Maya Götz

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Maya Götz, 2019

Maya Götz (* 1967 in Hamburg[1]) ist eine deutsche Medienwissenschaftlerin. Sie ist Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI)[2] beim Bayerischen Rundfunk und Geschäftsführerin der Stiftung Prix Jeunesse.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gotz schloss ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule Kiel mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen ab und wurde im Zweitstudium Magistra der Pädagogik.[4] 1998 promovierte sie an der Gesamthochschule Kassel mit einer Dissertation über „Mädchen und Fernsehen“ mit Ben Bachmair als Betreuer der Arbeit.[5]

Von 1999 bis 2003 war Götz wissenschaftliche Redakteurin beim Internationalen Zentralinstitut (IZI) für das Jugend- und Bildungsfernsehen beim Bayerischen Rundfunk, dessen Leitung sie 2003 übernahm.[6] Seit 2006 ist sie Generalsekretärin der Stiftung Prix Jeunesse und Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung des internationalen Jugend- und Bildungsfernsehens.[7] 2018 übernahm sie die pädagogische Leitung von sogehtMedien,[8] einer gemeinsamen Plattform von ARD und ZDF, die Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz vermitteln soll.[9]

Ihr Hauptarbeitsfeld ist die Forschung im Bereich „Kinder/Jugendliche und Fernsehen“.[6] Sie leitete empirische Studien u. a. zu aktuellen Fernsehformaten wie Scripted-Reality-Sendungen[10] und Germany’s Next Topmodel, der sie vorwirft, wegen unrealistischer Rollenmodelle Essstörungen[11] und Depressionen[12] bereits bei Kindern zu fördern. Sie führte mehr als 180 empirische Studien im Bereich Kinder-, Jugend- und Bildungsfernsehen durch und veröffentlichte bisher über 250 wissenschaftliche Artikel, vierzehn wissenschaftliche Publikationen.[13] Darüber hinaus hält sie weltweit Vorträge, Workshops und Fortbildungen für Kinderfernsehredaktionen und andere Organisationen.[13]

Maya Götz ist verheiratet und hat zwei Töchter.[4]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maya Götz, Dafna Lemish, Andrea Holler: Fear in Front of the Screen. Children’s Fears, Nightmares, and Thrills from TV. Rowman & Littlefield, Lanham u. a. 2019, ISBN 978-1538121221.
  • TV-Hero(in)es of Boys and Girls. Reception Studies of Favorite Characters. Peter Lang, Frankfurt 2014, ISBN 978-3-653-04304-4.
  • (Hrsg.): Die Fernsehheld(inn)en der Mädchen und Jungen. Geschlechterspezifische Studien zum Kinderfernsehen. Kopäd, München 2013, ISBN 978-3-86736-285-6.
  • mit Christine Bulla, Caroline Mendel: Sprungbrett oder Krise? Das Erlebnis Castingshow-Teilnahme: Eine Befragung von ehemaligen Teilnehmerinnen an Musik-Castingshows. (= LfM-Dokumentation, Band 48.) Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Düsseldorf 2013, ISBN 978-3940929280.
  • mit Maria Weininger: Nachkriegskindheit in Bayern. Eine Spurensuche. Das Buch zum Schulprojekt „Von Zigarettentausch und Kohlenklau“ – Als Oma und Opa Nachkriegskinder waren. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2007, ISBN 9783831317271.
  • (Hrsg.): Mit Pokémon in Harry Potters Welt. Medien in den Fantasien von Kindern. KoPäd, München 2006, ISBN 978-3-938028-72-8.
  • mit Dafna Lemish, Amy Aidman, Hyesung Moon: Media and the make-believe worlds of children. When Harry Potter meets Pokémon in Disneyland. Lawrence Erlbaum. Mahwah, NJ 2005, ISBN 978-0805851922.
  • (Hrsg.): „Alles Seifenblasen? Die Bedeutung von Daily Soaps im Alltag von Kindern und Jugendlichen“. KoPäd, München 2002, ISBN 978-3-935686-26-6.
  • Mädchen und Fernsehen. Facetten der Medienaneignung in der weiblichen Adoleszenz. KoPäd-Verlag, München 1999, ISBN 978-3929061369, Dissertation der Gesamthochschule Kassel.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Juliane Bartel Medienpreis 2012. Die Jury. In: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, 2012.
  2. Mitarbeiter*innen. In: IZI, Bayerischer Rundfunk, aufgerufen am 19. Mai 2019.
  3. Contact. In: Prix Jeunesse, aufgerufen am 19. Mai 2019.
  4. a b Regina Suttner: Erziehung. Unsere Kinderzimmer werden immer pinker. In: Mittelbayerische Zeitung, 11. April 2019.
  5. Petra Grell: Maya Götz: Mädchen und Fernsehen. Facetten der Medienaneignung in der weiblichen Adoleszenz. München: KoPäd 1999. Rezension. In: Zeitschrift für Pädagogik 46 (2000) 5, S. 782–784, (PDF; 472 kB).
  6. a b Lebensdaten von Maya Götz in: Ingrid Paus-Haase, Claudia Lampert, Daniel Süss (Hrsg.): Medienpädagogik in der Kommunikationswissenschaft: Positionen, Perspektiven, Potenziale. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2002, ISBN 978-3-322-87342-2, S. 220.
  7. Maya Götz: Die Wirklichkeit lässt sich nicht ausblenden – Qualitätsmerkmale für bessere Kindernachrichten. In: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), 14. Juli 2011.
  8. Patrizia Kramliczek: „so geht MEDIEN“ – der Joker für den Medienkompetenz-Unterricht. In: news4teachers.de, 1. Februar 2019.
  9. Benedikt Frank: Neues Portal. Was ist was. In: Süddeutsche Zeitung, 14. November 2016.
  10. Melania Botica: Der Reiz von Scripted Reality. TV-Schreinrealität gibt identitätsstiftende Impulse. In: Focus, 29. Mai 2014.
  11. Hannah Feiler: „Germany’s Next Topmodel“: Klums Kandidatinnen sind absolute Ausnahmen. In: FAZ.net, 30. April 2015, Interview mit Maya Götz.
  12. dpa: Studie: Viele Teilnehmer von Castingshows leiden danach an Depression. In: Hamburger Abendblatt, 24. April 2013.
  13. a b Pressemappe: Der Krieg und ich. Kindheit im zweiten Weltkrieg. Eine achtteilige Drama-Serie für Kinder. In: SWR, 5. September 2017, (PDF; 1,8 MB), S. 14: „Vita Dr. Maya Götz“.