Kloster Mariengarden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. August 2014 um 20:23 Uhr durch Watzmann (Diskussion | Beiträge) (Bild mit hoher Auflösung eingesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kloster Mariengarden
Kloster Mariengarden
Kloster Mariengarden
Lage Deutschland Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Kreis Borken
Liegt im Bistum Bistum Münster
Koordinaten: 51° 54′ 23″ N, 6° 46′ 41,2″ OKoordinaten: 51° 54′ 23″ N, 6° 46′ 41,2″ O
Gründungsjahr 1220 durch Wilhelmiten
zisterziensisch seit 1447/48
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1803
Mutterkloster Kloster Kamp
Primarabtei Kloster Morimond

Tochterklöster

Kloster Kleinburlo

Das Kloster Mariengarden ist ein katholisches Kloster der Oblaten der makellosen Jungfrau Maria in Burlo, einem Stadtteil von Borken in Westfalen. Zur Abgrenzung vom Kloster Kleinburlo wird es häufig auch als „Kloster Großburlo“ bezeichnet. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war es abwechselnd von Zisterziensern, Wilhelmiten und wieder Zisterziensern bewohnt. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgehoben. Seit 1920 beherbergt es eine Schule in Trägerschaft der Oblaten. Die zugehörige Klosterkirche ist der Gottesmutter geweiht.

Geschichte

Kloster Mariengarden und Kirche St. Marien.

Bereits 1220 wurde ein Oratorium gebaut. Dieses war zwischen 1242 und 1245 im Besitz des Zisterzienserklosters Marienborn. Im Jahr 1245 wurde es von Wilhelmiten aus den Niederlanden besiedelt. Papst Nikolaus V. ordnete 1447/48 die Übertragung an die Zisterzienser an.

1398 taucht in Urkunden erstmals der Name Mariengarden auf.

Zwischen 1585 und 1589 wurde das Kloster mehrfach im spanisch-niederländischen Krieg durch Plünderungen schwer belastet. Im Dreißigjährigen Krieg erfolgten neue Zerstörungen. Im Jahr 1803 wurde das Kloster infolge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben; Grund und Boden, Gebäude und Inventar, insbesondere die Klosterbibliothek, gelangten so in den Besitz der Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg (Fürstentum Salm, Salm (Adel)).

Mit der am 19. Oktober 1765 im Kloster Mariengarden geschlossenen Burloer Konvention wurde der bis dahin umstrittene Grenzverlauf zwischen der niederländischen Provinz Gelderland und dem Fürstbistum Münster verbindlich geregelt und blieb seitdem unverändert. Heute führt der Kommiesenpatt als Wanderweg beiderseits der Grenze vom „St.-Vitus-Stein“ im Schnittpunkt der Gemeindegrenzen SüdlohnWinterswijk und Vreden über zahlreiche alte „Zöllner- und Schmugglerpfade“ zum Burloer Kloster.[1]

Bereits im 19. Jahrhundert wurden Teile des Klosters schulisch genutzt. 1920 besiedelten die Oblaten der makellosen Jungfrau Maria das Kloster Mariengarden neu und gründen hier eine Privatschule, das Gymnasium Mariengarden. Heute gehören 20 Patres und Brüder zur Kommunität, die von Superior P. Martin Benning OMI geleitet wird. Die Tätigkeit der Kommunität erstreckt sich auf Pfarrseelsorge und Schulpastoral, ferner betreut die Gemeinschaft ein Gästehaus mit 130 Plätzen.

St. Marien Burlo

Architektur

Im Jahr 1220 erfolgte der Bau eines ersten Oratoriums. Etwa um 1300 begann der Kirchenbau. Anfänglich nur teilweise fertiggestellt, war der Bau 1474 abgeschlossen. Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg erfolgte 1682 eine Neuweihe.

Im späten 17. Jahrhundert wurden Ost- und Nordflügel des Klostergebäudes errichtet. Der Westflügel wurde 1718/19 erbaut. Im Jahr 1752 erfolgte der Bau einer Gruft südlich der Kirche. Einige Jahre später wurde über der Gruft eine neue Sakristei gebaut. Nach der Aufhebung des Klosters wurden 1823 Teile des Ostflügels abgerissen.

Literatur

  • Hermann Lübbering: Kloster Burlo. Geschichte des Klosters Mariengarden in Groß-Burlo. Herausgegeben vom Heimatverein Vreden im Selbstverlag, Vreden 1981 (Beiträge des Heimatvereins Vreden zur Landes- und Volkskunde Heft 20).
  • Bernhard Böing: Die Anfänge des Klosters Mariengarden in Burlo: Von seiner Gründung um 1220 bis zur Einführung des Zisterzienserordens 1448. Bearbeitet von Timothy Sodmann und Erhard Mietzner. Gütersloh 2011. (= Borkener Schriften zur Stadtgeschichte und Kultur 5). ISBN 978-3-89534-895-2
  • Heiko K. L. Schulze: „Klöster und Stifte in Westfalen. Geschichte, Baugeschichte und -beschreibung. Eine Dokumentation.“ In: Géza Jászai (Hrsg.): Monastisches Westfalen. Klöster und Stifte 800-1800. Münster, 1982 S.357

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kommiesenpatt. (pdf; 2,9 MB) Wandern auf Zöllner- und Schmugglerpfaden über die grüne Grenze. Gemeinde Südlohn und Gemeente Winterswijk, 2007, abgerufen am 31. März 2011 (deutsch, niederländisch, Zweisprachige Broschüre (deutsch/niederländisch).).