Kitasato Shibasaburō

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Shibasaburo Kitasato (北里 柴三郎 Kitasato Shibasaburō; * 29. Januar 1853 in Kumamoto auf der Insel Kyushu; † 13. Juni 1931) war ein japanischer Arzt und Bakteriologe.

1885 kam Kitasato nach Deutschland, um gemeinsam mit Emil von Behring in Robert Kochs Labor in Berlin zu arbeiten. Dort untersuchte er die Erreger des Tetanus (Wundstarrkrampf) und der Diphtherie. 1889 gelang es ihm als erstem, Clostridium tetani, das Wundstarrkrampf verursachende Bakterium, in einer Reinkultur anzuzüchten. Gemeinsam mit Emil von Behring zeigte er 1890 die Wirkung von Antitoxinen gegen Tetanus und Diphtherie. 1892 kehrte Kitasato nach Japan zurück.

1894 forschte Kitasato zeitgleich mit Alexandre Yersin in Hong Kong nach dem Erreger der dort ausgebrochenen Pestepidemie. Die von ihm veröffentlichte Beschreibung des Erregers stellte sich später als Irrtum heraus, der wahrscheinlich auf Verunreinigung von Bakterienkulturen durch Pneumokokken zurückzuführen ist. Für einige Zeit galt Kitasato als Entdecker des Pesterregers, der heute Yersinia pestis genannt wird.

1915 gründete Kitasato ein nach ihm benanntes Forschungsinstitut in Tokio.