Kloster Heilsbronn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juni 2014 um 10:45 Uhr durch AlexanderRahm (Diskussion | Beiträge) (Äbte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kloster Heilsbronn
Münster Heilsbronn
Münster Heilsbronn
Münster Heilsbronn
Lage Deutschland Deutschland
Bayern
Koordinaten: 49° 20′ 16″ N, 10° 47′ 31″ OKoordinaten: 49° 20′ 16″ N, 10° 47′ 31″ O
Gründungsjahr 1132
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1578
Mutterkloster Kloster Ebrach
Primarabtei Kloster Morimond

Das Kloster Heilsbronn ist eine ehemalige Abtei der Zisterzienser in Heilsbronn in Franken. Heute beherbergen die Gebäude u. a. das Katechetische Amt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Geschichte

Bischof Otto I. von Bamberg gründete das Kloster 1132. Von 1297 bis 1625 war das Münster die Grablege der Hohenzollern. Nach der Reformation wurde das Kloster 1578 aufgelöst. Die Klosterschule wandelte man 1582 in eine Fürstenschule um, die 1737 mit dem Gymnasium Ansbach vereinigt wurde. Einer der ersten Absolventen der neu gegründeten Schule war der berühmte Gelehrte Friedrich Taubmann. Nach dem Abbruch der Laienkirche St. Katharina 1773 entstand auf ihrem Fundament der Katharinenturm (auch Dicker Turm genannt). In ihm befindet sich heute die Stadtbücherei und das Heimatmuseum. Der Kreuzgang und einige weitere Teile der Kirche wurden von 2009 bis 2010 neu gestaltet. Diese Neugestaltung umfasste unter anderem einen neuen dreischaligen Brunnen aus Glas und die Umgestaltung der Wege.

Sehenswürdigkeiten

Die Klosterkirche wurde 1132 bis 1139 als romanische Basilika errichtet, wurde aber bald gotisch umgestaltet und erweitert. Das Mittelschiff, das nördliche Seitenschiff, Teile des Querschiffs und der Choranlage sind vom romanischen Bau noch erhalten.[1] Veränderungen, die vor allem in der Barockzeit stattfanden, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg rückgängig gemacht. Dabei wurde der ursprüngliche Zustand großenteils wieder hergestellt.[2]

Auf der Steinkanzel der ehemaligen Klosterkirche, des Münsters, ist ein Reichsadler aus Stein abgebildet, der über den Abbildungen der Evangelisten auf einer (Welt)Kugel steht. Heute wird er durch ein Tuch verdeckt. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass der Entwurf für diese Kanzel aus dem Jahr 1942 stammt, die tatsächliche Umsetzung aber erst 1946 stattfand.

Der spätgotische Hauptaltar wird dem Künstlerkreis um Michael Wolgemut zugeschrieben. Seitlich im Chor befindet sich ein ebenfalls spätgotisches Sakramentshäuschen.

Im Mittelschiff, das noch die Formen der Romanik zeigt, befinden sich die Grablegen mehrerer Kurfürsten von Brandenburg sowie Markgrafen von Ansbach.

Grablege im Mittelschiff

Als bedeutendes Zeugnis frühgotischer Klosterarchitektur aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts ist das ehemalige Refektorium der Mönche erhalten geblieben; es weist ein Kreuzgewölbe sowie romanische und frühgotische Verzierungen auf und dient heute als Versammlungsraum der evangelischen Kirchengemeinde.

