Leutaschklamm

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Leutaschklamm

Die Leutaschklamm, auch Leutascher Geisterklamm ist eine Klamm bei Mittenwald und Unterleutasch im bayerisch-tirolischen Grenzgebiet, durch die die Leutascher Ache fließt. Sie ist vergleichsweise steil und wurde erst 2006 touristisch erschlossen. Hierfür wurden in einem 1,4 Mio. Euro teuren von der EU geförderten deutsch-österreichischen Projekt Stahlsteige und Brücken auf einer Länge von 970 Metern montiert. Mit 1650 Metern Länge ist sie die längste erschlossene Klamm der östlichen Kalkalpen. Die Eröffnung des Steiges fand am 24. Mai 2006 statt.

Vermarktung

Als Tourismusprojekt wird die Klamm als sogenannte „Geisterklamm“ in Verbindung mit dem „Koboldpfad“ als familienfreundliches Freizeitparadies vermarktet. An 40 Infopunkten werden Informationen zu Mythen, Geologie, Flora und Fauna der Umgebung gegeben, nebst einem Geist mit blinkenden Augen und bunten Klangspielen. Die Steige verlaufen weitestgehend horizontal und sind so konstruiert, dass sie auch ohne Bergausrüstung begehbar sind. Etwaigen Angstgefühlen, bedingt durch die teils mehr als 50 m Höhenunterschied zwischen Steig und Klammboden, soll die massive Konstruktionsweise entgegenwirken.

Daneben gibt es noch einen kurzen Weg bis zu einem Wasserfall in der Klamm.

Die Leutaschklamm ist grundsätzlich ganzjährig geöffnet (Sperrung bei starken Schneefällen). Die Begehung der Klamm ist kostenfrei; nur der Weg zum Wasserfall kostet Eintritt.

Unfälle

Am 7. Juli 2007 löste sich oberhalb des Steigs überraschend ein mehrere hundert Kilo schwerer Felsbrocken, stürzte auf den Stahlsteg und zerstörte diesen teilweise. Es kamen keine Personen zu Schaden. Aufgrund der folgenden Reparaturarbeiten war die Klamm zwei Wochen lang gesperrt.

Ederkanzel

Die auf dem Bergrücken westlich oberhalb der Leutaschklamm gelegene Gaststätte Ederkanzel (1184 m) weist eine geographisch-politische Besonderheit auf. Während der Gastraum mit den Toiletten in Deutschland liegt, liegt die ebenfalls bewirtete Terrasse der Gaststätte in Österreich. Der offizielle Grenzstein, welcher den Grenzverlauf zwischen beiden Ländern markiert, befindet sich genau neben der Terrassentür an der Außenwand des Gebäudes. Die auf der Terrasse ausgeschenkten Getränke und Speisen werden aber, in Absprache zwischen den beiden zuständigen Finanzämtern in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck, nach deutschem Steuerrecht, d.h. mit dem deutschen Mehrwertsteuer-Satz belegt.

Weitere Klammphänomene

Ebenfalls im Landkreis Garmisch-Partenkirchen befindet sich die Partnachklamm nahe der Zugspitze sowie die Höllentalklamm bei Grainau-Hammersbach.

Commons: Leutaschklamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 25′ 41,7″ N, 11° 14′ 47,1″ O