Niklot

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monumentales Reiterstandbild des Obotritenfürsten Niklot am Schweriner Schloss (Bildhauer Christian Genschow)

Niklot (* 1090 Herkunft unbekannt; † August 1160 bei Bützow auf der Burg Werle) war der letzte bedeutende Repräsentant des Volkes der Abotriten und ist der Stammvater der Herzöge von Mecklenburg.

Von 1131 bis zu seinem Tod 1160 war Niklot Fürst der Abodriten, Kessiner und Zirzipanen. Gleichzeitig war er auch der Herr zu Schwerin, Quetzin und Malchow. Knapp 30 Jahre widerstand er den germanischen Machtansprüchen, vor allem durch Heinrich den Löwen, und widersetzte sich der Übernahme des Christentums für sein Volk.

Sein offener Widerstand begann, als Lothar III. 1129 das Abodritenreich seinem dänischen Vasallen Knud Lavard zum Lehen gab. Gemeinsam mit Pribislaw, dem Sohn Heinrichs von Alt-Lübeck, kämpfte er gegen Lothar und Knud. Als der Däne 1131 ermordet wurde, teilten Niklot und Pribislaw das Abodritenreich unter sich auf, wobei Niklot den östlichen Teil bekam. In den folgenden Jahren verbündete sich Niklot mit sächsischen Adligen, vor allem Adolf II. (Schauenburg und Holstein), um Pribislaw zu schwächen.

1147 gingen seine Verbündeten zusammen mit Dänen, Polen und Tschechen im Rahmen des Wendenkreuzzugs gegen ihn vor. Zwar überstand Niklots Reich diesen Angriff, aber in den folgenden Jahren eroberten die wieder erstarkten Dänen unter Waldemar I. vom Norden und Heinrich der Löwe vom Westen das Abodritenreich. 1160 schlossen sich die beiden Herrscher zum entscheiden Feldzug gegen ihn zusammen. Mit dem Tode Niklot im August 1160 endete die slawische Herrschaft in den mecklenburgischen Gebieten bis zur Peene. Nachdem sein Sohn Pribislav zum Christentum übergetreten war, erhielt er das Erbe Niklots 1167 aus sächsischer Hand als Lehen zurück.

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VorgängerAmtNachfolger
---Fürst der Abodriten
1131 - 1160
Pribislaw