Martin Hoffmann (Bildhauer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Martin Hoffmann (in Basel erwähnt 1507–1530/1531) war ein aus Deutschland stammender Bildschnitzer, Bildhauer und Schreiner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus Stolberg (Südharz/Sachsen-Anhalt) stammende Martin Hoffmann erwarb 1507 das Bürgerrecht von Basel und gleichzeitig das Zunftrecht der dortigen Spinnwetternzunft. Er gehörte 1524–1529 dem Zunftvorstand an und war 1529/1530 Hausmeister. 1526 ersuchte er zusammen mit dem Bildhauer Hans Dobel beim Rat um die Erlaubnis, mangels Aufträge als Bildhauer auch als Schreiner arbeiten zu dürfen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1514 schuf Hoffmann den Maria-Magdalena-Altar für das Steinenkloster in Basel und 1530 eine Kriegerfigur für den Fischmarktbrunnen[1] (beide nicht erhalten). Erhalten haben sich zwei 1521 für den Grossratssaal geschaffene Prophetenbüsten (heute im Regierungsratssaal), nicht aber vier für den gleichen Ort geschaffene Schilde.

Zahlreiche weitere Werke werden ihm zugeschrieben, darunter die Issenheimer Madonna im Louvre und ein gekreuzigter Christus aus der Kirche von Courrendlin (heute im Historischen Museum Basel).

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Hoffmann gehörte neben Martin Lebzelter sowie von Jos und Dominicus Gundersheimer (Vater und Sohn) zu den führenden Bildhauern im Basel des frühen 16. Jahrhunderts.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • C. H. Baer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt I. Geschichte und Stadtbild. Befestigungen. Areal und Rheinbrücke; Rathaus und Staatsarchiv (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 3). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1932.
  • Carl Brun (Red.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Bd. 2.
  • Robert B. Christ und Peter Heman: Zauber der Basler Brunnen, Basel 1967, Nr. 8.
  • Emil Erdin: Das Kloster der Reuerinnen Sancta Maria Magdalena an den Steinen zu Basel von den Anfängen bis zur Reformation (ca. 1230–1529). Freiburg i. Ue. 1956.
  • Sophie Guillot de Suduiraut: Sculptures allemandes de la fin du Moyen Age, dans les collections publiques françaises 1400–1530. Ausstellungskatalog Louvre. Paris 1991, Nr. 26, S. 119–123.
  • Sophie Guillot de Suduiraut: Nouvelles attributions au sculpteur Martin Hoffmann et son entourage bâlois. In: La Revue du Louvre et des Musées de France, 1998, S. 46–56.
  • Stefan Hess, Wolfgang Loescher: Möbel in Basel. Kunst und Handwerk der Schreiner bis 1798. Basel 2012, ISBN 978-3-85616-545-1.
  • Annie Kaufmann-Hagenbach: Die Basler Plastik des fünfzehnten und frühen sechzehnten Jahrhunderts. (Basler Studien zur Kunstgeschichte, Band 10). Verlag Birkhäuser, Basel 1952.
  • Paul Koelner: Geschichte der Spinnwetternzunft zu Basel und ihrer Handwerke. Basel 1931 (Nachdruck 1970).
  • François Maurer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt. Bd. 5. Birkhäuser, Basel 1966 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz 52).
  • Hans Rott: Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. III. Der Oberrhein. Quellen II (Schweiz). Strecker und Schröder, Stuttgart 1936.
  • Lukas Wüthrich: Ein Altar des ehemaligen Klosters Sankt Maria Magdalena in Basel – Interpretation des Arbeitsvertrags von 1518 und Rekonstruktionsversuch. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte. 35 (1978), H. 2, S. 108–119. doi:10.5169/seals-166977

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Sevogelbrunnen auf der Website altbasel.ch, abgerufen am 4. Januar 2016.
  2. Franz-Josef Sladeczek: Lebzelter, Martin. In: Historisches Lexikon der Schweiz.