Otto Caspari
Otto Caspari (* 24. Mai 1841 in Berlin; † 28. August 1917 in Heidelberg) war ein deutscher Historiker und Philosoph.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Studium in Berlin, Greifswald und Göttingen wurde er an der Universität Göttingen zum Dr. phil. promoviert. Während seines Studiums wurde er 1861 Mitglied der Burschenschaft Rugia Greifswald.[1] Nach seinem Studium habilitierte er sich 1869 an der Universität Heidelberg und wurde dort zum außerordentlichen Professor der Philosophie ernannt. Neben Ernst Krause und Gustav Jäger wirkte er als Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift Kosmos, die sich der Popularisierung der darwinistischen Weltanschauung widmete.[2] In Heidelberg war er Mitglied der Freimaurerloge Ruprecht zu den fünf Rosen; auch dem Goethe-Bund gehörte er an.
Friedrich Nietzsche hat Caparis Forschungen sowohl im Bereich der Erkenntnistheorie als auch im Bereich der Ur- und Frühgeschichte intensiv rezipiert und in eigenen Werken verarbeitet.[3]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Irrthümer der altclassischen Philosophen in ihrer Bedeutung für das philosophische Princip, Heidelberg 1868
- Die psychophysische Bewegung in Rücksicht der Natur ihres Substrats. Eine kritische Untersuchung als Beitrag zur empirischen Psychologie, Leipzig 1869
- Leibniz' Philosophie, beleuchtet vom Gesichtspunkt der physikalischen Grundbegriffe von Kraft und Stoff. Ein historischer Beitrag zur neueren Philosophie und zur Geschichte der Naturwissenschaft, 1870
- Die Urgeschichte der Menschheit: Mit Rücksicht Auf die natürliche Entwickelung des frühesten Geisteslebens, 1873
- Virchow und Haeckel vor dem Forum der methodologischen Forschung, 1878
- Das Erkenntnissproblem. Mit Rücksicht auf die gegenwärtig herrschenden Schulen, 1881
- Der Zusammenhang der Dinge, 1881
- Hermann Lotze in seiner Stellung zu der durch Kant begründeten neuesten Geschichte der Philosophie. Eine kritisch-historische Studie, 1883
- Die Bedeutung des Freimaurertums für das geistige Leben, Berlin 1916
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848–1914. 2., erg. Aufl., Oldenbourg, München 2002, ISBN 978-3-486-56551-5.
- Caspari, Otto. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 5: Carmo–Donat. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1997, ISBN 3-598-22685-3, S. 21–23.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hugo Böttger (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande des Wintersemesters 1911/12. Berlin 1912, S. 30.
- ↑ Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848–1914. Oldenbourg, München 2002, S. 361–365, 480.
- ↑ Andreas Urs Sommer: Kommentar zu Nietzsches Jenseits von Gut und Böse = Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken, hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bd. 5/1, Berlin / Boston 2016, S. 18, 177, 381, 599, 680 u. 734.
Personendaten | |
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NAME | Caspari, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph und Historiker |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1841 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 28. August 1917 |
STERBEORT | Heidelberg |