Woiwodschaft Schlesien
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Karte | |||
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Wappen und Logo | |||
(Wappen, Flagge und Logo) | |||
Basisdaten | |||
Hauptstadt: | Katowice | ||
Woiwode: | Jarosław Wieczorek | ||
Woiwodschaftsmarschall: | Jakub Chełstowski | ||
Größte Stadt: | Katowice | ||
ISO 3166-2: | PL-24 | ||
Einwohner: | 4.617.000 (31. März 2011)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 381 Einwohner je km² | ||
Geographie | |||
Fläche: | 12.294 km² | ||
– davon Land: | ? km² | ||
– davon Wasser: | ? km² | ||
Ausdehnung: | Nord-Süd: bis 188 km West-Ost: bis 107 km | ||
Höchster Punkt: | 1365 m | ||
Tiefster Punkt: | 180 m | ||
Landschaftl. Struktur | |||
Wälder: | 31,7 % | ||
Gewässer: | ? % | ||
Landwirtschaft: | ? % | ||
Sonstige: | ? % | ||
Verwaltungsgliederung | |||
Kreisfreie Städte: | 19 | ||
Landkreise: | 17 | ||
Gemeinden: | 166 | ||




Die Woiwodschaft Schlesien (polnisch Województwo śląskie) mit der Hauptstadt Katowice (Kattowitz) ist eine der 16 Woiwodschaften der Republik Polen. Sie ging bei der Gebietsreform 1999 aus den Woiwodschaften Katowice, Częstochowa und Bielsko-Biała hervor und nimmt den zentralsüdlichen Teil Polens ein. Mit rund 4,7 Millionen Einwohnern auf 12.294 km² ist Schlesien die am dichtesten besiedelte Woiwodschaft. Das Ballungsgebiet um die Städte Katowice und Gliwice entstand infolge des Steinkohlenbergbaus im 19. Jahrhundert.
Zur Woiwodschaft Schlesien gehören Teile der historischen Regionen Schlesien und Kleinpolen (und damit auch Galiziens).
Der Name der Woiwodschaft geht zurück auf die Autonome Woiwodschaft Schlesien. Die Autonome Woiwodschaft Schlesien bestand nur aus einem Teil Oberschlesiens, wodurch eine Unterscheidung zwischen Oberschlesien und Niederschlesien im Namen nicht nötig war.
Inhaltsverzeichnis
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beschreibung: In Blau ein völlig goldener Adler.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Woiwodschaft Schlesien, die in ihren Grenzen nicht mit den geografischen Regionen Schlesien oder der Autonomen Woiwodschaft Schlesien übereinstimmt, nimmt den zentralsüdlichen Teil Polens ein. In ihren oberen Verläufen fließen Oder, Weichsel und Warthe durch diese Woiwodschaft. Sie grenzt an die Woiwodschaften Oppeln, Łódź, Heiligkreuz, Kleinpolen und im Süden an Tschechien und die Slowakei.
Größte Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadt | Deutscher Name | Einwohner 30. Juni 2015 |
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Katowice | Kattowitz | 300.797 |
Częstochowa | Tschenstochau | 229.086 |
Sosnowiec | Sosnowitz | 208.321 |
Gliwice | Gleiwitz | 183.970 |
Zabrze | Hindenburg O.S. | 176.825 |
Bielsko-Biała | Bielitz-Biala | 172.781 |
Bytom | Beuthen O.S. | 171.515 |
Ruda Śląska | Ruda O.S. | 140.212 |
Rybnik | Rybnik | 139.866 |
Tychy | Tichau | 128.480 |
Dąbrowa Górnicza | Dombrowa | 122.923 |
Chorzów | Königshütte | 110.125 |
Jaworzno | Jaworzno | 93.076 |
Jastrzębie-Zdrój | Bad Königsdorff-Jastrzemb | 90.549 |
Mysłowice | Myslowitz | 75.019 |
Siemianowice Śląskie | Laurahütte (Siemianowitz) | 68.411 |
Żory | Sohrau | 61.985 |
Tarnowskie Góry | Tarnowitz | 60.924 |
Będzin | Bendzin | 58.102 |
Piekary Śląskie | Deutsch Piekar | 56.588 |
Racibórz | Ratibor | 55.547 |
Świętochłowice | Schwientochlowitz | 51.299 |
Zawiercie | Zawiercie | 50.809 |
Flüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Vergleich mit dem BIP der EU, gemessen am Kaufkraftstandard, erreichte die Woiwodschaft 2015 einen Index von 71 (EU-28 = 100).[2] Im Zuge des Strukturwandels und dem Niedergang der Schwerindustrie stieg die Zahl der Arbeitslosen vor allem im Sekundärsektor stark an. Es konnten aber in den letzten Jahren in anderen Wirtschaftsbereichen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, weshalb die Arbeitslosenquote deutlich zurückging. Nach den Woiwodschaften Masowien und Großpolen hat sie die geringste Arbeitslosenquote Polens (Stand Dezember 2009).
