Lebrecht Grabau

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Johann Christian Lebrecht Grabau (1780–1852), Lithografie von August Barlach, nach 1852[1]

Johann Christian Lebrecht Grabau (* 4. April 1780 in Köthen; † 1. Oktober 1852 in Bremen) war ein deutscher Gesangslehrer[2] und Organist.[3] Er war Vater der Sängerin Henriette Grabau und des Malers Johann Christian Lebrecht Grabau sowie des Cellisten Andreas Grabau.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabau nahm 1800 eine Stelle als Lehrer und Organist im Blauen Waisenhaus in Bremen an,[4] ab 1807 arbeitete er als Lehrer und Organist an der Kirche St. Remberti und ab 1826 an Unser Lieben Frauen in Bremen.

1811 gründete er den Grabau’schen Singverein,[4] der in der Musikkultur Bremens zu einer bedeutenden Einrichtung wurde, neben der Bremer Sing-Akademie, unter der Leitung von Wilhelm Friedrich Riem, und den Unions-Concerten, unter der Leitung von Karl Friedrich Ochernal. Auf Kosten des Singvereins wurde eine Orgel in Verbindung mit einem Terpodion angeschafft, Instrumente, von denen aus Grabau den Chor dirigierte.[5] In den 1820ern arbeitete er auch zeitweilig mit dem Bremer Musikdirektor Karl Friedrich Ochernal zusammen.[6] Mit ihm organisierte Grabau in dem Kramer-Amtshaus in Bremen regelmäßige Konzerte in den Wintersaisons bis 1822.[7]

Lithographie des Wandschneiderhauses (damals Kramer-Haus) in Bremen nach einer Zeichnung von F. W. Kohl von 1845

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Christian Lebrecht Grabau heiratete 1804 Margarethe Anna Adelheid († 1827), geborene Arensberg. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor, die alle bekannte Künstler oder Musiker wurden:[4][Anm. 1]

Als Sohn des Malers Christian Grabau wurde zudem der spätere Zivilingenieur, Erfinder und Aluminium-Unternehmer Ludwig Grabau am 6. Mai 1848 in Bremen geboren († 1915).[8] In zweiter Ehe war Lebrecht Grabau ab 1830 mit Adelheid Knust († 1861) verheiratet.

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Blum: Musikfreunde und Musici. Musikleben in Bremen seit der Aufklärung. Veröffentlicht anlässlich des 150. Jubiläums der Zusammenarbeit zwischen der Philharmonischen Gesellschaft und dem Philharmonischen Staatsorchester. Schneider, Tutzing 1975, bes. S. 67–70, 102f. ISBN 3-7952-0177-2 (Inhaltsverzeichnis).
  • Regina Contzen, Edith Laudowicz, Romina Schmitter (Hrsg.): Frauen Geschichte(n) – Biografien und FrauenOrte aus Bremen und Bremerhaven. Begleitkatalog zur Ausstellung Bremer Frauen Geschichten im Focke-Museum, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte vom 1. Mai – 21. August 2016. Hrsg. vom Bremer Frauenmuseum e. V., Edition Falkenberg, Rotenburg 2016, ISBN 978-3-95494-095-0 (Faltblatt zur Ausstellung).
  • Wilhelm Albert Grabau: Die Geschichte der Familie Grabau, 2 Bände, Leipzig: Sturm & Koppe 1929 und 1932/33.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Edith Laudowicz schrieb über das Ehepaar Grabau: „[...] Das Ehepaar hatte fünf Kinder.“ Bei den anschließend angegebenen Namen taucht der gleichnamige Sohn und Maler Johann Christian Lebrecht Grabau nicht auf. Dieser wird jedoch sowohl bei der Deutschen Nationalbibliothek (siehe die Angaben unter der GND-Nummer) als auch im Porträtindex (siehe im Abschnitt Weblinks) explizit genannt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quelle: Leipzig, Universitätsbibliothek Leipzig, Porträtstichsammlung, Inventar-Nr. NL297/2/1/Nr.111 (www.portraitindex.de/documents/obj/33214414)
  2. Allgemeine musikalische Zeitung vom 30. Januar 1822, S. 85f. (Digitalisat).
  3. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)
  4. a b c d e Edith Laudowicz: Grabau, Eleonore Henriette Magdalena. (Memento des Originals vom 10. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bremer-frauenmuseum.de Auf der Seite bremer-frauenmuseum.de, zuletzt abgerufen am 10. Mai 2016.
  5. Allgemeine musikalische Zeitung vom 12. Februar 1823, S. 108–110 (Digitalisat).
  6. Friedrich Wellmann: Ochernal, Karl Friedrich. In: Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts, S. 358 (Digitalisat).
  7. Allgemeine musikalische Zeitung vom 30. Januar 1822, S. 85f. (Digitalisat).
  8. Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Bd. 60, VDI-Verlag, 1916, S. 135 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).