Melchior Baumgartner

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Melchior Baumgartner (* 25. Dezember 1621 in Augsburg; † 1686 ebenda) war ein deutscher Kunsttischler (Kistler).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumgartner war der Sohn von Ulrich Baumgartner, dem ‚wohl besten Augsburger Möbeltischler seiner Zeit‘.[1] Er führte die Werkstatt seines Vaters weiter, die auf die Herstellung von Kunstschränken (zu seiner Zeit Schreibtische genannt) in Zusammenarbeit mit anderen Kunsthandwerkern spezialisiert war.

Die ältere kunstgeschichtliche Forschung zweifelte an der Existenz Melchior Baumgartners, da ihm historisch Werke zugeordnet waren, die eindeutig sein Vater hergestellt hatte. Oskar Doering (1858–1936) deutete den Namen als Fehlschreibung Ulrich Baumgartners durch Paul von Stetten.[2] Von Stetten hatte ihm den 1632 als Geschenk der Stadt Augsburg an König Gustav II. Adolf (Schweden) übergebenen Kunstschrank, heute im Museum Gustavianum in Uppsala,[3] zugeschrieben, was nicht stimmen konnte. Erst Georg Himmelheber wies 1975 seine Existenz nach und konnte ihm Werke eindeutig zuordnen.[4]

Seit dem 8. Mai 1656 war er verheiratet mit Maria, geb. Wegeler.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul von Stetten d. J.: Kunst-, Gewerb- und Handwerks Geschichte der Reichs-Stadt Augsburg. Conrad Heinrich Stage, Augsburg 1779, S. 114–115 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Baumgartner, Melchior Baumgartner. In: Julius Meyer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. W. Engelmann, Leipzig 1872, S. 151 (Textarchiv – Internet Archive – Der Eintrag folgt Paul von Stettens Angaben in dessen Kunst-Gewerbung Handwerks Geschichte der Reichs-Stadt Augsburg. S. 114).
  • Georg Himmelheber: Ulrich und Melchior Baumgartner. In: Pantheon. 33, Nr. 2, 1975, ISSN 0031-0999, S. 113–120.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Melchior Baumgartner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. arguably the greatest Augsburg cabinetmaker of the period.” In: Masterpieces of the J. Paul Getty Museum: Decorative Arts. Getty Publications 1997, ISBN 0-89236-454-8, S. 45 books.google.com
  2. Oskar Doering: Baumgartner, Ulrich. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 85–86 (Textarchiv – Internet Archive – „Baumgartner, Melchior angeblicher Kunstschreiner zu Augsburg […] s. Baumgartner, Ulrich“).
  3. det augsburgska konstskåpet (Memento vom 3. April 2015 im Internet Archive) Multimedia-Präsentation.
  4. Georg Himmelheber: Ulrich und Melchior Baumgartner. In: Pantheon. 33, 1975, S. 113–120.
  5. Kabinettschrank der Kurfürstin Maria Anna, Witwe des Kurfürsten Maximilian I. von Bayern
  6. Table cabinet
  7. Melchior Baumgartner Cabinet
  8. Jewel cabinet
  9. Cabinetry by the workshop of Melchior Baumgartner
  10. Clock, organ and mahogany case, c. 1740
  11. Auktionskatalog
  12. Kunstkammer Georg Laue München: @1@2Vorlage:Toter Link/www.kunstkammer.comHöfische Deckelschatulle – Melchior Baumgartner (1621–1686) zugeschrieben (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)