Lawrence-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
E88.1 Lipodystrophie, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Lawrence-Syndrom gehört zu den Nicht familiären lipodystrophen Syndromen und geht mit einem Verlust des Fettgewebes (besonders des subkutanen in Gesicht, Armen, Beinen, Handinnenflächen und Fußsohlen), sowie einer Insulinresistenz einher. Daher ist es auch eine seltene Ursache für einen Diabetes mellitus und einen kardiovaskulären Risikofaktor.[1]

Synonyme sind: Erworbene generalisierte Lipodystrophie; Diabetes, erworbener lipoatrophischer; Lawrence-Seip-Syndrom

Die Namensbezeichnung bezieht sich auf den Autor der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1946 durch R. D. Lawrence.[2]

Im Gegensatz zur Lipodystrophie Typ Berardinelli handelt es sich nicht um eine angeborene, sondern um einen erworbene Form der Lipodystrophie.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Häufigkeit wird mit 1–9 auf 100.000 Personen angegeben, weltweit sind über einhundert Personen betroffen. Das weibliche Geschlecht ist im Verhältnis 3 zu 1 häufiger betroffen.[1]

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Auslöser sind bislang nicht bekannt, vermutet werden Infektionen wie Masern und Hepatitis als Auslöser.[3]

Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Formen der Krankheit wurden beschrieben:[1]

Klinische Erscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinische Kriterien sind:[1]

Diagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Blutuntersuchung fallen Hyperinsulinämie und Diabetes mellitus mit Insulinresistenz auf, häufig auch Hypertriglyzeridämie und vermindertes Leptin und Adiponectin im Blutplasma. Ferner können Proteinurie und Störungen der Produktion von Wachstumshormonen auftreten.[1]

Differentialdiagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abzugrenzen sind andere Formen extremer Insulinresistenz wie Rabson-Mendenhall-Syndrom, Leprechaunismus, Lipodystrophie Typ Berardinelli und Insulinresistenz-Syndrom Typ A und Insulinresistenz-Syndrom Typ B.[1]

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Therapie der Erkrankung zielt besonders auf die Stoffwechselsymptome (Insulinresistenz), zumal ihre Prognose wohl vom Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen bestimmt wird.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Lipodystrophie, erworbene generalisierte. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. R. D. Lawrence: Lipodystrophy and Hepatomegaly with Diabetes, Lipemia and Other Metabolic Disturbances. In: The Lancet, Band 1, 1946, S. 724–731.
  3. Lawrence-Syndrom. Deutsche Diabetes-Stiftung