Leontodon oxylepis

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Leontodon oxylepis

Herbarbeleg Natural History Museum in London

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Gattung: Löwenzahn (Leontodon)
Art: Leontodon oxylepis
Wissenschaftlicher Name
Leontodon oxylepis
Boiss. & Heldr.

Leontodon oxylepis ist eine Art aus der Gattung Leontodon, der seinen Merkmalen nach Leontodon graecus sowie Leontodon kotschyi nahe steht.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leontodon oxylepis ist eine ausdauernde steifhaarige krautige Pflanze. Sie bildet eine langspindelige, kräftige, senkrechte Pfahlwurzel. Die Stängel sind aufrecht. Die zahlreichen Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet, schmal länglich lanzettlich, in den kurzen Stiel allmählich verschmälert, tief fiederspaltig bis tief buchtig gezähnt und beiderseits gleichmäßig dicht mit 7- bis 11-strahligen sehr verschieden langen Sternhaaren bedeckt. Länge der größten */- 1050 μm, der mittleren und kleinen 310 bis 330 μm, 570 bis 750 μm beträgt die Spannweite der Strahlen, die sich in mehreren Schichten übergreifen und so einen dichten Sternhaarfilz bilden, der den Blättern der lebenden Pflanzen ihr typisches weißlich-grünes Aussehen verleiht.[2] Der Stängel ist unterhalb des Köpfchens nicht verdickt und von unterschiedlich langen Sternhaaren aber allgemein kürzer und schütterer als auf den Blättern bedeckt. Die Sternhaaren sind auf den äußersten Hüllblättern gleichmäßig verteilt, auf den übrigen stehen sie entlang der Ränder und am Mittelstreifen dichter. Bei einigen Pflanzen auch kurze, unregelmäßige Sternhaare als Randsaum an den sonst sternhaarlosen Hüllblättern.[3]

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leontodon oxylepis hat mittelgroße Köpfe, die vor der Anthese nicken. Die Blütenhülle sind länglich lanzettlich. Die inneren Hüllblätter sind kahl oder auf den Mittelnerven behaart, die äußeren Hüllblätter sind am Rande dicht Sternhaaren behaart. Die Achänen sind alle gleichgestaltet, zylindrisch. Der Pappus ist mit dicht federigen Borsten gebildet.[4]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 8.[5]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westlicher Taurus,[6] Mittlerer Taurus, Libanon, Palästina. Kommt in der Türkei in Höhenlagen zwischen 870 und 2600 Metern vor.[7] Die Art ist ein Irano-Turanisches Florenelement.

Habitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommt auf steinigen Hängen und Felsen sowie in von niedrigem Gebüsch bestandenen Flächen vor.

Synsoziologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in der Türkei ein Bestandteil der Astragalo-Brometea-Trockenrasen. Als introgressive Art findet sie sich auch auf Initialstandorten in Schneetälchen des Muscari bourgaei-Ornithogaletum brevipedicellati ein.[8]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art wurde von Boissier und Heldreich 1849 in Diagn. P. Orient. ser 1, 11: 40 erstbeschrieben. Die Art steht Leontodon graecus aus Südgriechenland sowie Leontodon kotschyi aus dem Elburs-Gebirge im Iran nahe.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Edmond Boissier 1875: Flora Orientalis. Vol. 3, Calyciflorae - Gamopetalae, Genf. S. 731–732

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helga Pittoni: Behaarung und Chromosomenzahlen sternhaariger ‚Leontodon‘ - Sippen. In: Phyton (Horn). Band 16, 1974, S. 165–188 (zobodat.at [PDF; 5,1 MB; abgerufen am 20. April 2023]).
  2. Pittoni, H. 1974. S. 174
  3. Pittoni, H. 1974. S. 174
  4. Edmond Boissier 1875: Fora Orientalis. Vol. 3, Calyciflorae - Gaopetalae, Genf. S. 731
  5. H. Pittoni 1974. S. 181
  6. Özkan Eren, Mustafa Gökçeoğlu and Gerald Parolly 2004: The flora and vegetation of Bakirli Dagi (Western Taurus Mts, Turkey), including annotations on critical taxa of the Taurus range. Willdenowia, 34.
  7. Meusel, H. & Jäger, E. 1991: Vergleichende Chorologie der Zentraleuropäischen Flora. Band III, Gustav Fischer. Hier S. 305
  8. H. Kürschner, G. Parolly, E. v. Raab-Straube 1998: Phytosociological studies on high mountain plant communities of the Taurus Mountains (Turkey) - §. Snow-patch and meltwater communities. Feddes Repertorium, 109, 7–8: 581–616. Hier S. 596
  9. Arne Strid & Kit Tan (1991): Mountain Flora of Greece. Edinburgh University Press, Edinburgh. Hier S. 531