Nikephoros Phokas Barytrachelos

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Nikephoros Phokas, Beiname Barytrachelos („mit dem schweren Hals“; mittelgriechisch Νικηφόρος Φωκάς Βαρυτράχηλος; * vor 970; † 15. August 1022), war ein byzantinischer Patrikios und Usurpator gegen Kaiser Basileios II.


Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikephoros war der jüngere Sohn des Feldherrn Bardas Phokas und Großneffe des Kaisers Nikephoros II. Nachdem sein Vater sich im Spätsommer 987 in Charsianon gegen Basileios II. zum Kaiser ausgerufen hatte, ging Nikephoros als Gesandter zu König David II. von Tao-Klardschetien, um diesen um Waffenhilfe zu bitten; sein älterer Bruder Leon wurde als Gouverneur von Antiochia eingesetzt. Nach der Niederlage und dem Tod seines Vaters am 13. April 989 schloss Nikephoros sich dem Usurpator Bardas Skleros an, der nach einem halben Jahr mit dem Kaiser Frieden schloss. Auch Nikephoros wurde begnadigt.

Politisch erschien Nikephoros Phokas erst im Jahr 1022 wieder auf der Bildfläche, als er sich mit Unterstützung des Generals Nikephoros Xiphias in Kappadokien, der Machtbasis der Phokaden, erneut gegen Basileios II. erhob. Mit ihren Truppen drohten sie dem Kaiser, der sich von Trapezunt auf einen Feldzug gegen den georgischen König Giorgi I. begeben hatte, in den Rücken zu fallen. Basileios zog sich in die Festung Mastaton zurück. Von dort schickte er Boten zu den Rebellen mit dem Auftrag, diese gegeneinander aufzuwiegeln – mit Erfolg, denn bei einem Treffen am 15. August 1022 wurde Nikephoros Phokas auf Veranlassung des Xiphias umgebracht. Sein Kopf wurde an Kaiser Basileios geschickt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Claude Cheynet: Pouvoir et contestations à Byzance (963–1210) (= Publications de la Sorbonne. Série Byzantina Sorbonensia. Bd. 9). Reimpression. Publications de la Sorbonne Centre de Recherches d’Histoire et de Civilisation Byzantines, Paris 1996, ISBN 2-85944-168-5, S. 36–37 Nr. 21.
  • Franz Dölger: Regesten der Kaiserurkunden des Oströmischen Reiches von 565–1453. Teil 1, Halbband 2: Regesten von 867–1025 (= Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit. Reihe A: Regesten. Abt. 1, Tl. 1, Halbbd. 2). 2. Auflage neu bearbeitet von Andreas E. Müller. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-51351-4, Nr. 772a, 777b, 783, 813b–c, 814b.
  • Alexander P. Kazhdan (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Byzantium. Oxford University Press, New York NY 1991, ISBN 0-19-504652-8, S. 1665–1666.
  • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 4: Landenolfus (#24269 ) – Niketas (#25701). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-016669-9, S. 758–759 Nr. 25675 (mit weiteren Angaben zu armenischen, georgischen und arabischen Quellen).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]