Großer Koppenkarstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Koppenkarstein)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Koppenkarstein

Nordseite des Koppenkarsteins. Im Vordergrund der Schladminger Gletscher

Höhe 2863 m ü. A.
Lage Oberösterreich und Steiermark, Österreich
Gebirge Dachsteingebirge
Dominanz 2,7 km → Hoher Dachstein
Schartenhöhe 243 m ↓ Hunerscharte
Koordinaten 47° 27′ 58″ N, 13° 38′ 24″ OKoordinaten: 47° 27′ 58″ N, 13° 38′ 24″ O
Großer Koppenkarstein (Oberösterreich)
Großer Koppenkarstein (Oberösterreich)
Typ Dachsteinkalk
Alter des Gesteins NoriumRhaetium
Erstbesteigung 20. August 1873 durch Arthur Simony und Josef Zauner
Normalweg Westgrat, Klettersteig von der Bergstation der Dachstein-Südwandbahn

Südseite des Koppenkarsteins

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Große Koppenkarstein ist ein 2863 m ü. A. hoher Berg im Dachsteingebirge oberhalb des Schladminger Gletschers an der Grenze zwischen der Steiermark und Oberösterreich. Westlich des Großen Koppenkarsteins liegt der Kleine Koppenkarstein, der 2832 m hoch ist.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Berg liegt an der Grenze der Kernzone des UNESCO-Welterbegebiets Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut und gehört oberösterreichischerseits zum Europa- und Naturschutzgebiet Dachstein (Vogelschutz und FFH-Gebiet), steirischerseits zum Naturdenkmal Dachsteinsüdabsturz und Edelgrießgletscher, Naturschutzgebiet Nordwestlicher Teil der Gemeinde Ramsau am Dachstein und Landschaftsschutzgebiet Dachstein–Salzkammergut.

Besteigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Große Koppenkarstein kann von der Bergstation der Dachstein-Südwandbahn, von der Austriahütte, dem Guttenberghaus oder der Simonyhütte erreicht werden.

Der Gipfel des Koppenkarsteins kann über Klettersteige erreicht werden:

  • Über den Westgrat-Klettersteig (250 Hm, Schwierigkeit B/C)[1]
  • Über den Irg-2 Klettersteig (350 Hm, Schwierigkeit C/D)[2]

Für die Besteigung ist alpine Erfahrung, Klettersteig- und ggf. Gletscherausrüstung erforderlich.

Die erste dokumentierte Besteigung des Großen Koppenkarsteins erfolgte am 20. August 1873 durch Arthur Simony und Josef Zauner aus Hallstatt über die Nordwand (II+), einen heute nicht mehr gebräuchlichen Weg.

Die „Irg“-Klettersteige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 musste der Klettersteig Irg-1 wegen Zerwürfnissen zwischen den Ländern Oberösterreich und der Steiermark abgerissen werden.[3] Ersatzweise wurde der Klettersteig Irg-2 (1250 Hm, C/D) erbaut, dessen Einstieg sich einige hundert Meter westlich befindet. Der Name geht auf den Erstbegeher der Dachstein-Südwand, Georg „Irg“ Steiner zurück.

Netzfunkstelle des Bundesheers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heer betreibt seit 1970 etwas unter dem Gipfelkreuz, (süd)östlich davon auf 2836 m Höhe eine militärische Netzfunkstelle – von in ganz Österreich vier. Sie dient dem militärischen Flugfunk. 1996 wurde etwa 30 m östlich des Sendegebäudes eine Photovoltaikfläche (Fläche 200 m², B x H ca. 13 m × 15 m) am Fels installiert, die den Jahresverbrauch von 40.000 l Diesel auf 2000–3000 l reduzierte. Sommer 2015 kam eine Stromversorgungsleitung dazu.[4][5]

Mit 1700 Flügen von Helikoptern (zivile; Agusta Bell 212 und Black Hawk des Heers; nicht in direkter steiler Route, sondern spritsparender in einem Bogen) werd von Juni bis Oktober 2023 Baumaterial wie Fertigbeton und Arbeiter bergwärts geflogen. Ein Schrägaufzug mit Raupe ersetzt durch eine Materialseilbahn.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Koppenkarstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Koppenkarstein Westgrat Klettersteig. In: bergsteigen.com. Abgerufen am 25. September 2020.
  2. Irg II (2) Klettersteig. bergsteigen.com, abgerufen am 25. September 2020.
  3. Klettersteige reichen über Grenze – Umbau. In: ooe.orf.at. 28. Juni 2016, abgerufen am 25. September 2020.
  4. Neue Stromversorgung für die Netzfunkstelle am Koppenkarstein bmlv.gv.at, 24. Juli 2015, abgerufen am 29. Juni 2023.
  5. Netzfunkstellen airpower.at, 1997 oder später, abgerufen am 29. Juni 2023.
  6. Christian Huemer, Martin Huber: Die höchste Baustelle des Landes. Kleine Zeitung, Print, 29. Juni 2023, S. 16 f.