Orgel

Blick auf die Orgel

Die Orgel wurde im Jahr 2006 von der Firma Lutz Feuchtwangen gebaut. Das Schleifladen-Instrument hat 35 Register auf drei Manualen und Pedal. Das dritte Manualwerk hat nur ein Register und ist als Continuowerk angelegt, und verfügt über eine Transponiereinrichtung zwischen 415 Hz, 440 Hz und 465 Hz. Gestimmt ist die Orgel nach Neidhardt. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.[3]

I Hauptwerk C–g3
1. Principal 16’
2. Prinzipal 8’
3. Gamba 8’
4. Holzflöte 8’
5. Bourdon 8’
6. Octave 4'
7. Spitzflöte 4'
8. Quinte 22/3'
9. Octave 2'
10. Mixtur V 2'
11. Trompete 8’
12. Clairon 4'
13. Cornet III 22/3'
II Schwell-Hinterwerk C–g3
14. Bourdon 16'
15. Principal 8’
16. Salicional 8’
17. Gedackt 8’
18. Quintade 8’
19. Octave 4'
20. Spitzflöte 4'
21. Traversflöte 4'
22. Nasat 22/3'
23. Sesquialter II 22/3'
24. Flöte 2'
25. Mixtur IV 11/3'
26. Oboe 8'
Tremulant
III Continuo C–g3
27. Gedackt 8'


Pedalwerk C–f1
28. Principal 16'
29. Subbaß 16'
30. Octave 8'
31. Violon 8'
32. Gemshorn 8'
33. Octave 4'
34. Posaune 16'
35. Trompete 8'

Äbte

Nr. Name Amtszeit
1. Abt Rapoto 1132 - 1157
2. Abt Nikolaus 1157 - 1168
3. Abt Konrad 1169 - 1181
4. Abt Arnold 1182 - 1210
5. Abt Albert 1211 - ca. 1227
6. Abt Werner ca. 1227 - ca. 1233
7. Abt Walter ca. 1233 - ca. 1240
8. Abt Ulrich 1241 - 1244
9. Abt Edelwinus 1245 - 1252
10. Abt Otto 1253 - 1256
11. Abt Edelwinus 1257 - 1260
12. Abt Friedrich 1261 - 1262
Nr. Name Amtszeit
13. Abt Rudolf 1263 - 1281
14. Abt Heinrich von Hirschlach 1282 - 1317
15. Abt Konrad von Brundelsheim 1303 - 1321
16. Abt Konrad Suppanus 1321 - 1328
17. Abt Johann Gamsfelder 1328 - 1345
18. Abt Friedrich von Hirschlach 1345 - 1350
19. Abt Gottfried Büchelberger 1350 - 1357
20. Abt Arnold 1357 - 1385
21. Abt Berthold Stromair 1386 - 1413
22. Abt Arnold Waibler 1413 - 1433
23. Abt Ulrich Kötzler 1433 - 1462
24. Abt Petrus Wegel 1463 - 1479
Nr. Name Amtszeit
25. Abt Konrad Haunolt 1479 - 1498
26. Abt Sebald Bamberger 1498 - 1518
27. Abt Johann Wenk 1518 - 1529
28. Abt Johannes Schopper 1529 - 1540
29. Abt Sebastian Wagner 1540 - 1543
30. Abt Georg Greulich 1544 - 1548
31. Abt Johannes Wirsing 1548 - 1552
32. Abt Philipp Heberlein 1552 - 1554
33. Abt Theophilus Dürner 1554
34. Abt, Friedrich Schörner 1554 - 1558
35. Abt Georg Beck 1558 - 1561
36. Abt Melchior Wunder 1562 - 1578

Siehe auch

Literatur

  • Geißendörfer, Paul / Nieden, Daniela: Münster Heilsbronn, 3., überarbeitete Aufl., Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2012. ISBN 978-3-931820-38-1.
  • Geißendörfer, Paul (Hg.): Heilsbronn. Ein Zisterzienserkloster in Franken, Heilsbronn 2000.
  • Klingsohr, Chr. F.: Kurze Geschichte des ehemaligen Klosters Heilsbronn, o. O. 1806.
  • Muck, Georg: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, 3 Bände, Nördlingen: Beck 1879/80. Digitalisat auf Commons

Einzelnachweise

  1. Pablo de la Riestra: Kunstdenkmäler in Bayern. Franken. Regensburg. Oberpfalz, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, S. 25
  2. Ralf Nestmeyer: Franken, Michael Müller, Erlangen 1999 (2), S. 74 f
  3. Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma
Commons: Kloster Heilsbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien