Luise Reuss-Belce

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Luise Reuß-Belce als Fricka in Bayreuth, 1904

Luise Reuss-Belce (geboren am 24. Oktober 1862 in Wien; gestorben am 5. März 1945 in Aichach) war eine österreichisch-deutsche Opernsängerin (Sopran). Sie wirkte in ihren letzten Lebensjahren als Opernregisseurin und Gesangslehrerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luise Baumann trat zunächst unter dem Pseudonym Luise Belce auf. 1885 heiratete sie den Komponisten und Musikwissenschaftler Eduard Reuss (1851–1911) und trug nun den Doppelnamen, unter dem sie bekannt wurde. Ihre Tochter Elisabeth Reuss († 1940) wurde eine Konzertsängerin und Pädagogin; ihr Sohn Wilhelm Franz Reuss (1886–1945) wurde Dirigent und Komponist.

Sie studierte in Wien bei Josef Gänsbacher und in Karlsruhe bei Fritz Plank (1848–1900). Sie debütierte 1881 am Hoftheater Karlsruhe als Elsa im Lohengrin. Dort spielte sie auch weitere bedeutende Rollen, in Premieren etwa die Kassandra in Les Troyens (1890) und die Titelrolle in Ingwelde (1894). Ihr Engagement in Karlsruhe endete 1896, als ihre Stelle mit einer Konkurrentin besetzt wurde. Von 1897 bis 1901 war sie am damals neu eröffneten Hoftheater Wiesbaden engagiert. 1901 bis 1903 war sie Mitglied der Metropolitan Opera in New York. Von 1901 bis 1907 gastierte sie an der Hofoper Dresden. 1884 gastierte sie in München; 1899 in Amsterdam; 1893 und 1900 an der Covent Garden Opera in London. Sie trat ferner an verschiedenen weiteren Orten Deutschlands auf.

Von 1882 bis 1912 gehörte Reuss-Belce zu den Schauspielern der Bayreuther Festspiele, wo sie zunächst in verschiedenen Rollen auftrat; ab 1899 jedoch durchgehend als Fricka, welches als ihre Glanzrolle bezeichnet wurde. Sie erwies sich dabei als prägend für den Stil dieser Wagner-Festspiele. Von 1908 bis 1933 war sie ferner dramaturgische Assistentin der Spiele.

Ab 1907 trat Reuss-Belce nur noch in Bayreuth auf; ab 1912 war die nun verwitwete Reuss-Belce nicht mehr auf der Bühne zu sehen. Sie lebte mittlerweile in Berlin. Sie begann eine Tätigkeit als Gesangspädagogin und Opernregisseurin, in letzterer Funktion ab 1916 an der Deutschen Oper Berlin. Auch in Nürnberg war sie nach 1913 tätig. Ihre Karriere beendete sie 1933.

Sie starb im März 1945 auf der Flucht aus der kurz zuvor bombardierten Stadt Dresden. Sie soll die letzte Sängerin gewesen sein, die noch unter Wagners Leitung aufgetreten war.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biographie auf isoldes-liebestod.net

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]