Knickebein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Dezember 2015 um 19:31 Uhr durch 87.156.85.91 (Diskussion) (→‎Etymologie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schokoladenosterei mit Knickebeinfüllung

Knickebein ist ein Cocktail aus Likör und einem rohen Eigelb oder aus Branntwein und Eierlikör.[1] Knickebein wird auch eine bestimmte Art von halbflüssiger Füllung von Pralinen genannt.[2] Eine Knickebein-Füllung besteht je zur Hälfte aus eierlikörhaltiger und fruchtsaftliköriger Fondantcreme.[3]

Etymologie

Zur Erklärung des Begriffs Knickebein sind verschiedene Varianten bekannt. Zum einen soll sich der Name auf einen Jenaer Studenten beziehen, der Knickebein genannt wurde.[4] Eine andere Variante leitet sich aus der vermeintlichen Wirkung her: Nach Genuss des Getränks knicken die Beine weg. In einem Studentenlied wird der Gastwirt und Freiheitskämpfer Andreas Hofer mit dem Getränk in Verbindung gebracht.[1] Es handelt sich um die scherzhafte Umdichtung eines älteren Liedtextes über Andreas Hofer von Max von Schenkendorf, die Verbindung des Volkshelden mit Knickebein erscheint gewollt lächerlich.[5]


Als der Sandwirt von Passeier
Innsbruck hat im Sturm genommen,
ließ er sich ein Dutzend Eier
und ein Dutzend Schnäpse kommen,
machte daraus eine Mischung
trank sie aus und knickte ein.
seit dieser Zeit heißt diese Mischung
In ganz Deutschland Knickebein.

Knickebein, Knickebein, du mein Vergnügen
Knickebein, Knickebein, du meine Lust
Gäb es kein Knickebein, gäb's kein Vergnügen
Gäb es kein Knickebein, gäb's keine Lust

Darauf der Sprecher: Knicke...
Die Sauflustigen: ... Bein 2x

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Rudolf Köster: Eigennamen im deutschen Wortschatz: ein Lexikon. Seite 92f.
  2. Ota Mikolasek, Marianne Müller, Helmut Winter, Günter Rachfahl: Das große Lexikon der Hotellerie und Gastronomie. S. 315.
  3. Günter Klein: Textsammlung Lebensmittelrecht. 4700, 7.
  4. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Bd. 11. Leipzig, 1905. S. 171 [1]
  5. Allgemeines Deutsches Kommersbuch