten auf Grund gesetzt werden. Die Karlsruhe versank und liegt dort noch heute auf dem Grund. Die Königsberg diente nach dem Krieg zunächst als Postschiff für die internierte Hochseeflotte. Anschließend wurde sie als Reparation an Frankreich übergeben. Dort fuhr sie noch einige Jahre unter dem Namen Metz.

Liste der Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Königsberg AG Weser, Bremen 22. August 1914 18. Dezember 1915 12. August 1916 am 5. November 1919 außer Dienst gestellt,
französische Kriegsbeute und 1936 abgewrackt
Emden AG Weser, Bremen 2. Dezember 1914 1. Februar 1916 12. März 1917 versuchte Selbstversenkung am 21. Juni 1919 in Scapa Flow,
französische Kriegsbeute und 1926 abgewrackt
Karlsruhe Kaiserliche Werft, Kiel 4. Mai 1915 31. Januar 1916 15. November 1916 selbstversenkt am 21. Juni 1919 in Scapa Flow
Nürnberg Howaldtswerke, Kiel Dezember 1914 16. April 1916 15. Februar 1917 versuchte Selbstversenkung am 21. Juni 1919 in Scapa Flow,
1922 als britisches Zielschiff versenkt

Technische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rumpf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rumpf eines Kreuzers der Königsberg-Klasse, unterteilt in wasserdichte Abteilungen und genietet, war 151,4 Meter lang, 14,2 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 7.125 Tonnen einen Tiefgang von 6,32 Metern.

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antrieb erfolgte durch zwölf Dampferzeuger – zehn kohle- und zwei ölbefeuerte Marinekessel – und zwei Turbinensätze, mit denen eine Gesamtleistung von 26.000 PS erreicht wurde. Diese gaben ihre Leistung an zwei Wellen mit je einer Schraube ab. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 27,5 Knoten (51 km/h) und die maximale Fahrstrecke 4.850 Seemeilen bei 12 Knoten.

Besatzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 475 Mann starke Besatzung setzte sich aus 17 Offizieren und 458 Unteroffizieren bzw. Mannschaften zusammen. Als Divisionflaggschiff wurde weitere 5 Offiziere und 20 Unteroffiziere bzw. Mannschaften eingeschifft.

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Artilleriebewaffnung bestand aus acht 15-cm-SK L/45 in Einzellafette und zwei 8,8-cm-SK L/45 in Einzellafette zur Flugabwehr. Des Weiteren waren vier 50-cm-Torpedorohre (zwei seitlich unter Wasser, zwei an Deck) vorhanden und es konnten bis zu 200 Seeminen transportiert werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine. Band 12: Kleine Kreuzer 1903–1918. Bremen bis Cöln-Klasse. Bernard & Graefe Verlag München, 2004, ISBN 3-7637-6252-3.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8.