Leptopodomorpha
Leptopodomorpha | ||||||||||||
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Chartoscirta cocksii, Saldidae | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptopodomorpha | ||||||||||||
Popov, 1971 |
Die Leptopodomorpha sind neben den Nepomorpha, Gerromorpha, Dipsocoromorpha, Pentatomomorpha, Enicocephalomorpha und Cimicomorpha eine Teilordnung der Wanzen (Heteroptera). Weltweit sind 4 Familien, 42 Gattungen und mehr als 380 Arten bekannt.[1] Sie sind überwiegend hygrophil, in Uferbiotopen oder in Gewässernähe lebend. Die meisten Arten leben in gemäßigten Zonen.
Merkmale und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wanzen verfügen in den Membranen der Halbdecken (Hemielytren) über drei bis fünf deutliche Zellen aber keine weiteren Adern. Sie sind in Anpassung an ihre Umgebung meist bräunlich und düster gefärbt. Auf der Unterseite tragen sie Grubenhaare (Trichobothrien). Mit meist sehr großen, oft nierenförmigen Facettenaugen machen sie ihre Beute aus. Sie leben vor allem an vegetationsfreien Stellen in Sümpfen, an sandigen, kiesigen und schlammigen Gewässerufern sowie etliche halophile Arten an den Meeresküsten. Ein Vertreter der Leptopodidae, Leptopus marmoratus, lebt als Ausnahme an eher trockenen Standorten unter Steinen. Die Tiere sind sehr agil und laufen am Boden umher ohne sich je auf lebende Pflanzen zu begeben, oder je an diesen zu saugen. Die Wanzen leben alle räuberisch und besaugen zusätzlich totes Tiermaterial. Etliche Arten sind mit einem guten Sprungvermögen ausgestattet (Saldidae). Bei Störungen fliehen sie meist in weiten Sprungflügen.
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Saldula spec.
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Gemeiner Hüpferling (Saldula saltatoria)
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unterfamilien und Familien in Europa:[2]:
Teilordnung: Leptopodomorpha
- Überfamilie: Leptopodoidea
- Familie: Steinläuferwanzen (Leptopodidae)
- Familie: Omaniidae
- Überfamilie: Saldoidea
- Familie: Aepophilidae (nur Aepophilus bonnairei)
- Familie: Ufer- oder Springwanzen (Saldidae)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J. T. Polhemus & D. A. Polhemus: Guide to the Aquatic Heteroptera of Singapore and Peninsular Malaysia VIII. Leptopodomorpha, Families Saldidae, Leptopodidae, and Omaniidae. In: The Raffles Bulletin of Zoology. Band 60, Nr. 2, 2012, S. 329–341.
- ↑ Leptopodomorpha. Fauna Europaea, abgerufen am 30. Juli 2007.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- E. Wachmann, A. Melber & J. Deckert: Wanzen. Band 1: Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1), Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz, Goecke & Evers, Keltern, 2006. ISBN 3-931374-49-1
- E. Wagner: Heteroptera Hemiptera. – In: Brohmer, P., P. Ehrmann & G. Ulmer (Hrsg.): Die Tierwelt Mitteleuropas. IV, 3 (Xa). – Leipzig 1959, 173 S.