Karoline Bauer

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Karoline Bauer, Stahlstich von Franz Xaver Stöber
Karoline Bauer (im weißen Kleid), Detail des Gemäldes Parade auf dem Opernplatz von Franz Krüger, Berlin 1824–1830

Karoline Bauer (* 29. März 1807 in Heidelberg; † 18. Oktober 1877 in Kilchberg bei Zürich) (Selbstmord) war eine deutsche Schauspielerin der Biedermeierzeit.

Leben

Nach dem Tod ihres Vaters, der als Rittmeister bei Aspern fiel, ließ sie sich 1814 zusammen mit ihrer Familie in Karlsruhe nieder. Ihr Debüt als Orchestermusikerin absolvierte sie erfolgreich am Karlsruher Hoftheater anlässlich des D-Moll Konzerts von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Musik vernachlässigte Bauer zugunsten des Theaters. Sie nahm Schauspielunterricht bei Mlle Demmer, einer Schülerin von August Wilhelm Iffland. Mit deren Hilfe konnte sie im Dezember 1822 - ebenfalls am Hoftheaters - in der Rolle „Margarete“ als Schauspielerin debütieren.

Anmut, Natürlichkeit und eigentümliche Begabung machten sie rasch zum gefeierten Liebling des Publikums. 1824 wurde sie an das Königsstädtische Theater nach Berlin berufen und ein halbes Jahr danach an der dortigen Hofbühne angestellt.

1829 verließ sie die Bühne, um sich, zur Gräfin Montgomery erhoben, mit dem Prinzen Leopold von Coburg zu vermählen, von dem sie 1831 wieder geschieden wurde, als er als Leopold I. die belgische Königskrone annahm.

Zur Bühne zurückkehrend, folgte sie 1831 einem Ruf nach Sankt Petersburg und gastierte 1834 mit außerordentlichem Erfolg in Wien, Budapest, Leipzig, Hamburg, Berlin, Lübeck etc., später in Dresden, an dessen Hoftheater sie bis 1844 mit andauerndem Beifall wirkte. Ihren Abschied dort gab sie in der Rolle des „Armand“.

Schon in Sankt Petersburg und später auch in Deutschland stand sie in Konkurrenz mit ihrer Kollegin Charlotte von Hagn, die am Theater in Berlin spielte. Das Theaterpublikum teilte sich je nach Anhängerschaft in „Hagnianer“ und „Bauerianer“.

Seit 1844 mit dem polnischen Emigranten Grafen Ladislaus von Broel-Plater vermählt, starb sie am 18. Oktober 1877 auf Villa Broelberg bei Zürich.

Ihr Herausgeber, Arnold Wellmer veröffentlichte posthum „Verschollene Herzensgeschichten“, u.a. mit nicht autorisierten Briefen Bauers und er zitierte aus ihrem unveröffentlichten Tagebüchern. Dies wurde nicht nur in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, sondern hatte auch einen langwierigen Prozess mit dem Grafen Plater zur Folge.

Rollen (Auswahl)

Werke

  • Aus meinem Bühnenleben. 2. Aufl. Berlin 1876 (2 Bde.).
  • Komödiantenfahrten. Berlin 1875 (hrsg. von Arnold Wellmer).

Literatur

  • Hermann Arthur Lier: Bauer, Karoline. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 55, Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 667–671.
  • Walter Kunze: Bauer, Karoline. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 642 (Digitalisat).
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert. Verlag List, Leipzig 1903, S. 59.
  • Arnold Wellmer (Hrsg.): Aus dem Leben einer Verstorbenen. Berlin 1878-80 (4 Bde.)

Weblinks


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