Kinkéliba
Kinkéliba | ||||||||||||
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Kinkéliba (Combretum micranthum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Combretum micranthum | ||||||||||||
G.Don |
Der Kinkéliba (Combretum micranthum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Langfäden (Combretum). In der Mandinka-Sprache wird er Kinkiliba genannt und auf Wolof Segweou.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Combretum micranthum ist in Westafrika heimisch. Der Kinkéliba ist eine der häufigsten Arten des Tigerbusch und kommt oft auf Inselbergen und Standorten mit Lateritkruste vor.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Combretum micranthum wächst als laubabwerfender Strauch und erreicht eine Wuchshöhe bis zu 5 Meter oder als Baum bis zu 10 Meter. Manchmal wächst sie auch als Kletterpflanze viele Meter weit oder hoch.
Die einfachen und kurz gestielten Laubblätter sind gegenständig oder wirtelig zu dritt angeordnet. Sie sind eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch, ganzrandig, rundspitzig bis bespitzt, bewimpert und unterseits schuppig. Die Nebenblätter fehlen.
Es werden kurze und achselständige, schuppige und behaarte Ähren gebildet. Die sehr kleinen, sitzenden, zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Der kleine Blütenbecher ist zweiteilig, der untere, etwa 2 Millimeter lange, stielartige Teil ist röhrig, der obere ist becherförmig. Die dreieckigen Kelchblätter sind klein. Die weißen bis cremefarbenen Petalen sind spatelförmig und 1,5 Millimeter lang. Es sind 8 vorstehende Staubblätter vorhanden. Der unterständige Fruchtknoten ist einkammerig mit kurzem Griffel.
Es werden vierflügelige, eiförmige bis rundliche, rot-braune, bis 1,5 Zentimeter große, einsamige und nicht öffnende Flügelfrüchte gebildet. Die breiten Flügel sind bis 7 Millimeter breit.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[1]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kinkéliba (auch in der Schreibweise Quinquéliba[2]) ist gut an das trockene Klima der Sahelzone angepasst und wird als Futterpflanze für Wiederkäuer verwendet. Während der Regenzeit wird es vor allem von Schafen gefressen. Es kommt vor allem in tiefer liegenden Weidegründen vor.
Der Kinkéliba besitzt zahlreiche Anwendungen in der traditionellen Medizin. So wird ein Tee aus den Blättern vorbeugend gegen Malaria getrunken, die frischen Blätter werden gegen Bauchschmerzen und Durchfall gekaut. Ein Sud aus den Wurzeln soll gegen Syphilis und Wurmbefall helfen.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jean Berhaut: Dicotylédones. Balanophoracées à Composées (Flore Illustrée du Sénégal; Bd. 2). Gouvernement du Sénégal, Dakar 1974 (Vorwort von Léopold Sédar Senghor).
- Michel Arbonnier: Arbres, arbustes et lianes des zones seches d'Afrique de l'Ouest. CIRAD, Montpellier 2004, ISBN 2-87614-579-0, S. 261.
- Hadja O. Sanon, Chantal Kabore-Zoungrana, Inger Ledin: Behaviour of Goats, Sheep and Cattle and Their Selection of Browse Species on Natural Pasture in a Sahelian Area. In: Small Ruminant Research. The official journal of the International Goat Association, Bd. 67, Heft 1, 2007, S. 64–74, doi:10.1016/j.smallrumres.2005.09.025.
- Adjima Thiombiano, Marco Schmidt, Holger Kreft, Sita Guinko: Influence du gradient climatique sur la distribution des espèces de Combretaceae au Burkina Faso (Afrique de l’Ouest) (PDF; 849 kB), In: Candollea. Journal international de Botanique systématique. Bd. 61 2006, S. 189–203, online auf researchgate.net.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Combretum micranthum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Ken Bugul: Die Nacht des Baobab: eine Afrikanerin in Europa. Unionsverlag, Zürich 1991, ISBN 3-293-20010-9.
- ↑ M. Arbonnier: Arbres, arbustes et lianes des zones seches d’Afrique de l’Ouest.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Combretum micranthum bei PROTA.
- Combretum micranthum. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.
- Moctar Sacandé, Mathurin Sanon: Seed leaflet No. 129, 2007, (PDF; 614 kB).