Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik
Ministero del Lavoro e delle Politiche Sociali — MLPS — | |
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Stellung der Behörde | Ministerium |
Bestehen | seit 2001 |
Hauptsitz | Palazzo Palestra, Rom |
Arbeits- und Sozialminister | Marina Elvira Calderone |
Website | lavoro.gov.it |
Das italienische Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik (italienisch Ministero del Lavoro e delle Politiche Sociali, kurz MLPS) ist eines der Ministerien der italienischen Regierung. Das Ministerium hat seinen Hauptsitz im Palazzo Palestra in der Via Veneto in Rom. Amtierender Arbeits- und Sozialminister ist Marina Elvira Calderone.[1]
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ministerium ist zuständig für Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsrecht und Arbeitsschutz sowie für Teile der Berufsbildungspolitik, für die allgemeine Sozialpolitik, die Soziale Sicherheit und die Aufsicht über die Sozialversicherungen sowie für soziale Probleme der Einwanderung.
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die politische Führung besteht aus dem Minister und aus zwei bis vier Staatssekretären. Letztere sind in Italien keine Beamte, sondern Politiker. Amtschef des Ministeriums und damit oberster Beamter ist der Generalsekretär. Administrativ unterstehen ihm die Abteilungsleiter („Generaldirektoren“) der derzeit zehn Abteilungen („Generaldirektionen“):
- Abteilung für Personalpolitik, Innovation, Haushalt und Logistik
- Abteilung für Inspektionen
- Abteilung für Kommunikation und Information im Bereich Arbeit und Sozialpolitik
- Abteilung für passive und aktive Arbeitspolitik
- Abteilung für industrielle Beziehungen und Arbeitsverhältnisse
- Abteilung für Arbeitsdienstleistungen
- Abteilung für Fürsorge- und Sozialversicherungspolitik
- Abteilung für Inklusion und Sozialpolitik
- Abteilung für den Nonprofit-Bereich und soziale Bewegungen
- Abteilung für Einwanderung und Integrationspolitik.
Zum Geschäftsbereich des Ministeriums gehören noch einige andere Einrichtungen, darunter eine Kommission für die Sicherung von Mindestdienstleistungen bei Streiks, eine Kommission zur Aufsicht der Pensionsfonds, ein Beratungsorgan für Fragen der Gleichberechtigung und verschiedene andere beratende oder wissenschaftliche Gremien.
Die dezentrale Organisation besteht aus 18 regionalen Direktionen (nicht in Sizilien und Trentino-Südtirol, die die Aufgaben des Ministeriums weitgehend selbst übernehmen), denen nachgeordnete Direktionen auf Provinzebene sowie rund 30 Arbeitsämter für Seeleute. Dem Ministerium und dessen nachgeordneten Direktionen sind auf Arbeitsschutz spezialisierte Einheiten der Carabinieri unterstellt.
Das Ministerium beaufsichtigt das Istituto Nazionale della Previdenza Sociale und eine Reihe weiterer, spezialisierter Sozialversicherungsträger.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte lässt sich zurückführen auf das ehemalige Ministerium für Landwirtschaft, Industrie und Handel, das im Jahr 1916 in ein Landwirtschaftsministerium und in ein Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit geteilt wurde. 1920 entstand ein eigenes Ministerium für Arbeit und Sozialfürsorge. Die genannten Ministerien gingen 1923 unter Benito Mussolini im neuen „Ministerium für Nationale Wirtschaft“ auf, das jedoch schon 1929 wieder aufgelöst wurde. Den Bereich für Industrie, Handel und Arbeit übernahm das 1926 eingerichtete „Korporationenministerium“. Für letzteres wurde in Rom der Palazzo delle Corporazioni erbaut und später nach dem Architekten Marcello Piacentini benannt. Nach der Absetzung Mussolinis nahm es im Sommer 1943 wieder die Bezeichnung Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit an. 1945 ging die Zuständigkeit für Arbeit an das neue Ministerium für Arbeit und Sozialvorsorge. Zu umfassenden Reformen innerhalb des Ministeriums kam es 1955 und 1961 sowie 1996 und 1997, als verschiedene Aufgaben an die italienischen Regionen abgegeben wurden. Im Zug weiterer Reformen wurde das Ministerium ab 1999 mehrmals vorübergehend mit dem Gesundheitsministerium fusioniert, zeitweise auch Ministerien für sozialen Zusammenhalt und für Familienpolitik ausgegliedert.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Governo: la lista di Meloni, 24 ministeri, alcuni cambiano nome. In: ansa.it. 22. Oktober 2022, abgerufen am 22. Oktober 2022.
Koordinaten: 41° 54′ 22″ N, 12° 29′ 20,1″ O