Murkart

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Murkart
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Frauenfeld
Politische Gemeinde: Frauenfeldi2
Postleitzahl: 9548 Matzingen
Koordinaten: 711197 / 266247Koordinaten: 47° 32′ 15″ N, 8° 54′ 56″ O; CH1903: 711197 / 266247
Höhe: 431 m ü. M.
Einwohner: 32 (31.12.2018)[1]
Ehemalige Haltestelle der Frauenfeld-Wil-Bahn, im Hintergrund das Murkart-Areal
Ehemalige Haltestelle der Frauenfeld-Wil-Bahn, im Hintergrund das Murkart-Areal

Ehemalige Haltestelle der Frauenfeld-Wil-Bahn, im Hintergrund das Murkart-Areal

Karte
Murkart (Schweiz)
Murkart (Schweiz)
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Murkart ist eine Siedlung, eine ehemalige Burg und ein ehemaliges Kloster in der politischen Gemeinde Frauenfeld im Kanton Thurgau in der Schweiz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Murkart liegt an der Murg südöstlich von Frauenfeld und war von 1809 bis 1919 Teil der ehemaligen Ortsgemeinde Huben. Burg und Kloster standen nördlich davon auf einem Geländesporn.

Murkart liegt an der Strasse Frauenfeld–Matzingen und hatte bis 2018 eine Haltestelle der Frauenfeld-Wil-Bahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung wurde 1244 erstmals als Murcharth urkundlich erwähnt. Murkart gehörte vermutlich den Freiherren von Murkart und kam im 12. Jahrhundert an die Freiherren von Regensberg. 1244 kaufte das Kloster Kreuzlingen Murkart.

Um 1360 wird eine Kapelle erwähnt, 1437 bestand ein Bruder- und nach 1467 ein Schwesternhaus. 1462 verpachtete das Kloster Kreuzlingen Murkart an die Stadt Frauenfeld, die es 1592 erwerben konnte. Das Provinzialkapitel der franziskanischen Observanten nahm die Schwesterngemeinschaft von Murkart 1522 in ihren Orden auf. 1529 verliessen die Nonnen den Konvent.

In Murkart wurde im 18. und 19. Jahrhundert nach Steinkohle gesucht, allerdings ohne Erfolg.[2] 1862 bis 1931 existierte eine Spinnerei,[3] 1939 bis 1972 eine Färberei.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Fabrikgelände in Murkart waren von 1900 bis 1931 die Zwirnerei Salzmann-Däniker und von 1939 bis 1972 die Färberei Dr. Emil Schlumpf tätig. Auf dem Areal befindet sich einer der letzten und höchsten Industriehochkamine im Kanton Thurgau. Er ist seit längerem nicht mehr in Betrieb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,2 MB), abgerufen am 10. Mai 2020.
  2. Pupikofer, Johann Adam Der Kanton Thurgau historisch, geographisch, statistisch geschildert, Huber und Compagnie, 1837, S. 95 [1]
  3. Dudzik, Peter Innovation und Investition: Technische Entwicklung und Unternehmerentscheide in der schweizerischen Baumwollspinnerei, 1800 bis 1916, Chronos-Verlag, 1987, S. 514 [2]