Malawiweber

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Malawiweber

Malawiweber (Ploceus bertrandi), Illustration von KeulemansIbis 1893,Männchen und Jungvogel

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Webervögel (Ploceidae)
Unterfamilie: Ploceinae
Gattung: Ammerweber (Ploceus)
Art: Malawiweber
Wissenschaftlicher Name
Ploceus bertrandi
(Shelley, 1893)
Weibchen, Illustration von Grönvold

Der Malawiweber oder Bertrand-Weber (Ploceus bertrandi, Syn.: Hyphantornis bertrandi, Hyphantornis nyasae, Ploceus fülleborni, Ploceus nyasae) zählt innerhalb der Familie der Webervögel (Ploceidae) zur Gattung der Ammerweber (Ploceus).[1]

Der lateinische Artzusatz bezieht sich auf Bertram Lutley Sclater, den Sohn des Ornithologen Philip Lutley Sclater.[2][3]

Der Vogel kommt in Afrika in Malawi, Mosambik, Sambia und Tansania vor.

Das Verbreitungsgebiet umfasst offene baumbestandene Lebensräume, Dickichte an Flussläufen, Miombo, Waldränder von 900 bis 1800 m Höhe.[4][5]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist 15 cm groß und wiegt zwischen 35 und 43 g. Das Männchen ist goldgelb auf der Stirn bis zum Scheitel mit kräftigem Orangegelb vorne und einer schwarzen Binde hinten. Die schwarze Gesichtsmaske reicht bis zur Kehle. Die Iris ist blassgelb. Oberseite, Sterz und Schwanz sind grün, Flügeldecken dunkler mit grünen Rändern. Das Weibchen hat einen fast ganz schwarzen Kopf. Jungvögel sehen wie Weibchen aus, der Kopf ist aber gefleckt schwärzlich-grün.[4][5]

Die Art ist monotypisch.[6]

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesang des Männchens wird als anfänglich quieckend gefolgt von Klicktönen, aber auch kanarienartige Schnörkel und katzenartige Laute beschrieben. Der Kontaktruf ist ein wiederholtes „zwink zwink“.[4][5]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, die zu zweit oder in kleinen Gruppen von den Blättern aufgelesen werden, und aus Nektar.

Die Brutzeit liegt im April in Tansania, zwischen November und Dezember in Sambia und zwischen August und April in Malawi. Die Art ist monogam und brütet einzeln. Das Gelege besteht aus 2 dunkelgrünen, kräftig rotbraun gefleckten Eiern. Die Jungvögel werden von beiden Elternvögeln versorgt.[4]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bestand gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
  • G. E. Shelley: On Birds collected in Nyassaland. In: The Ibis Vol V, 1893, Sixth Series Nr. 17–20, S. 23
  • R. J. Dowsett & J. A. Jobling: Bertram Lutley Sclater and Bertram‘s Weaver Ploceus Bertrandi. in: Bulletin of the British Ornithologists' Club. Vol 123, 2003, S. 136

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Malawiweber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malawiweber (Ploceus bertrandi) bei Avibase
  2. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  3. B. Beolens, M. Watkins: Whose Bird?: Common Bird Names and the People They Commemorate, Christopher Helm, London, 2003.
  4. a b c d Handbook of the Birds of the World
  5. a b c T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  6. Old World sparrows, snowfinches, weavers
  7. Redlist