Maria Schalcken

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Maria Schalcken, Stich von Johannes Christiaan Bendorp nach einem Selbstporträt

Maria Schalcken (* um 16451649 in Made, Niederlande; † vor 1700 in Dordrecht) war eine niederländische Malerin aus der Ära des Goldenen Zeitalters.

Leben

Maria Schalcken war das vierte der überlebenden acht Kinder des Pfarrers Cornelis Schalcken und seiner Ehefrau Aletta, geborene Lydius, einer Pfarrerstochter aus Dordrecht. Ihr nächstälterer Bruder, geboren 1643, war der spätere Maler Godefridus Schalcken, ihr nächstjüngerer Bruder kam 1650 zur Welt. Ihr Vater war seit 1642 Pfarrer von Made und Drimmelen.[1]

Maria erhielt vermutlich von ihrem Bruder Godefridus eine Ausbildung in Zeichnen und Malen. 1682 heiratete sie den Dordrechter Kaufmann Severijn van Bracht. In Geschiedenis der Vaderlandsche Schilderkunst (Geschichte der vaterländischen [niederländischen] Malerei)[2] von 1816 ist ein Stich nach einem gezeichneten Selbstporträt abgebildet, der sie als ältere Frau mit einer Malpalette und Pinsel zeigt, was darauf hindeutet, dass sie auch nach ihrer Heirat noch künstlerisch tätig war.

1683 wurde die Tochter Anna geboren, die vermutlich früh verstorben ist[3], zwei Jahre später der Sohn Jan. Sie muss vor Juli 1700 gestorben sein, da sich ihr Ehemann in diesem Monat wieder verlobte.

Werk

Von den wenigen hinterlassenen Gemälden wurde das Selbstporträt vor Staffelei (um 1680) bis zu einer Restaurierung im Jahr 1998 fälschlich ihrem Bruder zugeschrieben. Die Atelierszene zeigt sie vor einer Staffelei sitzend ein einem Landschaftsbild malend, was die Vermutung erlaubt, dass sie sich auch in der Landschaftsmalerei betätigt hat.[4] Allerdings sind vor allem eine kleine Reihe ihrer Genregemälden überliefert:[3]

  • Junge Frau am Toilettentisch (London, Privatbesitz)
  • Ein Junge bietet einer Frau Weintrauben an (New York, The Leiden Collection)
  • Porträt eines jungen Mädchens (Erwähnung in alten Versteigerungskatalogen)
  • Eine Frau, vor ihrem Toilettentisch sitzend und Konfitüre essend (Erwähnung in alten Versteigerungskatalogen)
  • Ein betrunkenes Weib und ein Knabe in einem Zimmer (Erwähnung in alten Versteigerungskatalogen)

Laut Geschiedenis der vaderlandsche schilderkunst wurden Gemälde von Maria Schalcken in angesehenen Kunstsammlungen aufgenommen.[2]

Commons: Maria Schalcken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Guido M. C. Jansen: Ein Künstlerleben und seine Zeit; in: Schalcken. Gemalte Verführung. Katalog zur Ausstellung im Wallraf-Richartz Museum in Köln, 2015/2016. Belser-Verlag, Köln/Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7630-2721-7, S. 15
  2. a b Roeland van den Eynden, Adriaan van der Willigen: Geschiedenis der vaderlandsche schilderkunst, sedert de helft der XVIII eeuw. Band 1, A. Loosjes, Pz. 1816 1816; S. 185/186 (Text), Digitalisat bei Google Books
  3. a b Guido M. C. Jansen: Maria Schalcken, Selbstporträt vor Staffelei Katalogeintrag in: Schalcken. Gemalte Verführung. Katalog zur Ausstellung im Wallraf-Richartz Museum in Köln, 2015/2016. Belser-Verlag, Köln/Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7630-2721-7, S. 116–119
  4. Marloes Huiskamp: Schalcken, Maria, in: Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland., Version vom 13. Januar 2014, abgerufen am 17. Januar 2016