Mirage-Verein Buochs

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Begründung: Enzyklopädische Relevanz nicht ausreichernd ersichtlich Lutheraner (Diskussion) 17:35, 3. Nov. 2024 (CET)

Der Mirage-Verein Buochs ist ein Museum und Mitglied im Verband der Museen der Schweiz.[1]

Logo des Mirage-Vereins

Die Einführung des Kampfflugzeuges Mirage III in den 1960er Jahren hat die Zentralschweiz und besonders Nidwalden nachhaltig geprägt. In den PILATUS Flugzeugwerken AG wurden die Flugzeugrümpfe des neuen Supervogels gebaut und in Emmen bei den Eidg. Flugzeugwerken erfolgte der Zusammenbau der in der ganzen Schweiz verteilt produzierten Lizenzbauteilen. Wichtiger und bedeutender Aspekt aber war der Aufbau der Unterhaltsstelle bis zum Industrielevel bei der damaligen Direktion der Militärflugplätze (DMP).

Der Schritt vom DH-112 Venom zur Mirage III war eine enorme Herausforderung für die Betriebsgruppe Buochs-Ennetbürgen. Zudem wurde der Militärflugplatz angepasst und zwei Staffeln der Mirage-Flotte stationiert: Die Fl Staffel 10 (Aufklärer) mit der Mirage III RS sowie die Fl Staffel 16 (Jäger) mit der Mirage III S.

Der Betrieb dieser beiden Staffeln bedingte eine entsprechende Bodenorganisation: die Flugplatzabteilung 10 mit total 7 Kompanien. Diese Formation bestand bis Ende 2003, also während praktisch 40 Jahren (die Fl St 16 mit Mirage III S wurde bereits Ende 1999 aufgelöst).

Nach dem Ausscheiden der letzten Mirage III RS Ende 2003 wurden Stimmen laut, welche die berechtigte Frage nach dem «Wie Weiter?» stellten.

Die Gründung des Mirage-Vereins Buochs

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Am 5. November 2004 versammelten sich zwei Dutzend Interessierte im damaligen Restaurant Flugfeld in Ennetbürgen. Von der ehrgeizigen Idee, einen Doppelsitzer zu betreiben, musste jedoch Abstand genommen werden. Die Praktiker von der Technik betonten einhellig den schlechten Zustand des Mirage-Doppelsitzers, der nur mit einem sehr grossen finanziellen Aufwand wieder flugfähig gemacht werden könnte. Die Ersatzteile könnten nicht mehr über die armasuisse, sondern müssten teuer über Drittfirmen bezogen werden.

Die Versammlung formulierte anschliessend mögliche Tätigkeiten:

  • Vorführen des Flugzeuges bei dessen Bereitstellung und bei Standläufen
  • Ein- und Ausrückdemonstrationen ab Kaverne
  • Demonstrationen von Alarmstarts (Zeit vom Startbefehl bis zum Start in 2 Min)
  • Bei einer definitiven Stilllegung der Kavernen, den Aufbau eines Kavernenmuseums.

Der Verein bezweckt in seinen Statuten den Erhalt von Mirage-III-Flugzeugen und die ideelle Weiterführung der Mirage-Ära in der Zentralschweiz. Er strebt dies an durch:

  • Erwerb, Pflege und Erhalt von Mirage III Flugzeugen, Waffen, Bodenmaterial, Simulatoren und deren Infrastrukturen.
  • Erstellen einer Dokumentation über das Flugzeug und dessen Umfeld.
  • Erhalt und Pflege von weiterem, auf dem Flugplatz Buochs unterhaltenem Material der Militäraviatik.
  • Präsentation der Sammlung und Einrichtungen in der Öffentlichkeit.
  • Zusammenarbeit mit Museen und Vereinen mit ähnlicher Zielsetzung und anderen interessierten oder örtlichen Organisationen.
  • Erbringen von Dienstleistungen im Umfeld ehemaliger Schweizer Mirage-Flugzeugen.
  • Pflege der Kameradschaft und des Gedankenaustausches mit an der Mirage und Militäraviatik-Interessierten.

