Małobądz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Małobądz
?
Hilfe zu Wappen
Małobądz (Polen)
Małobądz (Polen)
Małobądz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Stadtteil von: Będzin
Fläche: km²
Geographische Lage: 50° 19′ N, 19° 7′ OKoordinaten: 50° 18′ 30″ N, 19° 7′ 30″ O
Höhe: 289 m n.p.m.
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SBE
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Małobądz ist ein südwestlicher Stadtteil von Będzin in der Woiwodschaft Schlesien in Polen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahr 1443 als Malobancz bzw. Małobandz urkundlich erwähnt, als das Herzogtum Siewierz mit dem Dorf vom Teschener Herzog Wenzel I. dem Krakauer Bischof Zbigniew Oleśnicki verkauft wurde.[1] Der Ortsname ist vom altpolnischen Personennamen *Małobąd (mały – klein, -bąd = będę, być – sein, vergleiche Wszebąd, Zdziebąd) abgeleitet, früher wurde aber auch zu Małobędzin (1529), also Klein-Bendzin.[2]

Die kleine Ortschaft am rechten Ufer der Schwarzen Przemsa unterstand Jahrhunderte der Pfarrei in Będzin (2 Kilometer flussaufwärts) im Krakauer Land im Dekanat von Bytom (Beuthen). Im 17. Jahrhundert entstand auf dem nördlichen Boden des Dorfs die Siedlung Gzichów, gegenüber des Flusses von Będzin.

Erst 1790 wurde das Herzogtum Siewierz formal an das Königreich Polen-Litauen angegliedert und war der Woiwodschaft Krakau administrativ angegliedert. Nach der dritten Teilung Polens von 1795 gehörte das Dorf bis 1807 zu Neuschlesien. 1807 kam es ins Herzogtum Warschau und 1815 ins neu entstandene russisch beherrschte Kongresspolen.

Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet Zagłębie Dąbrowskie (Dombrowaer Kohlebecken) benannt, 1885 zählte das Dorf in der Vogtei von Gzichów um 400 Einwohner. Im Dorf wurde Pflanzenöle produziert und es gab eine Amerikanische Mühle.[3] 1913 begann der Bau des größten Kraftwerks im Dombrowaer Kohlebecken. Zwei Jahre später wurde Małobądz von deutschen Besatzern an Będzin nachgemeindet.

Das alte Dorf ist heute untergegangen, u. a. durch Regulierung der Schwarzen Przemsa und Bau der großen Plattenbausiedlung Syberka für 20.000 Einwohner. Im Stadtteil befindet sich auch das Bergbaukrankenhaus aus den 1980er Jahren.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Małobądz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IX. Venditio Ducatus Severiensis 1443, In: Maurcy Dzieduszycki: Zbigniew Oleśnicki, B. 2, Kraków, 1854
  2. Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 6 (L-Ma). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 2005, S. 489 (polnisch, online).
  3. Małobądz. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 6: Malczyce–Netreba. Walewskiego, Warschau 1885, S. 36 (polnisch, edu.pl).