Louis Stahl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Louis Stahl (* 12. Mai 1848 in Frankfurt am Main; † 26. November 1913 in Stuttgart) war ein deutscher Architekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louis Stahl war von 1883 bis 1885 und von 1890 bis 1891 Mitglied des Bürgerausschusses. Er wurde im Jahr 1900 zum (königlich württembergischen) Baurat ernannt und dabei als Inhaber des Architekturbüros Wittmann und Stahl in Stuttgart bezeichnet.[1] 1909 folgte die Ernennung zum Oberbaurat.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwimmbad, 1889

Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stahl erbaute gemeinsam mit Ludwig Wittmann 1889 in der Stuttgarter Büchsenstraße ein Schwimmbad, das im orientalisierenden Stil gehalten war,[3] und 1899 ebenfalls mit Ludwig Wittmann die Lukaskirche[4] in Ostheim (Stuttgart), die am 19. März 1899 eingeweiht wurde.[5]

Ein Lagerhaus mit Eiskeller in Stuttgart-Vaihingen, das von Wittmann und Stahl konzipiert worden war, diente ab 1986 als Standort des Brauereimuseums. Angesichts des schlechten Erhaltungszustands der Gebäudesubstanz wurde 1999 eine Einstufung als Kulturdenkmal diskutiert, aber schließlich abgelehnt.[6]

Von Wittmann und Stahl stammt auch das Benger-Areal in Bregenz, das 1892 konzipiert wurde. Das mit neogotischen Details ausgestattete Industrieschloss gilt heute als Sehenswürdigkeit in Bregenz.[7]

Von 1892 bis 1895 wurde die Laurentiuskirche in Widdern erbaut.

In Stuttgart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnhaus in Stuttgart
„Villa Schnabel“
  • 1876: Mietshaus Augustenstraße 46-48 (Historismus)
  • 1882/1883: Doppelmietshaus mit Ladenlokal, Hohenheimer Straße 50a/50b (Historismus)
  • 1885: Mietshaus Herdweg 45 (Historismus)
  • 1885: Wohnhaus Olgastraße 103 (Historismus)
  • 1886: Mietshaus mit Arztpraxis, Johannesstraße 23 (Historismus)
  • 1887: „Villa Schnabel“, Reinsburgstraße 26 (Historismus)
  • 1887: Doppelmietshaus Stitzenburgstraße 7 und 9 (Historismus)
  • 1889/1890: „Eduard-Pfeiffer-Haus“, Heusteigstraße 45 (Historismus)[8][9]
  • 1893: Mehrfamilienwohnhaus Kuhnstraße 7 (Historismus)
  • 1893/1894: Wohn- und Geschäftshaus Tübinger Straße 1 (Historismus)
  • 1893–1894[10]: Ursprungsbau des Karl-Olga-Krankenhauses, Hackstraße 61
  • 1896: Wohn- und Geschäftshaus Bebelstraße 36 (Historismus)
  • 1897[11]-1899: Evangelische Lukaskirche, Landhausstraße 151 (Historismus)
  • 1899/1900: Verwaltungsgebäude Rotebühlstraße 133 (Historismus)
  • 19041906: Mehrfamilienwohnhaus Wannenstraße 2 (Jugendstil)
  • 1905: Wohnhaus Hölderlinstraße 1 (Historismus)
  • 1909: Mehrfamilienwohnhaus Christophstraße 8 (Jugendstil)
  • 1911: Mehrfamilienwohnhaus Stitzenburgstraße 11 (Historismus)
  • 1911: Fabrikgebäude Adlerstraße 31 (Industriearchitektur)

Außerhalb Stuttgarts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Industrieschloss“ 1892 in Bregenz erbaut

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das neue Dienstgebäude der Versicherungsanstalt Württemberg. In: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart. F. Weise’s Hofbuchhandlung in Stuttgart (bis 1900); Süddt. Verl.-Anstalt, München (ab 1901). Stuttgart 1898–1904, S. 44–46. (online)
  • Das Genesungsheim Lorch. In: Württembergische Bauzeitung: Wochenschrift für Architektur und das gesamte Baugewerbe. Deutsche Verlags-Anstalt. Stuttgart 1905, S. 9–11. (online)
  • Das Genesungsheim Lorch. In: Württembergische Bauzeitung: Wochenschrift für Architektur und das gesamte Baugewerbe. Deutsche Verlags-Anstalt. Stuttgart 1905, S. 17–18. (online)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oberbaurat Louis Stahl †. In: Deutsche Bauzeitung, 47. Jahrgang 1913, Nr. 98 (vom 6. Dezember 1913), S. 896.
  • Karlheinz Fuchs: Baukunst im deutschen Südwesten. Architekten und Baumeister aus acht Jahrhunderten. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2004, ISBN 3-87181-491-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Louis Stahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Centralblatt der Bauverwaltung, 20. Jahrgang 1900, Nr. 17 (vom 3. März 1900), S. 97.
  2. Zentralblatt der Bauverwaltung, 29. Jahrgang 1909, Nr. 13 (vom 13. Februar 1909), S. 85.
  3. Karin Rhein: Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Tenea-Verlag, 2004, S. 41.
  4. findbuch.net
  5. findbuch.net
  6. Beantwortung einer Anfrage der CDU-Gemeinderatsfraktion vom 11. November 1999 (Memento vom 21. April 2016 im Internet Archive)
  7. Bregenz: Sehenswürdigkeiten
  8. Stadtarchiv Heilbronn (Hrsg.): Streng und schön. Evangelische Kirchen des Landkreises Heilbronn im Stilwandel des 19. Jahrhunderts. S. 292, RdNr. 35 (PDF; 4,9 MB)
  9. Liste der Stuttgarter Kulturdenkmale (Stand 25. August 2008), S. 10 (Memento vom 24. Oktober 2021 im Internet Archive) (PDF; 501 kB)
  10. Einweihung 30. März 1894
  11. Grundsteinlegung am 11. Juli 1897