Manuela Rukavina

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Manuela Rukavina (* 23. November 1979 in Göppingen) ist eine deutsche Soziologin und Coach, Vorsitzende des ver.di-Landesbezirksfrauenrats Baden-Württemberg und war von 2015 bis 2017 Erste Vorsitzende des Landesfrauenrats Baden-Württemberg. 2019 wurde sie für ihren Einsatz in der politischen Bildung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Tochter einer deutschen Mutter und eines kroatischen sogenannten Gastarbeiters geboren, studierte Rukavina Soziologie, Betriebswirtschaftslehre sowie Berufs- und Wirtschaftspädagogik an der Universität Stuttgart. Sie arbeitet seit 2007 als freiberufliche Beraterin sowohl für Non-Profit-Organisationen[2] als auch für Unternehmen und ist landes- und bundesweit in der Gewerkschaftsarbeit sowie in der Frauenpolitik ehrenamtlich engagiert.[3][4]

Gewerkschaftliches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manuela Rukavina ist seit 1999 Gewerkschaftsmitgliedschaft (DAG, später ver.di) und übernahm verschiedene ehrenamtliche Funktionen. Von 2005 bis heute ist sie Mitglied im ver.di-Landesbezirksvorstand. 2007 wurde sie Mitglied des ver.di-Fachbereichs 13 (Besondere Dienstleistungen) und 2008 dessen Vorsitzende. Dieser Fachbereich vertritt Beschäftigte in Berufen, die in den anderen Fachbereichen der Gewerkschaft nicht vertreten sind; dies sind häufig prekäre Bereiche wie die Überwachung oder das Friseurhandwerk.[5]

Im ver.di-Landesbezirksfrauenrat Baden-Württemberg ist Rukavina seit 2005 aktiv und seit 2009 Vorsitzende.[6] Im Zeitraum 2017/2018 hat sich durch ihr Engagement die Mitgliederentwicklung von Frauen bei ver.di Baden-Württemberg als einzigem Landesverband positiv entwickelt.

Von 2007 war sie Mitglied des ver.di-Bundesfrauenrats und von 2010 bis 2017 stellvertretende Vorsitzende des Gremiums. Von 2008 bis 2017 war Manuela Rukavina Mitglied im Bezirksfrauenausschuss des DGB-Bezirks Baden-Württemberg und ist als Delegierte zu Gewerkschaftskonferenzen auf Landesebene sowie zu Bundeskongressen von ver.di und DGB entsandt.

Frauenpolitisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits seit Studienzeiten war Manuela Rukavina im Landesfrauenrat Baden-Württemberg, einem baden-württembergischen Dachverband von Frauengruppen und -verbänden aktiv. In mehreren Vorstandsperioden hat sie (sowohl im Nebenjob als auch ehrenamtlich) den Landesfrauenrat in der Verwaltung unterstützt.

In der Vorstandsperiode 2011 bis 2014 wurde Rukavina vom DGB-Bezirk Baden-Württemberg als Beisitzerin in den Vorstand des Landesfrauenrats nominiert und gewählt. Im Jahr 2014 wählte die Delegiertenversammlung des Landesfrauenrats Rukavina zur Ersten Vorsitzenden. Dieses Amt übte sie bis Ende 2017 aus.

Gesellschaftspolitische Projekte und Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schließung der Geschlechterlohnlücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter ihrer Führung 2011 hat der ver.di-Landesbezirksfrauenrat zusammen mit anderen Landesbezirken beim Bundeskongress erreicht, dass das Instrumentarium eg-check von den Tarifkommissionen aktiv eingesetzt werden muss, um die Forderung nach einer diskriminierungsfreien, geschlechtergerechten Vergütung von gleichwertigen Tätigkeiten qualifiziert und rechtskonform begründen zu können.[7] Auch als Landesfrauenrats-Vorsitzende thematisierte sie die Geschlechterlohnlücke.[8]

Repräsentanz von Frauen in Politik und Gremien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rukanvina initiierte mit dem Landesfrauenrat Baden-Württemberg folgende frauenpolitische Kampagnen bzw. wirkte prägend mit:

  • 2012 „Halbe Kraft reicht nicht! Änderung des Kommunalwahlrechts – Parität jetzt“
  • 2016 Transparenzkampagne zur Landtagswahl 2016[9]
  • 2017 Aktion #diehälfte[10] zur paritätischen Besetzung des Landeskabinetts