Die Ersteigerung der Mirage III RS – R-2109

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Der Tag der Entscheidung für den Mirage-Verein Buochs: Am 26. November 2004 versammelten sich etwa 180 Vertreter aus der ganzen Welt auf dem Flugplatz Buochs. Unter grosser Spannung begannen die Auktionen. Zwei Doppelsitzer gingen nach Frankreich. Der Mirage-Verein erwarb den Aufklärer R-2109 für CHF 29.800 plus Mehrwertsteuer, was den finanziellen Möglichkeiten des Vereins entsprach.

Die Unterbringung des Flugzeugs erwies sich als schwieriger als erwartet. Trotz Platzmangel musste das Flugzeug einige Monate im Freien abgestellt werden. Ein Machtwort des damaligen Kdt Luftwaffe und des Chefs Operationen öffnete dem Mirage-Verein die Tore des Bremshauses, das alles bietet: Lagerraum, Sitzungszimmer, Archiv, Ausstellungsraum und die Möglichkeit zu Standläufen mit der Mirage III R-2109.

Das ATAR 09C Triebwerk

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Die armasuisse versprach ein ATAR 09C Triebwerk, doch wegen der leichten radioaktiven Strahlung durch das Thorium im Kompressor-Gehäuse wurde die Übernahme zunächst verweigert. Nach 40 Jahren ohne Probleme war dies schwer nachzuvollziehen. Dank des Kdt Luftwaffe konnte das Triebwerk unter strengen Auflagen übernommen und eingebaut werden:

  • Einen zertifizierten Strahlenschutz-Verantwortlichen ernennen
  • Bei Aus- und Einbauten nur wenige Fachpersonen in einem abgesperrten Bereich arbeiten lassen
  • Einen Entsorgungsfonds von CHF 75.000 über 50 Jahre bilden, was die Vereinskasse jährlich mit CHF 1.500 belastet

Im Herbst 2021 erhielt der Verein vom BAG die Nachricht, dass die Entsorgungskosten neu auf CHF 300.000.– festgesetzt wurden und ein entsprechendes Finanzierungskonzept eingereicht werden müsse. Dies führte zu umfangreichen Arbeiten im Vorstand und bei Vereinsmitgliedern sowie externen Spezialisten, um eine Lösung zu finden. Es wurde ein Konzept für ein neues Endlagergebinde entwickelt, das jedoch noch finalisiert und genehmigt werden musste.

Im April 2024 fand das VBS, vertreten durch die Zentralstelle Historisches Armeematerial (ZSHAM), eine Lösung, die den Mirage-Verein Buochs und das Museum Musée de l’aviation militaire de Payerne (Clin d’Ailes) entlastete. Sollten die Vereine ihre ATAR-Triebwerke jemals weitergeben wollen oder müssen, würden diese in den Bestand der schützenswerten Militärexponate der ZSHAM integriert und der Nachwelt erhalten. Somit ist keine Finanzierung der Entsorgung mehr erforderlich.

Aufträge und Tätigkeiten

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Mit der Ersteigerung des Flugzeugs konnte auch ein grösserer Teil von Boden- und Flugmaterial leihweise übernommen werden. Dies geschah mit der Auflage, die Besitzer einer Mirage fachlich und materiell zu unterstützen. So wurden unter anderem die Mirage J-2314 von Genf nach Glattbrugg und die Mirage R-2114 im Auftrag der Schweizer Luftwaffe von Sion nach Payerne transportiert.

Seit 2023 hat der Mirage-Verein den Status eines Museums und ist Mitglied im Verband der Museen der Schweiz. Neben den beiden Flugzeugen Mirage III RS-2109 und Mirage IIIS J-2313 verfügt der Verein über die dazugehörigen Flugzeugschlepper sowie Bodenmaterial, Flug- und Lenkwaffen. Ausserdem umfasst die Sammlung eine umfangreiche Reihe von Fachschriften und Dokumenten, die die Geschichte und den Betrieb der Mirage-Flugzeuge dokumentieren. Das Museum bietet nicht nur Einblicke in die technische Entwicklung der Mirage-Modelle, sondern auch in die faszinierenden Aspekte der Luftfahrtgeschichte. Durch regelmässige Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen wird das Interesse an der Luftfahrt und der militärischen Geschichte gefördert. Die Sammlung wird kontinuierlich erweitert, um die Bedeutung der Mirage-Flugzeuge für die Luftwaffe und die Schweizer Luftfahrt insgesamt zu bewahren und zu vermitteln.

Einzelnachweise

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  1. Mirage-Verein Buochs. In: museums.ch. Abgerufen am 4. November 2024.