Klappbrücke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. November 2009 um 20:42 Uhr durch KarleHorn (Diskussion | Beiträge) (→‎Bilder: Bild der Kieler Klappbrücke hinzugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Animation einer Klappbrücke

Eine Klappbrücke ist eine bewegliche Brücke, die andere Verkehrswege – häufig Schifffahrtswege – überquert, die nur gelegentlich eine größere Durchfahrtshöhe erfordern. Der bewegliche Tragwerkteil (die Klappe) ist dabei um eine horizontale Achse drehbar gelagert und mit unter dem festen Brückenteil liegenden Hinterruten ausbalanciert. Die Klappbrücke ist damit leichter zu bewegen als die Zugbrücke, da hier nur der Reibungswiderstand des Triebwerks (z. B. Handwinde und Zugkette oder -seil) zu überwinden ist.

Typen

Holländerbrücken

Bekannt sind Holländerbrücken mit ihrem hoch angebrachten Gegengewicht, wie sie z. B. van Gogh in einigen Bildern verewigt hat, so z. B. die Brücke von Langlois in der Nähe von Arles (gebaut 1820–1830). Eine weitere Holzklappbrücke dieser Bauart aus dem 19. Jahrhundert ist die noch in Betrieb stehende Wiecker Brücke bei Greifswald (gebaut 1887). Wenn dem ästhetischen Moment beim Brückenbau ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als der bloßen Funktion, sind Sonderlösungen wie die Dreifeldzugklappbrücke über die Hörn in der Kieler Innenförde möglich.

Die längste Klappbrücke Deutschlands ist die Jann-Berghaus-Brücke bei Leer mit einer Gesamtlänge von 464 m. Die größte Klappbrücke steht mit einer Stützweite von 106 m im Hafen Barcelonas.

Faltbrücken

HauptartikelFaltbrücke

In Chicago steht eine Klappbrücke von 20 m Durchfahrtsweite. Um deren Klappen nicht zu schwerfällig zu machen, falten sie sich beim Aufrichten zusammen. Deshalb nennt man einen solchen Brückentyp Faltbrücke.

In Kiel führt eine Drei-Feld-Klappbrücke über die Hörn.

Schwing- oder Wippbrücken

Animation einer Wippbrücke

Eine andere Brückenart zeigt Klappen, die nach dem Auflager bogenförmig geformt sind. Die Klappen drehen sich bei der Aufrichtung nicht nach dem Vorbild der typischen Klappbrücken um eine Achse, sondern wälzen das Kreissegment auf einer horizontalen Bahn ab, wobei sie durch Zahnstangen geführt werden. Dadurch wird eine bessere Verteilung der Kräfte und eine schnellere Arbeitsweise bewirkt. Diese Brückenart wird als Schwing- oder Wippbrücke bezeichnet.

Der amerikanische Ingenieur William Donald Scherzer entwickelte eine spezielle Bauform, bei der der Antrieb am Drehpunkt des Systems ansetzt und diesen horizontal verschiebt. Ein bekanntes Beispiel dieser Bauweise ist die Pegasusbrücke.

Bilder

Siehe auch

Weblinks

Commons: Zugbrücken – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Klappbrücken – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien