Misa a Buenos Aires

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Martín Palmeri (2018)

Die Misa a Buenos Aires, auch als Misatango oder Misa Tango bekannt, ist eine Messvertonung des argentinischen Komponisten Martín Palmeri (* 1965) im Stil des Tango Nuevo.

Das Werk wurde zwischen September 1995 und April 1996 komponiert und am 17. August 1996 im Teatro Broadway, Buenos Aires, durch das Orquesta Sinfónica nacional de Cuba unter der Leitung von Fernando Álvarez uraufgeführt.

Die Aufführungsdauer beträgt ca. 40 Minuten.

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mezzosopran, gemischter Chor (SATB), Bandoneon (Akkordeon), Klavier, Streichorchester.

Eine Bearbeitung für Sinfonieorchester, die der Dirigent Mario Benzecry in Auftrag gegeben hatte, wurde im Dezember 2000 uraufgeführt.[1]

Eine Kammermusikfassung für vier Gesangssolisten und Tangoquintett wurde von dem niedersächsischen Tangosextett faux pas geschaffen.[2]

Werkbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Text der Messe bildet das traditionelle Messordinarium in lateinischer Sprache:

  • Kyrie
  • Gloria
  • Credo
  • Sanctus
  • Benedictus
  • Agnus Dei

In dem Werk verbindet der Komponist nach seinen eigenen Worten seine wichtigsten musikalischen Erfahrungen als Chorleiter und Tango-Arrangeur und -Interpret[3] und verbindet Stilelemente verschiedener Kulturkreise: melodisch und rhythmisch ist das Werk dem Tango Nuevo und dem Vorbild Astor Piazzollas verpflichtet, bedient sich aber gleichzeitig in vielerlei Hinsicht an der Formensprache der kirchenmusikalischen Tradition. So beginnt und endet das Werk mit geradezu schulbuchmäßigen Fugen im Kyrie und im Abschnitt „Dona nobis pacem“ des Agnus Dei.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plakat der deutschen Erstaufführung 2004 durch den Faust-Chor Staufen und die Camerata academica Freiburg

Palmeri übernahm den Klavierpart seiner Misa a Buenos Aires in Deutschland, Argentinien, Österreich, Belgien, Brasilien, Chile, Ecuador, Slowakei, Spanien, Holland, Israel, Italien, Lettland, Litauen, Russland, der Schweiz und den USA selbst. Diese Komposition wurde beim Festival Europa Cantat 2009 in Utrecht, Niederlande im Rahmen eines Ateliers von Dirigenten, Solisten und Orchestern interpretiert. Martín Palmeri brachte gemeinsam mit dem Kölner Domchor und Mitgliedern des Gürzenich-Orchesters Köln, unter der Leitung von Eberhard Metternich, die Misatango im Oktober 2013 in einem Konzert zu Ehren von Papst Franziskus, das von der Fondazione Pro Musica e Arte Sacra organisiert wurde, in Rom in der Basilika Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio zu Gehör.[4][5]

In der deutschen Erstaufführung brachten der Faust-Chor Staufen und die Camerata academica Freiburg unter der Leitung von Peter Koderisch die Misa a Buenos Aires am 14. Mai 2004 im südwestdeutschen Staufen im Breisgau zu Gehör. Das Werk wurde zur selben Zeit in New York gegeben.[6][7][8]

Am 18. Januar 2015 wurde das Werk bei einer Großaufführung mit einem international besetzten Chor in der Carnegie Hall, New York City, aufgeführt.[9][10] Aus Anlass des 20. Jahrestags der Uraufführung wurde dieses Event am 17. April 2016 unter der Leitung des Komponisten am selben Ort wiederholt.[11][12]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liepāja Symphony Orchestra, Kammerchor INTIS des Volkskunst- und Kulturzentrums Liepāja, Dirigent Fernando Alvarez, Alejandra Malvino Mezzosopran, Martín Palmeri piano, Pablo Mainetti, Bandoneón, Fonocal 05 (2006, Aufnahme 1997),[1][13]
  • + Tango Gloria. Sächsisches Vocalensemble, Cuarteto Rotterdam, Dresdner Kapellsolisten, Matthias Jung. CPO 5173631 (2016)[14][15]
  • Martín Palmeri: Misatango. Chœur Régional Vittoria d’Île de France, Orchestre Pasdeloup, Michel Piquemal. Hortus (2017)
  • Bach-Chor Siegen, Tango-Orchester „El Arroyo“, Ulrich Stötzel. Capriccio 8095911 (2018)[16][17]
  • Martín Palmeri: Misatango. The New Baroque Times Voices, Astoria, Phillipe Gerard. Antarctica (2020).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Misa a Buenos Aires (Misatango) – Curriculum de la obra (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  2. faux pas – Programme, abgerufen am 12. März 2023
  3. Misa a Buenos Aires (Misatango) – Datos de la Composición (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  4. Musician blends Tango, classic styles in Mass composition, Catholic News Agency vom 5. November 2013, abgerufen am 10. Mai 2014
  5. Argentine composer brings Tango Mass to Pope Francis. 8. November 2013, archiviert vom Original; abgerufen am 12. März 2023 (englisch).
  6. Spätbarocke Tangofreuden, Badische Zeitung, 18. Mai 2004, abgerufen am 10. März 2023
  7. faust-gymnasium.de Theaterarchiv Misatango, abgerufen am 11. März 2023
  8. "Alle an einem Strang", Badische Zeitung, 14. Mai 2004, abgerufen am 11. März 2023
  9. A dream? Singing in New York! (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Chœur de’l Université du Maine & Chorale Emichante (englisch)
  10. Auftritt in der Carnegie Hall New York am 18. Jan. 2015, evang. ref. Kirchenchor Lyss (Memento vom 15. August 2016 im Internet Archive), abgerufen am 12. März 2023
  11. Carnegie Hall, 17. April 2016 (Memento vom 1. August 2016 im Internet Archive), abgerufen am 10. Mai 2017
  12. Martín Palmeri, Distinguished Concerts International New York (Memento vom 3. September 2018 im Internet Archive), abgerufen am 12. März 2023
  13. Misatango : Misa A Buenos Aires. Martin Palmeri Alejandra Malvino Pablo Mainetti bei muziekweb.nl (niederländisch), abgerufen am 11. März 2023
  14. Martín Palmeri – Misa a Buenos Aires "Misatango" / Tango Gloria bei Discogs, abgerufen am 11. März 2023
  15. Martín Palmeri: Misa a Buenos Aires Misatango; Tango Gloria bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 11. März 2023.
  16. Martín Palmeri, Astor Piazzolla, Ismael Spitalnik, Bach-Chor Siegen, Tango-Orchestra El Aroyo, Ulrich Stötzel – Misa A Buenos Aires bei Discogs, abgerufen am 11. März 2023
  17. Martin Palmeri: Misa a Buenos Aires. Bach-Chor Siegen / Ulrich Stotzel / Tango-Orchestra El Arroyo bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 11. März 2023.