Nelkenwurzen

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Nelkenwurzen

Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Tribus: Colurieae
Gattung: Nelkenwurzen
Wissenschaftlicher Name
Geum
L.

Die Nelkenwurzen (Geum) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Geum triflorum aus The native flowers and ferns of the United States in their botanical, horticultural and popular aspects, 1878

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nelkenwurz-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Nelkenwurz-Arten besitzen eine Grundblattrosette aus unpaarig fiederschnittigen Blättern, deren endständiger Lappen ebenso wie die beiden obersten Lappen vergrößert sind. Der aufrechte Blütenstandsschaft wächst aus den Achseln der Rosettenblätter und ist belaubt, die stängelbürtigen Blätter sind weniger stark eingeschnitten als die der Rosette.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blütenstand ist endständig, sympodial und zumeist wenigblütig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Der Blütenbecher ist schalen- bis tassenförmig oder verkehrt-kegelförmig, ein Außenkelch ist vorhanden (Ausnahme: Geum vernum), seine Lappen sind kleiner als die eigentlichen Kelchblätter, diese liegen bündig aneinander oder überdecken einander leicht. Die Farben der Kronblätter sind häufig gelb, auch weiß, rot rosa- oder purpurfarben kommen vor.

Gelegentlich findet sich ein (nie hervorragender) Diskus zwischen den zahlreichen Staubblättern (20 bis viele). Auch die Griffel sind zahlreich und wachsen ab dem Grund des Blütenbechers oder von einem kegelartigen bis zylindrischen Ring aus, dessen unterer Teil bei manchen Arten zu einem Gynophor ausgebildet ist. An ihrem Ende teilen sie sich in Griffeläste, deren unterer Teil sich nach der Blüte verlängert, bleibend und hakenförmig ist, der obere Teil hingegen fällt ab. Die Narben sind punktförmig.

Als Früchte bilden sich Achänen. Die Samen haben eine häutige Schale.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7. Bei der Mehrzahl aller Arten liegt Hexaploidie vor; die Chromosomenzahl beträgt meist 2n = 42, aber auch 28, 56, 70 und 84 kommen vor.

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nelkenwurz-Arten finden sich in offenen Vegetationen und Wäldern, gelegentlich auch als „Unkräuter“.

Geum macrophyllum
Berg-Nelkenwurz (Geum montanum)
Kriechende Nelkenwurz (Geum reptans)
Geum triflorum
Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
Die reduzierten Blüten von Geum vernum

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Geum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 500 aufgestellt. Synonyme für Geum L. sind: Acomastylis Greene, Erythrocoma Greene, Neosieversia Bolle, Novosieversia F.Bolle, Oncostylus (Schltdl.) F.Bolle, Stylypus Raf., Parageum Nakai & H.Hara.

Die Gattung Geum gehört zur Tribus Colurieae in der Unterfamilie Rosoideae innerhalb der Familie Rosaceae. Der Umfang der Gattung Geum wird kontrovers diskutiert. In diesem Artikel wird die Gattung Geum ohne Eingliederung der Gattung Waldsteinia dargestellt.

Die Geum-Arten sind in Eurasien, Nord- und Südamerika sowie mit einer Art in Südafrika weitverbreitet.[1]

Je nach Autor gibt es etwa 30 Geum-Arten (Auswahl):

In Mitteleuropa vorkommende Arten:

Weitere Arten (Auswahl):

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cornelis Kalkman: Rosaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Band 6. Springer Science & Business Media, 2004, ISBN 3-540-06512-1, S. 367 (Geum in der Google-Buchsuche). (Abschnitte Beschreibung und Standorte)
  • J. E. E. Smedmark, T. Eriksson: Phylogenetic relationships of Geum (Rosaceae) and relatives inferred from the nrITS and trnL-trnF regions. Syst. Bot., Volume 27, 2002, S. 303–317.
  • J. E. E. Smedmark: Recircumscription of Geum (Colurieae: Rosaceae). In: Bot. Jahrb. Syst., Volume 126, 2006, S. 409–417.
  • Li Chaoluan (Li Chao-luang), Hiroshi Ikeda, Hideaki Ohba: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 9: Pittosporaceae through Connaraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003, ISBN 1-930723-14-8. Geum Linnaeus S. 291–323 - textgleich online wie gedrucktes Werk.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Geum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. April 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nelkenwurz (Geum) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
10 Schweizer Franken-Banknote von 1956