Magdalenabergkirche
Die römisch-katholische Magdalenabergkirche steht auf einem Höhenrücken in der Gemeinde Bad Schallerbach im Bezirk Grieskirchen in Oberösterreich und ist ein Wahrzeichen der Gemeinde. Sie ist der heiligen Maria Magdalena geweiht und gehört zur Pfarre Bad Schallerbach im Dekanat Wels in der Diözese Linz. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchengebäude liegt am Sporn des 411 Meter hohen Magdalenabergs und ist dadurch weitum sichtbar.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Magdalenaberg diente möglicherweise bereits in früher christlicher Zeit als Stätte der Gottesverehrung. Der Sage nach soll der hl. Severin von Noricum († 482) hier gepredigt haben.
Die Kirche wurde um 1400 im gotischen Stil erbaut. Die erste urkundliche Überlieferung stammt aus dem Jahr 1423. Die Magdalenabergkirche ist vermutlich eine Stiftung der Herren von Polheim, deren Stammburg im sieben Kilometer entfernten Pollham lag und die 1398 das nur drei Kilometer entfernte Schloss Tegernbach erworben hatten. Die Magdalenabergkirche gehörte zur Pfarre Schönau und unterstand wie diese bis 1706 dem Stift Mondsee. Auf Anordnung von Joseph II. musste die Magdalenabergkirche im Jahre 1786 verkauft werden. Ein Bauer erwarb das Gotteshaus, gab es später aber der Pfarre Schönau zurück und rettete es damit vor dem Verfall.
Die Kirche auf dem Magdalenaberg wurde um 1970 umfassend restauriert, 2004 und 2013 renoviert.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das einschiffige Langhaus ist durch eingezogene Strebepfeiler 4-jochig. Das Stichkappengewölbe hat vermutlich ein ursprüngliches Netzgewölbe ersetzt. Der spätgotische Altarraum mit Netzrippengewölbe weist als Besonderheit einen deutlichen Achsknick auf: Die Bauachse des Chores ist nämlich gegenüber der des Schiffes nach Norden verschoben. Dieser Achsknick ist auch von außen am leicht gebogenen Dachfirst zu erkennen.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Großteil der Innenausstattung (Hochaltar, Seitenaltäre, Chorgestühl, Kanzel) wurde von etwa 1640 bis Ende des 17. Jahrhunderts im Stile des Barock geschaffen.
Das rundbogige Hauptgemälde des Hochaltars stellt den Tod der Kirchenpatronin Maria Magdalena dar. Das runde Gemälde im Aufsatz zeigt ihre Begegnung am Ostermorgen mit dem auferstandenen Christus als vermeintlichem Gärtner. Beide Bilder schuf Bruder Aemilian Rösch aus Mondsee im Jahr 1696. Zwischen den Gemälden befindet sich das Wappen des Klosters Mondsee mit dem Abtwappen. An den auffallend schmalen Altar schließt beidseitig das barocke Chorgestühl an.
Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Innsbrucker Künstler Max Spielmann schuf 1976 das Florian-Denkmal, das am Vorplatz nördlich der Kirche aufgestellt ist.
Am Beginn der Allee, die zur Magdalenabergkirche führt, steht ein Denkmal zu Ehren des Linzer Bischofs Franz Joseph Rudigier. An dieser Stelle stand bis 1974 die zehnte Station des Kreuzwegs, der von der Filialkirche Schönau zur Magdalenabergkirche hinaufführte und am 2. Mai 1860 von Bischof Rudigier eingeweiht worden war.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bitte nicht verwechseln mit der in Pettenbach gelegenen Pfarrkirche Magdalenaberg, die ebenfalls erhöht über dem Ort auf einem Magdalenaberg liegt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johanna Jaksch, Vitus Kriechbaumer: Die Kirchen von Bad Schallerbach. Kirchenführer. Pfarramt Bad Schallerbach, S. 4–5, 11–12, 23–28.
- Hans Gütlinger (Hrsg.): Markt Bad Schallerbach, Oberösterreich, Schwefel-Therme. Geschichte der Heilquelle und des Kurortes. Geschichte und Legende des Bergkirchleins St. Magdalena. Selbstverlag, Bad Schallerbach 1949.
- Alfred Rockenschaub: Bad Schallerbach. Ein Jahrhundert in Wort und Bild. Hrsg. vom Ortsmarketing Bad Schallerbach, 2004, S. 59 (Kapitel „Die Magdalenabergkirche – Schallerbachs Wahrzeichen“).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche auf dem Magdalenaberg. In: dioezese-linz.at.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oberösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 23. Jänner 2019.
Koordinaten: 48° 14′ 3,2″ N, 13° 54′ 47,7″ O