Mariä Himmelfahrt (Weißenhorn)
Die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Pfarrkirche[1] in Weißenhorn im Bistum Augsburg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 22. Februar 1859 stürzten das Mittelschiff und das rechte Seitenschiff der alten Weißenhorner Kirche während der Frühmesse ein. In den Folgejahren wurde zunächst über einen Wiederaufbau diskutiert. Letztlich entschied man sich für einen völligen Neubau. Das erhaltene Mobiliar wurde in eine Interimskirche verbracht. Der Abbruch der Ruine der alten Kirche erfolgte im Jahr 1863.
Der Bau der heutigen Kirche wurde nach Plänen des Münchner Oberbaurats August von Voit am 1. Mai 1865 begonnen und im Jahr 1869 vollendet.
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die etwa 2000 Personen Platz bietende Kirche ist eine Hallenkirche mit drei gleich hohen Schiffen. Die Gewölbe ruhen auf schlanken, neugotischen Säulen. Der Turm hat eine Höhe von 70 Metern.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gewölbe des Mittelschiffs und die Apsis wurden von dem Kunstmaler Hugo Barthelme mit Fresken im Nazarenerstil ausgemalt. An den Wänden des östlichen Querhausarms hängen Werke des Künstlers Andreas Müller, die dieser in den Jahren 1875 bis 1877 schuf.
Altäre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der etwa zehn Meter hohe Hochaltar und vier Seitenaltäre wurden von dem Augsburger Künstler Joseph Hieber im neuromanischen Stil geschaffen. Zwei Seitenaltäre, die den Chorbogen flankieren, sind der heiligen Anna und der Schmerzensmutter (Vesperbild) geweiht. In den Querhausarmen befanden sich zwei weitere Seitenaltäre; erhalten ist nur der Altar der heiligen Barbara am südlichen Querhauspolygon.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bemerkenswert sind die 14 Kreuzwegstationen an den Außenwänden der Seitenschiffe. Es handelt sich um Terrakottareliefs aus der Zeit um 1870, geschaffen von Anton Ganser. Der neugotische Taufstein aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1870.
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel war 1959 von dem Orgelbauer G. F. Steinmeyer (Oettingen) als Wandnischenorgel für den Großen Saal der Staatlichen Hochschule für Musik in München gebaut worden, wo sie fast 40 Jahre lang die Ausbildung in der Kirchenmusik prägte. In den 1980er Jahren wurde das Instrument dort aufgegeben und eingelagert.[2]
Im Jahr 2004 wurde die Orgel nach Weißenhorn verkauft und von der Orgelbaufirma Klais (Bonn) als freistehendes Instrument in einem neuen Gehäuse aus Eichenholz auf der Empore aufgestellt. Das Instrument zählt als Opus 1827 der Orgelbaufirma Klais. Die Neukonzeption erstellte deren Chefkonstrukteur Hans-Wolfgang Theobald.
Das Instrument hat 53 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektro-pneumatisch.[3]
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- Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt (Hrsg.)/ Anton H. Konrad (Autor): Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Weißenhorn. (= Schwäbische Kunstdenkmale 62). Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 2007, ISBN 978-3-87437-533-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bistum Augsburg
- ↑ Hochschule für Musik und Theater München - "Nomina" Die ehemalige Steinmeyer-Orgel der Hochschule. In: website.musikhochschule-muenchen.de. 24. März 1998, abgerufen am 21. Juli 2017.
- ↑ Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma Klais
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 48° 18′ 14,3″ N, 10° 9′ 34,1″ O