Kunstakademie Königsberg
Die staatliche Kunstakademie war ein Institut in Königsberg von regionaler Bedeutung.
Geschichte
Die Kunst und Gewerkschule, zuletzt auch Meisterschule des deutschen Handwerks, war in der Königsstraße 57 beheimatet. Der König selbst stellte 1838 durch eine Kabinettsorder das Grundstück für die bereits 1790 gegründete Kunst- und Zeichenschule dort zur Verfügung. Die 1841 gegründete Kunstakademie brachte man dort im Neubau unter. Ihre Gründung der geht auf eine Initiative des Oberpräsidenten Heinrich Theodor von Schön zurück, von dem auch die Idee zur Inschrift über dem Gebäude stammt (Artium operibus condendis et artficibus instituendis). Die Akademie sollte der Schöpfung von Kunstwerken und der Ausbildung von Künstlern dienen und wurde am 1. September 1845 eröffnet. Ihr erster Direktor war der Geschichtsmaler Ludwig Rosenfelder. Er leitete die Anstalt bis 1881. Die Kunstakademie, die zunächst an der Königsstraße beheimatet war, erhielt 1916 in Rathshof einen Neubau von Friedrich Lahrs, der heute als Schulgebäude dient. Nach der Umwandlung zur Akademie blieb das Gebäude in der Königsstraße weiterhin Kunst- und Gewerkschule.
Die Hauptleistungen der Akademie waren auf dem Gebiet der Landschafts- und Genremalerei zu suchen. Vertreten war beispielsweise der Maler Ernst Mollenhauer und andere, die auf der Kurischen Nehrung in Nidden die Künstlerkolonie Nidden gegründet hatten. Andere Künstler der Akademie waren:
Lehrer
- Fritz Burmann
- Stanislaus Cauer
- Ludwig Dettmann
- Norbert Ernst Dolezich
- Kurt Frick
- Hermann Gemmel
- Friedrich Lahrs
- Edmund May (1876-1956), Architekt
- Emil Neide
- Alfred Partikel
- Richard Pfeiffer (Maler) (1878-1962)
- Friedrich Reusch
- Ludwig Rosenfelder
- Carl Constantin Heinrich Steffeck
- Robert Trossin
- Franz Xaver Wimmer (1881-1937), Maler
- Hans Wissel
Alumni
- Joachim Albrecht
- Eduard Anderson
- Fritz Ascher (1893–1970)
- Hubert Berke
- Theo von Brockhusen
- Lovis Corinth
- Emil Doerstling, Maler
- Franz Domscheit
- Karl Eulenstein
- Otto Ewel (1871-1954), Monumentalmaler, Porträtist
- Adalbert Jaschinski
- Eduard Kado
- Paul Kimritz (1888-1973), Bildhauer
- Alexander Kolde
- Käthe Kollwitz
- Hilde Leest (1903-1970), Bildhauerin
- Max Lindh (1890-1971), Landschaftsmaler
- Lothar Malskat
- Ernst Mollenhauer
- Helene Neumann
- Luise Neumann (Malerin)
- Waldemar Philippi (Maler) (1828-1869)
- Waldemar Rösler
- Otto Rohse
- Edith Sanden
- Ernst Schaumann (Maler)
- Carl Scherres
- Fritz Szalinski
- Walter Rosenberg
Literatur
- Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
- Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek)).
- Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
- Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Carl Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
- Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.
Weblinks
- Literatur von und über Kunstakademie Königsberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Erika Durban-Hofmann: Die Kunstakademie Königsberg
Koordinaten: 54° 43′ 13,4″ N, 20° 27′ 13,3″ O