Marceline Miéville

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marceline Miéville (nach ihrer Scheidung Marceline Cordone; * 26. Oktober 1921 in Lausanne; † 8. August 2014 ebenda; heimatberechtigt ebenda) war eine Schweizer Politikerin (PdA, später: RML), Feministin und Zahnärztin. Sie kandidierte 1959 als erste Frau für den Ständerat.

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Miéville studierte Zahnmedizin an der Universität Lausanne. Ab 1946 war sie diplomierte Zahnärztin.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die engagierte Feministin war ab 1957 Mitglied in der Lausanner Sektion des Schweizerischen Verbands für Frauenstimmrecht, hatte Sympathien für die Drittweltbewegung und engagierte sich in der Schweizer Frauenvereinigung für Frieden und Fortschritt. 1948 trat sie der kommunistischen Partei der Arbeit der Schweiz (PdA) bei.[2] Als erste Frau in der Schweiz stellte sich Miéville einer eidgenössischen Wahl und kandidierte 1959 als Vertreterin der PdA für den Ständerat. Das Ereignis erregte in der ganzen Schweiz und im Ausland grosses mediales Aufsehen. Sie erzielte 15 % der Stimmen (17'643) und damit einen Achtungserfolg weit über die Wählerstärke ihrer Partei hinaus. Obwohl den Waadtländerinnen seit der Verankerung des Frauenstimm- und Wahlrechts in Artikel 23 der Kantonsverfassung 1959 die Wahl in den Ständerat offenstand, durften sie jedoch erst 1971 an den Nationalratswahlen teilnehmen. Von 1962 bis 1969 war sie Grossrätin der PdA im Waadtländer Grossrat. Ab 1969 war sie Mitglied in der trotzkistischen Revolutionären Marxistischen Liga.[1][3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pauline Milani: Femmes dans la mouvance communiste suisse. La Fédération des Femmes suisses pour la Paix et le Progrès. Un militantisme entre conservatisme et émancipation, 1952–1969. Éditions Alphil, Neuchâtel 2007 (französisch).
  • Pierre Jeanneret: Popistes. Histoire du Parti ouvrier et populaire vaudois 1943–2001. Editions d’en bas, Lausanne 2002 (französisch).
  • Ariane Miéville Garcia: Hommage à Marceline Cordone. In: Cahiers d'histoire du mouvement ouvrier. Band 31, S. 176–183 (e-periodica.ch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Pauline Milani: Marceline Miéville. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Juni 2022, abgerufen am 16. Juni 2022.
  2. Miéville Garcia, Ariane: Hommage à Marceline Cordone. In: Cahiers d'histoire du mouvement ouvrier. Band 31, S. 176–183, hier S. 177 (e-periodica.ch [PDF; 2,3 MB]).
  3. DS: LES NÔTRES Marceline Cordone (1921–2014). In: solidarites.ch. 2. September 2014, abgerufen am 28. November 2020 (französisch).
HLS Diese Fassung des Artikels basiert auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. Sollte der Artikel so weit überarbeitet und ausgebaut worden sein, dass er sich erheblich vom HLS-Artikel unterscheidet, wird dieser Baustein entfernt. Der ursprüngliche Text und ein Verweis auf die Lizenz finden sich auch in der Versionsgeschichte des Artikels.