„Nudeln (Mast)“ – Versionsunterschied

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Als Mastfutter werden meist aus [[Maismehl]] hergestellte [[Nudeln]] oder ein [[Brei]] aus [[Mais]]körnern verwendet, denen [[Antimon]], [[Pfeffer]] und andere dursterregende Substanzen zugesetzt wurden. Das Wasser wird mit Sand und Holzkohlen vermischt.
Als Mastfutter werden meist aus [[Maismehl]] hergestellte [[Nudeln]] oder ein [[Brei]] aus [[Mais]]körnern verwendet, denen [[Antimon]], [[Pfeffer]] und andere dursterregende Substanzen zugesetzt wurden. Das Wasser wird mit Sand und Holzkohlen vermischt.


Ziel der Mast ist es, durch eine unnatürlich große Futterzufuhr bei den Gänsen eine massive [[Hepatomegalie|Vergrößerung]] und [[Fettleber|Verfettung]] der [[Leber]] zu erreichen, die dann meist zu [[Gänseleberpastete]] (französisch: ''Pâté de Foie gras'') weiterverarbeitet wird: Eine zur Pastetenbereitung geeignete Leber ist aufgrund des hohen [[Fett]]gehalts auffallend weiß und wiegt zwischen einem und zwei [[Kilogramm]]. Da die Gänse so große Futtermengen selbst nicht aufnehmen würden, werden ihnen Rohre in die [[Ösophagus|Speiseröhre]] eingeführt und das Futter direkt in den [[Magen]] gepumpt. Die Gänse sind dabei bei Bewusstsein.
Ziel der Mast ist es, durch eine unnatürlich große Futterzufuhr bei den Gänsen eine massive [[Hepatomegalie|Vergrößerung]] und [[Fettleber|Verfettung]] der [[Leber]] zu erreichen, die dann meist zu [[Gänseleberpastete]] (französisch: ''Pâté de Foie gras'') weiterverarbeitet wird: Eine zur Pastetenbereitung geeignete Leber ist aufgrund des hohen [[Fett]]gehalts auffallend hell und wiegt zwischen einem und zwei [[Kilogramm]]. Da die Gänse so große Futtermengen selbst nicht aufnehmen würden, werden ihnen Rohre in die [[Ösophagus|Speiseröhre]] eingeführt und das Futter direkt in den [[Magen]] gepumpt. Die Gänse sind dabei bei Bewusstsein.


Die Gänse befinden sich in einem [[Gehege]] und werden zum Stopfen durch eine [[Schleuse]] getrieben und dort in einem engen Raum festgehalten. Der eigentliche Nudelvorgang dauert wenige [[Sekunde]]n: Den Gänsen wird eine etwa 30 cm lange Metallröhre in den Schlund eingeführt, über die aus einem Vorratsbehälter das Mastfutter unter Druck in den Magen gepresst wird. Bei zu hohem Druck kommt es zum [[Ruptur|Reißen]] der Speiseröhre bzw. des Magens, was zum Tod des Tieres führt. Während dieser Phase der Mast sterben 2-4% der Tiere. Um das [[Trauma (Medizin)|Verletzungsrisiko]] weiter zu reduzieren, werden die Metallröhren heute meist mit Weichplastik überzogen.
Die Gänse befinden sich in einem [[Gehege]] und werden zum Stopfen durch eine [[Schleuse]] getrieben und dort in einem engen Raum festgehalten. Der eigentliche Nudelvorgang dauert wenige [[Sekunde]]n: Den Gänsen wird eine etwa 30 cm lange Metallröhre in den Schlund eingeführt, über die aus einem Vorratsbehälter das Mastfutter unter Druck in den Magen gepresst wird. Bei zu hohem Druck kommt es zum [[Ruptur|Reißen]] der Speiseröhre bzw. des Magens, was zum Tod des Tieres führt. Während dieser Phase der Mast sterben 2-4% der Tiere. Um das [[Trauma (Medizin)|Verletzungsrisiko]] weiter zu reduzieren, werden die Metallröhren heute meist mit Weichplastik überzogen.

Version vom 3. Februar 2011, 19:03 Uhr

Datei:Gavage.jpg
Nudeln einer Gans
Mästung von Gänsen auf einem ägyptischen Flachrelief, New York Public Library

Nudeln oder Stopfen ist eine Form der Gänsemast, bei der die Gans „gestopft“ wird, ihr das Futter also zwangsweise verabreicht wird.

Als Mastfutter werden meist aus Maismehl hergestellte Nudeln oder ein Brei aus Maiskörnern verwendet, denen Antimon, Pfeffer und andere dursterregende Substanzen zugesetzt wurden. Das Wasser wird mit Sand und Holzkohlen vermischt.

Ziel der Mast ist es, durch eine unnatürlich große Futterzufuhr bei den Gänsen eine massive Vergrößerung und Verfettung der Leber zu erreichen, die dann meist zu Gänseleberpastete (französisch: Pâté de Foie gras) weiterverarbeitet wird: Eine zur Pastetenbereitung geeignete Leber ist aufgrund des hohen Fettgehalts auffallend hell und wiegt zwischen einem und zwei Kilogramm. Da die Gänse so große Futtermengen selbst nicht aufnehmen würden, werden ihnen Rohre in die Speiseröhre eingeführt und das Futter direkt in den Magen gepumpt. Die Gänse sind dabei bei Bewusstsein.

Die Gänse befinden sich in einem Gehege und werden zum Stopfen durch eine Schleuse getrieben und dort in einem engen Raum festgehalten. Der eigentliche Nudelvorgang dauert wenige Sekunden: Den Gänsen wird eine etwa 30 cm lange Metallröhre in den Schlund eingeführt, über die aus einem Vorratsbehälter das Mastfutter unter Druck in den Magen gepresst wird. Bei zu hohem Druck kommt es zum Reißen der Speiseröhre bzw. des Magens, was zum Tod des Tieres führt. Während dieser Phase der Mast sterben 2-4% der Tiere. Um das Verletzungsrisiko weiter zu reduzieren, werden die Metallröhren heute meist mit Weichplastik überzogen.

Diese Form der Mast wird heute fast ausschließlich in Frankreich (im Périgord und im Elsass) betrieben; früher war das Stopfen jedoch auch anderen Ländern verbreitet, in Deutschland beispielsweise in Baden und in der Pfalz. Weitere Produktionsländer sind Ungarn, Bulgarien und Kanada.

Das Stopfen wird von Tierschützern als massive Tierquälerei angeprangert und ist heute in vielen Ländern wie Deutschland und Österreich durch die jeweiligen Tierschutzgesetze verboten. In Frankreich jedoch wurde die Stopfleber (französisch: Foie gras) im Jahr 2005 von der französischen Nationalversammlung in einem Zusatz zum Landwirtschaftsgesetz zum „nationalen und gastronomischen Kulturerbe“ erklärt und ist dadurch von französischen Tierschutzgesetzen ausgenommen.

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