Oryzias sakaizumii

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Medaka

Medaka (Oryzias sakaizumii)

Systematik
Überordnung: Ährenfischverwandte (Atherinomorphae)
Ordnung: Hornhechtartige (Beloniformes)
Unterordnung: Adrianichthyoidei
Familie: Reisfische (Adrianichthyidae)
Gattung: Reiskärpflinge (Oryzias)
Art: Medaka
Wissenschaftlicher Name
Oryzias sakaizumii
(T. Asai, H. Senou & K. Hosoya, 2012)

Oryzias sakaizumii ist ein Medaka, auch Japanischer Reisfisch oder Reiskärpfling beziehungsweise Northern medaka genannt, aus der Gattung Oryzias (Jordan & Snyder (1906)) und der Familie der Reisfische (Adrianichthyidae). Aus ihm und aus Oryzias latipes entwickelte Zuchtformen sind als Aquarienfische von Bedeutung. Im Jahr 2012 wurden die nördlichen Medaka als Oryzias sakaizumii von Asai, Senou & Hosoya erstbeschrieben und von der südlichen Art Japans Oryzias latipes getrennt.[1]

Oryzias sakaizumii ist vom Artepithet her zu Ehren von Dr. Mitsuru Sakaizumi benannt, einem Molekulargenetiker an der Universität Niigata, der Pionierarbeit auf dem Gebiet der molekularen phylogenetischen Untersuchung japanischer Reisfische geleistet hat. Die Gattungsbezeichnung Oryzias stammt vom griechischen oryza = Reis, und weist auf das Habitat hin, das die Fischgattung bewohnt.[2]

Oryzias sakaizumii erreicht eine Maximallänge von 3,7 Zentimetern. Der Körper ist seitlich abgeflacht, der Kopf macht etwa ein Viertel der Standardlänge aus. Das Maul ist endständig mit etwa gleich langen Kiefern oder etwas längerem Unterkiefer. Die Augen sind mittelgroß und ragen nicht über die Kopfoberseite. Ein dichtes Netz von Pigmentzellen (Melanophoren) erstreckt sich bei beiden Geschlechtern entlang jedes Schuppenrandes auf der Körperoberfläche. Ausgeprägte unregelmäßige schwarze Flecken befinden sich auf dem hinteren Teil der Körperseite; und mehrere silbrige Schuppen in Flecken auf dem hinteren Teil des Körpers.[3] Der Körper ist transparent, hellbraun, und mit winzigen Melanophoren gespickt.[4] Im Allgemeinen sind alle Flossen und der Bauch hellgelb gefärbt. Die Schwanzflosse ist mit gelblichen dorsalen und ventralen submarginalen Bändern versehen. Von hinten gesehen leuchtet das Auge silbrig-blau.[5]

Geschlechtsunterschiede

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Wie bei Orayzias latipes sind beim Männchen die Strahlen der Rückenflosse fadenförmig verlängert und die Membran zwischen den Rückenflossen 5 und 6 ist gekerbt, während diese bei den Weibchen nicht verlängert und gekerbt sind. Ganze Strahlen der Analflosse sind bei den Männchen verlängert.[6]

Unterschiede zu Oryzias latipes

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Im Gegensatz zu Oryzias latipes hat Oryzias sakaizumii ausgeprägte unregelmäßige schwarze Flecken auf dem hinteren Teil der Körperseite. Bei Oryzias latipes fehlen diese völlig. Oryzias sakaizumii unterscheidet sich außerdem von seinem japanischen Verwandten Oryzias latipes durch eine leicht gekerbte Membran zwischen den Rückenflossen-Flossenstrahlen 5 und 6 bei den Männchen, die im Unterschied hierzu bei Oryzias latipes stark gekerbt ist. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass bei Oryzias sakaizumii das Netz von Melanophoren auf der Körperoberfläche dicht ist, während es bei Oryzias latipes lediglich diffus ausgeprägt ist. Bie Oryzias sakaizumii sind mehrere silbrige Schuppen in Flecken auf dem hinteren Teil des Körpers angeordnet. Im Gegensatz hierzu hat Oryzias latipes nur wenige solche Schuppen aufzuweisen.[7]