- 16,9 % (31. Dezember 2004)
- 15,2 % (30. April 2006)
- 11,7 % (30. April 2007)
- 8,2 % (30. April 2008)[3]
- 9,2 % (Dezember 2009)[4]
- 11,3 % (Dezember 2013)
- 8,2 % (Dezember 2015)[5]
Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote (laut Eurostat-Definition) 3,9 %.[6]
Mit einem Wert von 0,849 erreicht Schlesien Platz 5 unter den 16 Woiwodschaften Polens im Index der menschlichen Entwicklung.[7]
Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Steinkohlebergbau, Eisen- und Schwermetallhütten, Elektroindustrie, Maschinenbau und Automobilindustrie bilden die Hauptzweige der hier ansässigen Industrie. Die Woiwodschaft Schlesien ist der am meisten industrialisierte Teil Polens.
Bodenschätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Steinkohle
- Eisen-, Zink- und Bleierze
Autobahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quer durch die Woiwodschaft Schlesien, von West nach Ost, verläuft die A4 (Breslau–Oberschlesien–Krakau) und von Norden nach Süden die geplante Autobahn A1.
Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Betreiberin des Schienennetzes in Polen ist die PKP S.A. (Polnische Staatliche Eisenbahn AG). Der größte Schienenverkehrsknoten der Woiwodschaft befindet sich in Katowice.
Flughäfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am Rande der Woiwodschaftshauptstadt befindet sich der internationale Flughafen Katowice.
Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein großer Teil der Woiwodschaft hat Anteil an Mittelgebirgen, wobei das hügelige Terrain im Süden in die Beskiden übergeht, einer touristischen Region mit Wintersportorten wie Szczyrk, Ustroń, Wisła. Beliebt unter Wanderern und Kletterern ist auch das Bergland des Krakau-Tschenstochauer Jura, das aber auch für seine historischen Burgruinen aus dem 14. und 15. Jahrhundert bekannt ist, die durch den Szlak Orlich Gniazd (die Adlerhorstroute) touristisch erschlossen sind.
Das industrielle Erbe der Region wird mehr und mehr touristisch erschlossen. Die Route technischer Kulturdenkmäler führt zu interessanten Industriedenkmalen.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Woiwodschaft Schlesien gibt es einen gewählten Woiwodschaftssejmik und Woiwodschaftsmarschall sowie einen von der Regierung ernannten Woiwoden.
Woiwodschaftssejmik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit der Wahl 2018 setzt sich der Woiwodschaftssejmik folgendermaßen zusammen:
Wahlkomitee | Mandate |
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Bürgerplattform (PO) | 20/45 |
Recht und Gerechtigkeit (PiS) | 22/45 |
Polnische Volkspartei (PSL) | 1/45 |
Bewegung für die Autonomie Schlesiens (RAŚ) | 0/45 |
Bund der Demokratischen Linken (SLD) | 1/45 |
Woiwodschaftsmarschall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Woiwodschaftsmarschall ist seit 2018 Jakub Chełstowski (PiS).
Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Woiwodschaft Schlesien wird in 17 Landkreise unterteilt, wobei 19 Städte kreisfrei bleiben. Einige davon bilden zwar unter ihrem Namen ebenfalls einen Landkreis, gehören ihm aber selbst nicht an.
Kreisfreie Städte | ||
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Landkreise | ||
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(Einwohner am 30. Juni 2006)
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Schlesisches Woiwodschaftsamt (polnisch)
- Touristeninformation – Woiwodschaft Schlesien (deutsch)
- Informationen zur Woiwodschaft Schlesien (deutsch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ergebnis der Volkszählung 2011, Główny Urząd Statystyczny: Wyniki Narodowego Spisu Powszechnego Ludności i Mieszkań 2011. Warschau, März 2012. Online (Memento vom 16. Januar 2013 im Internet Archive) (PDF)
- ↑ Eurostat. Abgerufen am 15. April 2018.
- ↑ Polnisches Statistisches Amt (Memento vom 27. Juni 2008 im Internet Archive) (PDF)
- ↑ Zentrales Statistikamt Polens (GUS), Bezrobotni oraz stopa bezrobocia wg województw, grudzień 2009, 3. Febr. 2010 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
- ↑ Zentrales Statistikamt Polens (GUS)
- ↑ Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.
- ↑ Sub-national HDI - Area Database - Global Data Lab. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).
- ↑ bip.slaskie.pl
Koordinaten: 50° 20′ N, 19° 0′ O