Mariä Himmelfahrt (Lana)
Die alte Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Lana, einer Marktgemeinde in Südtirol (Italien), gilt als eine der schönsten Kirchen des Landes und beherbergt einen berühmten Altar von Hans Schnatterpeck. Die Kirche befindet sich im Ortsteil Niederlana und steht zusammen mit Turm, Friedhofskapelle und Friedhof unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte und Architektur
Die Pfarre von Niederlana ist wohl aus einer Eigenkirche der Herren von Pflaumb hervorgegangen. Ein Seelsorger ist seit 1239 bezeugt und die Pfarre seit 1276. Dies lässt vermuten, dass es in Niederlana spätestens seit Beginn des 13. Jahrhunderts eine kleine Kirche gegeben hatte, die anlässlich der Errichtung des gotischen Gebäudes überbaut und dann abgerissen wurde. Die Kirche wurde am 15. Juli 1492 eingeweiht, die Bauzeit betrug etwa neun Jahre.[2] Das Gebäude wirkt äußerlich schmucklos, während der Innenraum durch die Eleganz der baulichen Details besticht.
Turm
Der mächtige Turm steht auf einem quadratischen Grundriss, er erhebt sich freistehend an der Chorseite. Die Wände sind durch Spitzbogenfenster gegliedert. Der Turm ist mit einer achteckigen Dachpyramide bekrönt, in ihm hängen vier Glocken. Die bedeutendste dieser Glocken gossen die Gebrüder Loeffler im 16. Jahrhundert.[3]
Schnatterpeck-Altar
Der Schnatterpeck-Altar stammt aus der Werkstatt Hans Schnatterpecks und wurde in der Zeit von 1503 bis 1511 gebaut. Der prachtvolle Flügelaltar gilt als eines der schönsten Werke der Südtiroler Spätgotik. Bei diesem aus Kastanienholz geschnitzten Altar mit einer Höhe 14,10 Metern und einer Breite von 7,00 Metern handelt es sich um den größten Altar im Alpenraum, er gehört zu den fünf größten im deutschen Sprachraum.[4] Schnatterpeck fasste den Altar und überzog ihn mit Blattgold. Die Altarweihe fand 1511 statt. Die Flügel sind in der Fastenzeit geschlossen, sie zeigen auf der Rückseite Szenen aus der Passion. Diese wurden um 1508 von Hans Schäufelein gemalt[5]. Im Zentrum des Altars steht eine Darstellung des Gnadenstuhls. Gottvater hält den Leib Christi auf seinem Schoß, er wird von zwei lebensgroßen Figuren der Apostel Petrus und Paulus flankiert. Insgesamt stehen auf dem Altar 35 Figuren, von denen die größten 1,80 m groß sind.[6]
Literatur
- Mathias Frei: Schnatterpeck-Altar in Niederlana. SB-Verlag, Bozen 1984
- Christoph Gufler: Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Niederlana. 2. Auflage, Athesia, Bozen 1997
Weblinks
- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- Pfarrkirche mit dem Schnatterpeck Altar auf lana.info
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- ↑ Gufler S. 19
- ↑ Mathias Frei: Schnatterpeck-Altar in Niederlana. SB-Verlag, Bozen 1984, S. 2.
- ↑ Schnatterpeck Hochaltar auf burggrafenamt.com
- ↑ http://www.deutsche-biographie.de/sfz6781.html Deutsche Biografie
- ↑ Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt auf sudtirol.com
Koordinaten: 46° 36′ 0,5″ N, 11° 9′ 46,2″ O