Oryzias sakaizumii kommt im Süßwasser entlang der Küste des Japanischen Meeres in der nördlichen Hälfte von Honshu und an der Pazifikküste von Momoishi in der Präfektur Aomori bis zur Präfektur Hyōgo um Tango im Bezirk Tajima vor. Die westliche Verbreitungsgrenze ist Hamasaka.[8]

Hybridpopulationen

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Genetische Hybridpopulationen existieren an den Grenzen der Verbreitung der beiden Arten. Sie sind im Einzugsgebiet des Flusses Maruyama, Präfektur Hyogo und um Kumihama, Amino, Präfektur Kyoto zu finden.[9]

Oryzias sakaizumii bevorzugt Teiche, Sümpfe und Bäche, und kommt auch in Bewässerungskanälen inmitten von Reisfeldern und in flachen Schwemmlandniederungen vor. Die Art ist speziell an aquatisches Leben in temporären Auenfeuchtgebieten angepasst.[10]

Wie auch sein eng verwandter Verwandter Oryzias latipes legt ein Weibchen von Oryzias sakaizumii etwa zwanzig kugelförmige Eier pro Tag über einige Monate von Anfang Mai bis Anfang September. Die abgelaichten Eier hängen eine Zeit lang mit Anheftungsfäden an der Bauchregion des Weibchens zwischen den Beckenflossen und dem vorderen Teil der Afterflosse. Danach werden die meisten von den Weibchen getragenen Eier auf Pflanzen abgerieben. Die restlichen Eier können auf den Boden fallen. Das Schlüpfen erfolgt innerhalb weniger Wochen. All dies ist ebenfalls kein Unterschied zu Oryzias latipes.[11]

Wie Oryzias latipes lebt auch diese Art gesellig und sucht an sonnigen, warmen Nachmittagen dicht unter der Wasseroberfläche aktiv nach Nahrung. Im Gegensatz dazu hält sie sich im Winter und an regnerischen, bewölkten und kalten Tagen unter untergetauchtem Sediment wie abgesunkenen Laubblättern auf.[12]

Lebenserwartung

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Diese Art hat in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von nur einem Jahr, während sie in Gefangenschaft einige Jahre alt werden kann.[13]

  • Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae), Ichthyol. Explor. Freshwat. 22(4):289-299. (Ref. 89067)
Wikispecies: Oryzias sakaizumii – Artenverzeichnis
Commons: Oryzias sakaizumii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. fishbase.de: Oryzias sakaizumii Asai, Senou & Hosoya, 2012 Northern medaka. In: fishbase.de. fishbase.de, abgerufen am 22. Juli 2024.
  2. fishbase.de: Oryzias sakaizumii Asai, Senou & Hosoya, 2012 Northern medaka. In: fishbase.de. fishbase.de, abgerufen am 22. Juli 2024.
  3. fishbase.de: Oryzias sakaizumii Asai, Senou & Hosoya, 2012 Northern medaka. In: fishbase.de. fishbase.de, abgerufen am 22. Juli 2024.
  4. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.
  5. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.
  6. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.
  7. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.
  8. fishbase.de: Oryzias sakaizumii Asai, Senou & Hosoya, 2012 Northern medaka. In: fishbase.de. fishbase.de, abgerufen am 22. Juli 2024.
  9. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.
  10. fishbase.de: Oryzias sakaizumii Asai, Senou & Hosoya, 2012 Northern medaka. In: fishbase.de. fishbase.de, abgerufen am 22. Juli 2024.
  11. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.
  12. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.
  13. Toshinobu Asai, Hiroshi Senou und Kazumi Hosoya: Oryzias sakaizumii, a new ricefish from northern Japan (Teleostei: Adrianichthyidae). In: hthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 22, No. 4, pp. 289-299, 7 figs., 1 tab., December 2011 © 2011 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany, Dezember 2011, abgerufen am 22. Juli 2024.