Leuchtturm Helgoland
Leuchtturm Helgoland | ||
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Leuchtturm Helgoland | ||
Ort: | Helgoland | |
Lage: | Insel Helgoland, Oberland | |
Geographische Lage: | 54° 10′ 54,6″ N, 7° 52′ 56,6″ O | |
Feuerträgerhöhe: | 35 | |
Feuerhöhe: | 82 | |
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Kennung: | Ubr.Blitz - 5 s | |
Nenntragweite weiß: | 28sm sm (Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „sm“ km) | |
Betriebsart: | elektrisch, 2000 W - 230 V HQI-Lampe | |
Funktion: | Seefeuer | |
Betriebszeit: | seit 1952 | |
Internationale Ordnungsnummer: | B 1312 |
Der Leuchtturm Helgoland steht in unmittelbarer Nähe zum Richtfunkturm auf der Hochseeinsel Helgoland. Der im Zweiten Weltkrieg als Flakturm bzw. Flakleitstand konzipierte Bau wurde 1952 als Leuchtturm in Betrieb genommen. Er besitzt das lichtstärkste deutsche Feuer mit einer Tragweite von 28 Seemeilen, so dass der Lichtstrahl in klaren Nächten bis zu den Ostfriesischen und Nordfriesischen Inseln und Halligen auszumachen ist.
Der Leuchtturm Helgoland wird vom Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning betrieben.
Geschichte
Bereits 1811 wurde unter englischer Herrschaft der erste Leuchtturm Helgolands errichtet. Der sogenannte "englische Leuchtturm" war in der Spitze 67m ü.N.N. hoch. Der Helgoländer Leuchtturm stellte eine wichtige Navigationshilfe in der Deutschen Bucht dar, da sein Feuer etwa doppelt so weit sichtbar war, wie das des einige Jahre vorher eingerichteten Leuchtfeuer von Cuxhaven. Der englische Leuchtturm wurde 1902 nach Inbetriebnahme des neuen Leuchtturmes abgetragen. Die Laterne und Optik des "englischen Turmes" wurden nach Fehmarn gebracht und auf dem neu errichteten Leuchtturm Staberhuk im Südwesten Fehmarns installiert.
Der neue Leuchtturm wurde 1902 von der königlich-preußische Bauverwaltung in Auftrag gegeben und war ein gemauerter runder Turm. Er versah seinen Dienst von 1902 bis zur kriegsbedingten Zerstörung am 18. April 1945. Der Turm entstand nach dem selben Entwurf wie der Turm auf Kap Arkona auf Rügen. Der Turm wurde durch einen Luftangriff mit Fliegerbomben zerstört. Der Angriff brachte den Turm zum Einsturz und kostete einen Leuchtturmwärter das Leben. Der heutige Leuchtturm ist das einzige Bauwerk, das den Krieg und die versuchte Sprengung der Insel Helgoland durch die Britische Armee und die Bombenzielwürfe der Royal Air Force überlebte.
Die Nationalsozialisten ließen 1941 einen viereckigen aus dickstem Stahlbeton bestehenden Turm als Flakleitstand errichten, der auch die Bombardierung der Insel überstand.[1] Der heutige Leuchtturm Helgoland wurde zunächst provisorisch 1952 in dem schwer beschädigten Flakturm in Betrieb genommen. Seit einem Umbau 1965 hat er sein heutiges Aussehen. In den unteren beiden Stockwerken des Leuchtturms wurde zur Zeit des Kalten Krieges ein Atombunker eingebaut; die Scheinfenster in diesen Stockwerken wurden nur aus ästhetischen Gründen angebracht. Die Antennenalagen für Radar, ein Flugfunkfunkfeuer, See- und Richtfunk kamen später hinzu.
Nautik
Der Leuchtturm dient als Oberland-Seefeuer. Die charakteristische Kennung ist ein Blitz alle 5 Sekunden. Die Tragweite des Lichtsignals ist für Leuchtturme in den Deutschen Gewässern sehr hoch, die Angaben dazu schwanken zwischen 28 sm[2] und 48 sm (weiß). Im Nordfriesischen Wattenmeer (ca. 24 sm entfernt) wird bei klarer Sicht das Blitzen am Horizont wahrgenommen.
Technik
Der Englische Leuchtturm von 1811 war mit Argand-Lampen und Reflektoren ausgestattet. Der 1902 in Betrieb genommene Turm war nach Angaben von 1911 mit einem Blinkfeuer ausgestattet, dessen Reichweite 23,3 Seemeilen betragen haben soll.[3]
Die Feueranlage des heutigen Turmes wurde 1963 modernisiert. Die Lichtquelle besteht aus 3 geschliffenen Sammellinsen in 2 Ebenen. Sie sind im Winkel von 120° in einem elektrisch betriebenen Drehgestell angeordnet. Die Sammellinsen haben eine Brennweite von 250 mm. Sie decken 3 Felder ab.[4] Als Leuchtmittel kommt eine Xenon-Hochdruck-Lampe mit einer Leistung von 2000 Watt zum Einsatz. Sie erzeugt ein Licht von 35 Mio. cd und ist damit das stärkste Feuer der deutschen Nordseeküste.[5] Das kleinere Leuchtfeuer Helgoland Düne wird seit 1982 vom Helgoländer Leuchtturm aus ferngesteuert.
Das WSA Wilhelmshaven nutzt den Turm für seine Relaisfunkstelle Helgoland. Mit ihr regelt sie die Verkehrsabwicklung in der östlichen Deutschen Bucht (Arbeitskanal 80/25 W duplex).
Einzelnachweise
- ↑ Russ Rowlett: Lighthouses of Germany: North Frisia. (englisch).
- ↑ http://leuchtturmwelt.de/ltd/helgola/hl00.html
- ↑ http://home.arcor.de/frank.muelheims/leuchtturm/leuchttuerme_helgoland/body_leuchttuerme_helgoland.html
- ↑ http://leuchtturmwelt.de/ltd/helgola/hl00.html
- ↑ http://www.unterweser-maritim.de/01_leuchtturm_helgoland.html