Max Mohr (Schriftsteller)

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Max Mohr (* 17. Oktober 1891 in Würzburg; † 19. November 1937 in Shanghai) war ein deutscher Arzt, Dramatiker und Erzähler.

Leben

Mohr wurde in Würzburg als Sohn eines jüdischen Malzfabrikanten geboren. Schon während seiner Gymnasialzeit lehnte er sich gegen äußere Zwänge auf und unternahm mehrere Ausreißversuche. Noch vor Aufnahme seines Medizinstudiums in München, das er mit dem Dr. med. abschloss, machte er sich ohne Wissen seiner Eltern zu einer Alpenreise auf.

Am Ersten Weltkrieg nahm er als Sanitätsunteroffizier teil und geriet 1917 in englische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Entlassung lebte er mit Frau und Tochter in Wolfsgrub, einem Hof bei Rottach am Tegernsee, wo er als Arzt nur noch wenig praktizierte und sich vorrangig seinen literarischen Interessen widmete. Zwischenzeitlich lebte er auch in Berlin und unternahm drei große Orientreisen.

Als Schriftsteller trat er erstmals mit dem im Jahre 1929 erschienenen Roman Frau Maries Gast hervor. Bekannter wurde er jedoch als Dramatiker. Schon sein erstes Stück Improvisationen im Juni wurde 1922 ein großer Erfolg. In Wolfsgrub schrieb er auch seine fünf Romane. Mit seinen zwölf Theaterstücken zählte Mohr zu den erfolgreichen Autoren der Weimarer Republik. Geprägt waren seine Werke vom Zwiespalt zwischen Technik und Natur und von einer kritischen Distanz zur Haltung seiner Zeit, die er als materialistisch, oberflächlich und kulturlos empfand. In seinen Komödien bevorzugte er Alltagsstoffe, in denen meist einfache Menschen mit eigenwilligen und vielfach grotesken Zügen im Konflikt mit ihrer Umwelt gezeigt wurden.

Zu Beginn des Dritten Reiches emigrierte Mohr 1934 nach Shanghai, wo er weiterhin als Arzt tätig war und im Alter von 46 Jahren an Herzversagen starb.

Werke (Auswahl)

  • Dadakratie. Komödie. 1920.
  • Improvisationen im Juni. Komödie. München 1920.
  • Das gelbe Zelt. Komödie. München 1922.
  • Sirill am Wrack. Komödie. München 1923.
  • Die Karawane. Komödie. München 1924.
  • Der Arbeiter Esau. Drama. München 1924.
  • Ramper. Drama. 1925.
  • Platingruben in Tulpin. Komödie mit Bühnenmusik von Arthur Chitz (3 Akte). München 1927. UA 16. September 1926 Dresden (Staatliches Schauspielhaus; Regie: Georg Kiesau, mit Willi Kleinoschegg [Columbus Meier], Erich Ponto [Christy Meier], Harry Liedtke [Gogolin], Rudolf Schröder [Savitzky], Stella David [Mimi Meller], Martin Hellberg [Stephan Casson], Alfred Meyer [Martin Casson], Lotte Gruner [Sarah Casson], Alice Verden [Anna Zeske], Alexis Posse [Friday], Ida Bardou-Müller [Witwe Dale])
  • Caxa. Drama. 1927.
  • Venus in den Fischen. Roman. Berlin 1928 (Lesung in 13 Teilen).
  • Frau Maries Gast. Roman. München 1929.
  • Die Heidin. Roman. München 1929.
  • Welt der Enkel. Drama. 1930.
  • Die Freundschaft von Ladiz. Roman. Berlin 1931.
  • Die Welt der Enkel oder: Philemon und Baucis in der Valepp. Berlin 1932.
  • Frau ohne Reue. Roman. Berlin 1933.
  • Das Einhorn. Roman. Bonn 2001.

Literatur

  • Barbara Pittner: Max Mohr und die literarische Moderne. Shaker, Aachen 1998, ISBN 3-8265-4220-7.
  • Carl-Ludwig Reichert (Hrsg.): Lieber keinen Kompaß als einen falschen. Würzburg – Wolfsgrub – Shanghai. Der Schriftsteller Max Mohr (1891 bis 1937). A-1, München 1997, ISBN 3-927743-33-X.
  • Jana Schindler: Der Theaterdichter Max Mohr – gefeiert und vergessen. Ein Beitrag zur Theatergeschichte der Weimarer Republik. Magisterarbeit. Universität München 2001.