SzGV M-1 bis M-4

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SzGV M-1 bis M-4
MÁV-Baureihe De495
MÁV-Baureihe M495
M-4 in Aufarbeitung bei der Kindereisenbahn Budapest (2017)
M-4 in Aufarbeitung bei der Kindereisenbahn Budapest (2017)
M-4 in Aufarbeitung bei der Kindereisenbahn Budapest (2017)
Nummerierung: SzGV M-1–M-4
MÁV De495 821–824 (ab 1950)
MÁV De495 5001–5004 (ab 1951)[1]
MÁV M495 5001–5004 (ab etwa 1956)
Anzahl: 4
Hersteller: Láng Gépgyár, Budapest
Baujahr(e): 1927–1929
Ausmusterung: 1971
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Puffer: 6.000 mm
Dienstmasse: 22 t
Reibungsmasse: 22 t
Radsatzfahrmasse: 5,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Installierte Leistung: 88,3 kW (120 PS)
Motorentyp: Ganz JaR 135
Motorbauart: Viertakt-Dieselmotor
Leistungsübertragung: dieselelektrisch
Zugbremse: Druckluftbremse Bauart Knorr
Handbremse
Die Daten entsprechen der Zeit um 1970.

Die Lokomotiven SzGV M-1 bis M-4 gehörten der mit Bosnischer Spurweite erbauten Szegediner Schmalspurbahn („Szegedi Gazdasági Vasút“, SzGV) und waren die ersten in Ungarn gebauten Diesellokomotiven. Eine Lokomotive ist erhalten geblieben und wird bei der Kindereisenbahn Budapest betriebsfähig aufgearbeitet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darstellung einer M495
Darstellung eines Zuges der Sze­ge­di­ner Schmalspurbahn mit einer M495 auf einer Gedenktafel

Zur Eröffnung der Szegediner Schmalspurbahn wurde der Betrieb mit diesen vier Lokomotiven aufgenommen. Es war die erste in Ungarn gebaute Diesellokomotive sowie die erste mit vollständig dieselelektrischem Antrieb in Europa. Als eine ungarische Gemeinschaftsleistung wurden die Lokomotiven sowie die Motoren bei Láng in Budapest gefertigt, während die elektrische Ausrüstung von Ganz und der Hauptrahmen sowie die Aufbauten von MÁVAG beigesteuert wurden.[2][3]

Mit dem Dieselmotor war ein Generator von 550 Volt verbunden, der die Energie für die vier in den Drehgestellen gelagerten Fahrmotoren lieferte. Mit ihnen konnte bei einer Anhängelast von 80 Tonnen eine Streckengeschwindigkeit von bis zu 45 km/h erreicht werden. Die Lokomotive konnte mit einer Tankfüllung 300 Kilometer fahren.[3] Die Lok wurde auf der Weltausstellung in Barcelona 1929 gezeigt und mit einer Goldmedaille sowie auf mehreren anderen Messen mit dem ersten Preis ausgezeichnet.[2][4] Ende der 1940er Jahre wurden die ursprünglichen Motoren von Láng durch Ganz JaR 135 ersetzt.[5]

1971 wurden die Lokomotiven bei der Szegediner Schmalspurbahn ausgemustert und durch die Baureihe Mk48 ersetzt.[3] Daraufhin wurden die Lokomotiven M-1, M-2 und M-3 vermutlich verschrottet.[5] Lediglich die M-4 blieb erhalten und wurde von der Széchenyi-Museumsbahn in Nagycenk übernommen. 1991 wurde die Lokomotive als „abgestellt“ geführt,[6] konnte jedoch in ihrer Zeit in Nagycenk bereits teilweise restauriert werden.[5] 2001 wurde sie an die Kindereisenbahn Budapest abgegeben, mit dem Ziel, sie wieder betriebsfähig aufzuarbeiten. Beschränkten sich die Arbeiten zuerst auf die Sicherung der Lokomotive, so wurde 2010 mit der Instandsetzung begonnen, um die Lokomotive wieder mit dem Motor Ganz JaR 135 aus den 1940er Jahren in Betrieb zu nehmen.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Pospichal: Szegedi Gazdasági Vasút (SzGV). Abgerufen am 9. November 2021.
  2. a b Thomas Estler: Typenkompass – Loks der Ungarischen Staatsbahnen MÁV. Reihe M495. 1. Auflage. Transpress Verlag, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-613-71611-7, S. 96.
  3. a b c Az M495 sorozatú mozdonyok (DEM-1). In: kisvasut.hu. Abgerufen am 9. November 2021 (ungarisch).
  4. A Gyermekvasút megújulásra váró járművei. Abgerufen am 9. November 2021 (ungarisch).
  5. a b c M4-es története. In: m4.hu. Archiviert vom Original am 30. Mai 2013; abgerufen am 12. Oktober 2022.
  6. Széchenyi István Múzeumvasút Nagycenk - Fertőboz (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  7. Idén folytatódhatnak az M4 állagmegóvási műveletei. In: kisvasut.hu. 17. März 2010, abgerufen am 9. November 2021 (ungarisch).