Kirchhausen (Steinen)

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Kirchhausen ist ein Wohnplatz, der zur baden-württembergischen Gemeinde Steinen gehört. Er liegt im nördlichen Ortsteil Endenburg und liegt auf 643 m ü. NHN Höhe. Der Ort Kirchhausen wurde erstmalig 1344 als „Kilchenhusuin“ erwähnt. Kirchhausen liegt an einer Serpentine der K 6309 zwischen Endenburg und Lehnacker beziehungsweise Sallneck. In Kirchhausen befindet sich das Bauernhausmuseum Schneiderhof.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte von Lehnacker, Kirchhausen und Endenburg (1881)

Bei dem 1344 erstmals als „Kilchenhusuin“ genannt Ort ist unklar, ob er eine Ausbausiedlung von Endenburg oder Weitenau gewesen war. Sein Name erklärt sich wohl aus der Zugehörigkeit zum Kleinen Wiesental. 1573 wird Kirchhausen als Dorf bezeichnet und hatte seine eigene Gemarkung. Im selben Jahr ist auch eine Allmend dokumentiert. 1733 ist eine Verwaltung durch einen Geschworenen bestätigt. Das Dorf unterstand zunächst der Vogtei Tegernau, wohin es die Steuern entrichtete. Kirchhausen war erst in Endenburg, später nach Tegernau eingepfarrt. 1782 zählte der Ort 70 Einwohner. Im 18. Jahrhundert war das Handwerksgewerbe schwach vertreten, es dominierte die Landwirtschaft.[1]

Bauernhausmuseum Schneiderhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schneiderhof 2020

Der Schneiderhof[2] in Endenburg–Kirchhausen wurde 1696 als typisches Schwarzwaldhaus erbaut und ist in seiner Ursprünglichkeit bis heute fast unverändert. Nach dem Tod der letzten Bewirtschafterin, Berta Schneider, übernahm 1987 der gemeinnützige Verein zur Erhaltung des Schneiderhofes in Kirchhausen e.V. den Schneiderhof und restaurierte ihn in den neun folgenden Jahren. Das Landesdenkmalamt stufte den Hof als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung, an dessen Erhaltung ein gesteigertes öffentliches Interesse besteht“ ein.

Heute ist der Hof ein Museum, welches dem Besucher ein anschauliches Bild der Lebens- und Arbeitsweisen der Schwarzwaldbewohner vermittelt.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X., S. 617.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schneiderhof Kirchhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II., S. 617.
  2. bauernhausmuseum-schneiderhof.de; Homepage des Bauernhausmuseums Schneiderhof
  3. Siehe Rolf Hans Brüderlin: Der Schneiderhof in Kirchhausen. In: Das Markgräflerland, Jg. 1996, Bd. 1, S. 45–56 Digitalisat der UB Freiburg

Koordinaten: 47° 43′ N, 7° 45′ O