Die dadurch erreichte Mobilisierung unterstützte die Reform des baden-württembergischen Landtagswahlrechts, durch die § 9 (6) in das Kommunalwahlgesetz eingeführt wurde: „Männer und Frauen sollen gleichermaßen bei der Aufstellung eines Wahlvorschlags berücksichtigt werden“. Rukavina engagiert sich weiterhin dafür, dass die Soll- zu einer Muss-Vorschrift wird.[11][12][13]

Kampf gegen Frauen- und Altersarmut, Unterstützung geflüchteter Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kampagne Rotlicht aus für eine Gesellschaft ohne Prostitution[14]
  • Arbeitskreis Geflüchtete Frauen: Impulse für Landesregierung und zivilgesellschaftliche Organisationen für eine Verbesserung der Lebenslage geflüchteter Frauen[15]

Kampf gegen Rassismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rukavina tritt regelmäßig als Rednerin auf Feiern zum Internationalen Frauentag, zum 1. Mai und z. B. auf der Stuttgarter Großkundgebung Halt zusammen! Baden-Württemberg gegen Rassismus und Gewalt im Januar 2016 auf.[16][17][18]

Für ihr politisches Engagement wurde sie 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[19]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesverdienstkreuz für Manuela Rukavina. Abgerufen am 13. September 2019.
  2. Vortrag auf den Frauenwirtschaftstagen 2018. (PDF) In: fortbildung-bw.de. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnunsgbau Baden-Württemberg, 18. Oktober 2018, abgerufen am 13. September 2019.
  3. MentoringLounge: Frauennetzwerke - (gem)einsam an die Spitze? | Veranstaltung | 10.04.2018 | Universität Stuttgart. Abgerufen am 13. September 2019.
  4. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart Germany: Montagsinterview: „Wir müssen an Rollenbildern arbeiten“. Abgerufen am 13. September 2019.
  5. Manuela Rukavina. Abgerufen am 13. September 2019.
  6. Smartmob für gleichen Lohn. Abgerufen am 13. September 2019.
  7. Gabriele Böhme, Anja Georgi,Sandra Goldschmidt, Elke Janssen: Beschlüsse des 3. ver.di-Bundeskongresses vom 17. bis 24. September 2011in Leipzig. (PDF) In: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di. ver.di-Bundesverwaltung, 24. September 2011, abgerufen am 17. September 2019.
  8. "So geht das nicht weiter!", findet... - Landesschau Baden-Württemberg. Abgerufen am 13. September 2019.
  9. landesfrauenrat-bw.de. Abgerufen am 17. September 2019 (deutsch).
  10. Pressemitteilungen. Abgerufen am 13. September 2019 (deutsch).
  11. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart Germany: Landesfrauenrat: Frauen machen Druck für neues Landtagswahlrecht. Abgerufen am 13. September 2019.
  12. Immer nur Männer. Abgerufen am 13. September 2019.
  13. Galerie: Frauenliste Kirchheim. Abgerufen am 13. September 2019.
  14. Home. Abgerufen am 13. September 2019 (deutsch).
  15. Luisa Boos (verantw.), Anita Wiese: ANKOMMEN. Geflüchtete Frauen in Baden-Württemberg. (PDF) In: Landesfrauenrat Baden-Württemberg. Landesfrauenrat Baden-Württemberg, 22. April 2016, abgerufen am 13. September 2019.
  16. „Halt!zusammen“ Baden-Württemberg gegen Rassismus und Gewalt. Abgerufen am 13. September 2019.
  17. Auszüge Grußbotschaft Kundgebung halt!zusammen – Baden-Württemberg gegen Rassismus und Gewalt. Abgerufen am 13. September 2019.
  18. 12 Rede Manuela Rukavina. Abgerufen am 13. September 2019.
  19. Verdienstorden für Gewerkschafterin Manuela Rukavina. In: Badische Neueste Nachrichten. 22. Mai 2019, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. September 2019 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/bnn.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  20. Beate Dörr, Anita Wiese, Manuela Rukavina, Luisa Boosunter Mitarbeit von Mirjam Kronschnabel: Checkheft Chancengleichheit. (PDF) Landeszentrale für politische Bildung/ Landesfrauenrat Baden-Württemberg, 15. Dezember 2015, abgerufen am 13. September 2019.