Kaffenstein

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Kaffenstein

Der Kaffenstein ist ein Loogfels am Stabenberg in der Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwalds (Rheinland-Pfalz). Er trägt spezielle Einkerbungen, mit denen eine Grenze bezeichnet wird.[1] Sein Name rührt von „Kaften“ oder „Kerfen“ für Kerben her.

Gemäß dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland-Pfalz ist der Kaffenstein als Kulturdenkmal eingestuft.[2] Am Stabenberg gibt es zwei weitere Loogfelsen, den Spielstein am Nordhang und den Schwehrstein am Westhang.[2]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kaffenstein liegt am Südhang des Stabenbergs auf 390 m Höhe[3] an der Grenze der Waldgemarkung der Landstadt Deidesheim. Der sogenannte Dreimark-Loogfels markiert die südöstliche Grenze des Deidesheimer Stadtwalds zum Gimmeldinger und Königsbacher Wald.[4] Südwestlich unterhalb erstreckt sich das Gimmeldinger Tal, das vom Mußbach durchflossen wird. Am Bach stehen das Forsthaus Benjental und das Alte Jagdhaus Looganlage.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal wurde der Fels im Jahr 1534 erwähnt. Folgende Zeichen sind darauf abgebildet:[5]

  • Das einfache Kreuz steht für Deidesheim.
  • Das mit einem Hirschgeweih gezierte Kreuz steht für Königsbach, das früher den Herren von Hirschhorn gehörte.
  • Das Rautenschild steht für die Kurpfalz.
  • Der Buchstabe „G“ steht für Gimmeldingen, das „K“ für Königsbach, und das „a“ ist ein Nummerierungsbuchstabe.

Neben diesen Zeichen sind noch die Jahreszahlen 1694, 1705, 1714, 1769, 1776, 1779, 1818 und 1826 auf dem Felsen verzeichnet.[4] Sie wurden bei Grenzbegehungen auf dem Felsen hinterlassen.[5] In früheren Jahren, als es noch keine Pläne über den Verlauf der Gemarkungsgrenzen gab, waren solche Grenzbegehungen alle sieben Jahre üblich, damit sich die Beteiligten den Verlauf einprägen und die Zeichen aufs Neue verinnerlichen konnten. Als dann in späterer Zeit solche Pläne vorlagen, gewannen solche Grenzbegehungen, an denen dann mehr Personen teilnahmen, immer mehr einen Volksfestcharakter.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Gödel: Grenzsteine – Gemarkungs- und Gütersteine und ihre Entstehung. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung (Hrsg.): Heimatblätter Deidesheim und Umgebung. Nr. 5, 1972, S. 4.
  2. a b Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. (Memento vom 16. Januar 2022 im Internet Archive) Mainz 2021[Version 2024 liegt vor.], S. 26 (PDF; 5,1 MB; siehe: Loogfels südlich des Stabenbergs oberhalb des Forsthauses Benjental).
  3. Lage und Höhe des Kaffensteins auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 1. März 2021.
  4. a b Georg Peter Karn, Rolf Mertzenich: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Bad Dürkheim, Gemeinde Haßloch, Verbandsgemeinden Deidesheim, Lambrecht, Wachenheim (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 3-88462-119-X, S. 192.
  5. a b c Otto Gödel: Ein Grenzbegang im Deidesheimer Wald mit Bildern. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung (Hrsg.): Heimatblätter Deidesheim und Umgebung. Nr. 3, 1972, S. 8, 13.

Koordinaten: 49° 23′ 19,5″ N, 8° 8′ 13,7″ O