Mährische Westbahn

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Das Streckennetz der Mährischen Westbahn

Die Mährische Westbahn (tschech.: Moravská západní dráha) war eine private Eisenbahngesellschaft in Österreich und dessen Nachfolgestaat Tschechoslowakei, deren Strecken im heutigen Tschechien lagen. Hauptverbindung der Gesellschaft war die Strecke Proßnitz–Trübau in Mähren. Der Sitz der Gesellschaft war in Wien.

Aktie der Mährischen Westbahn über 200 Gulden ö. W.

Am 11. Juli 1886 erhielt das Bankhaus Erlanger & Söhne in Frankfurt am Main „das Recht zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von Proßnitz über Plumenau, Konitz, Kornitz und Mährisch Trübau nach Triebitz mit einer Abzweigung von Kornitz über Gewitsch nach Opatowitz“ erteilt. Teil der Konzession war zudem die Verpflichtung, auf etwaiges Verlangen der Staatsverwaltung Zweigbahnen nach Mährisch Neustadt oder Hohenstadt (Mährische Grenzbahn) sowie nach Skalitz (Strecke Brünn–Bodenbach der StEG) zu errichten. Grundlage der Konzession war das Eisenbahnkonzessionsgesetz vom 14. Dezember 1854 und das Gesetz, betreffend die Zugeständnisse und Begünstigungen für Localbahnen vom 25. Mai 1880. Die Konzessionäre wurden verpflichtet, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen zwei Jahren fertigzustellen. Die Konzessionsdauer war auf 90 Jahre festgesetzt.[1]

Das Kapital der 1888 gegründeten Aktiengesellschaft betrug insgesamt 3.622.200 Gulden. Ausgegeben wurden 18.111 Stück Stammaktien zu je 200 Gulden und 17.550 Stück Obligationen zu je 200 Gulden.[2]

Am 1. September 1889 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung der Mährischen Westbahn aus.

Im Jahr 1925 erwarb der tschechische Schuhfabrikant Tomáš Baťa die Aktienmehrheit. Sein Ziel war es, die Strecke der Mährischen Westbahn als Teil einer neuen Eisenbahntransversale zwischen Prag und der Slowakei auszubauen. Der Zweite Weltkrieg verhinderte letztlich diese Pläne. Am 10. Oktober 1945 wurde die Gesellschaft verstaatlicht.[3][4]

Die Strecke bestehen noch. Sie gehören heute zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Für Rechnung der Mährischen Westbahn erwarben die kkStB sieben Lokomotiven der Reihe 92, wie sie bereits von den Niederösterreichischen Südwestbahnen beschafft worden waren. Die Lokomotiven besaßen die Betriebsnummern 92.10–16.[5] Die ČSD übernahmen 1918 alle Lokomotiven und setzten sie weiter auf ihren angestammten Strecken ein. Im Jahr 1925 erhielten sie die neuen Nummern 321.001 bis 321.007. Die Ausmusterung der Fahrzeuge begann 1929. Als letzte wurde 1939 die 321.004 abgestellt. Museal blieb keine erhalten.[6][7]

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetz für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 11. Juli 1886
  2. Daten auf www.geerkens.at@1@2Vorlage:Toter Link/www.geerkens.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hrebecsko.estranky.cz
  4. http://www.zelpage.cz/clanky/trate-moravske-zapadni-drahy?url=trate-moravske-zapadni-drahy&lang=de
  5. Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k.k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917. Verlag der k.k. österreichischen Staatsbahnen, Wien 1918.
  6. Jindřich Bek, Zdeněk Bek: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [1]. Nakladatelství Corona, Praha, 1999 ISBN 80-86116-13-1; S. 121f
  7. Josef Motyčka: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [4]. Nakladatelství Corona, Praha, 2001 ISBN 80-86116-21-2; S. 39