Lichtgestaltung

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Lichtgestaltung ist ein seit den 1960er Jahren wichtiger Bereich in Theater und Oper (Bühnenbeleuchtung) sowie Architektur und Innenarchitektur. Durch den technischen Fortschritt der Leuchten und der Steuerungstechnik können immer anspruchsvollere Gestaltungen bzw. Aufgabenstellungen umgesetzt werden. Sie ist ein Teilaspekt der Veranstaltungsbeleuchtung.

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bühnenbeleuchtungspult, Hamburger Staatsoper, 1957

Der Beruf des Lichtgestalters (engl. Lighting Designer) wird zuerst in den angloamerikanischen Ländern, später über die Niederlande kommend auch in den deutschsprachigen Ländern zum Ausbildungsberuf.

Traditionell wurde auf der Bühne die Lichtgestaltung vom Bühnenbildner und/oder dem Regisseur bestimmt. Der Beleuchtungsmeister war für die technische Umsetzung der Wünsche des Regieteams zuständig. Wenige Beleuchtungsmeister errangen sich ein eigenständiges gestalterisches Profil (als erster in Deutschland wohl Max Keller an den Münchner Kammerspielen, und Leute wie Hanns Haas und Heinrich Brunke (mit Robert Wilson)).

Heute rekrutieren sich Bühnen-Lichtgestalter sowohl aus dem 'handwerklichen' Bereich (Beleuchter, Beleuchtungsmeister) als auch aus diversen Studienrichtungen und aus der freien Theaterszene.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Architekturbereich wurde die Lichtgestaltung traditionell durch den Architekten bzw. den Innenarchitekten durchgeführt. Spezialisierte Planer berechnen die entsprechend verschiedener Normen einzuhaltenden Beleuchtungsstärken und die dafür notwendige Technik. Heute existieren auf Architektur-Lichtgestaltung spezialisierte Büros, die vor allem bei Großprojekten zum Einsatz kommen. Seltener werden in diesem Bereich Theater-Lichtgestalter engagiert.

Weder Lichtgestalter noch Lighting Designer ist eine geschützte Berufsbezeichnung.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lichtgestaltung für Gebäude und Außenräume wird zumeist als Nebenaspekt im Architekturstudium vermittelt. Das Brandi Institute for Light and Design in Hamburg bietet eine berufsbegleitende Ausbildung für Lichtdesigner an. Das Programm ist konzipiert als Zusatzqualifikation für Architekten, Ingenieure und Innen- und Landschaftsarchitekten.

Ab Februar 2021 bietet das Institut für Innenarchitektur an der Hochschule Luzern - Technik und Architektur ein CAS Lichtgestaltung an. In diesem CAS werden umfangreiche Kompetenzen in der Gestaltung von Räumen mit Kunst- und Tageslicht vermittelt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrike Brandi Licht GmbH: Tageslicht, Kunstlicht. Grundlagen, Ausführung, Beispiele Edition Detail – Institut für Internationale Architektur-Dokumentation, München 2005, ISBN 3-920034-12-0.
  • Ulrike Brandi, Christoph Geissmar-Brandi: Licht für Städte. Ein Leitfaden zur Lichtplanung im urbanen Raum. Birkhäuser, Basel u. a. 2007, ISBN 978-3-7643-7628-4.
  • Ulrike Brandi, Christoph Geissmar-Brandi: Lichtbuch. Die Praxis der Lichtplanung. Birkhäuser, Basel u. a. 2001, ISBN 3-7643-6302-9.
  • Max Keller, Johannes Weiß: Faszination Licht. Licht auf der Bühne. 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Prestel. München u. a. 2004, ISBN 3-7913-3235-X, Unverzichtbare Fachliteratur für alle Lichtgestalter mit Geschichte, Theorie und Praxis von Theater, Oper, des Konzert- oder der Veranstaltungstechnik.
  • Marie-Luise Lehmann: Lichtdesign. Handbuch der Bühnenbeleuchtung in Deutschland und den USA. Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01252-8, Fachbuch zu Theorie und Praxis der Bühnenbeleuchtung in Deutschland und den USA.
  • Roland Greule: Licht und Beleuchtung im Medienbereich. 1. Auflage 2014. Hanser Verlag. ISBN 978-3-446-43479-0, Lehrbuch zu dem Bereich Lichtgestaltung und Lichtdesign

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]