Otto Rudolf Haas

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Otto Rudolf Haas (* 13. Dezember 1878 in Köln; † 23. Januar 1956 in Sinn[1]) war ein deutscher Stahlindustrieller.

Leben

Geboren als Sohn des Fabrikanten Hermann Albert Haas, erlangte Otto Rudolf Haas das Abitur am Gymnasium in Köln. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen, Berlin, und Bonn. 1899 wurde er Mitglied des Corps Suevia Tübingen.[2] Das Referendariat absolvierte er in Köln. 1906 wurde er Regierungsassessor. An der Universität Tübingen wurde er 1908 zum Dr. jur. promoviert. 1916 wechselte er vom Staatsdienst in die von seinem Urgroßvater und Großvater begründete Kommanditgesellschaft W. Ernst Haas & Sohn, Neuhoffnungshütte, deren Leitung er als geschäftsführender Gesellschafter übernahm. Die Neuhoffnungshütte bei Sinn betrieb Eisensteinbergbau sowie eine Eisengießerei mit Herd- und Ofenfabrikation, Puddel- und Walzwerk, Hufeisenfabrik, Stangenblankzieherei, Drahtzieherei, Drahtstiftenfabrik und Blech- und Kupferschmiede für Kesselöfen.

Er bewohnte den Familiensitz, die Villa Haas in Sinn, für drei Jahrzehnte und später das firmeneigene Wohlfahrtshaus. Der Eingang zu seiner im ersten Stock befindlichen Wohnung im Wohlfahrtshaus lag auf der Westseite des Hauses, den er sich mit der Gemeindeschwester Dora Gerhard teilte. In der Regel öffnete er die gemeinsame Flurtür im ersten Stock und entlastete damit die Schwester Dora, die dort zwischen 1945 und 1960 auch ihre Wohnung hatte. Der Eingang auf der Ostseite des Wohlfahrtshauses diente dem Zugang zum Kindergarten.

Familiensitz Villa Haas in Sinn

Im Volksmund „Onkel Otto“ genannt war er als „Original“ Ursprung vieler Anekdoten. Zu seinen oftmals skurrilen Späßen gehörte z. B., dass er sich bei der Gestaltung der Familiengruft in das für ihn vorgesehene Grab legte, um zu testen, ob es ihm denn auch später passe. [3]

Grabplatte Otto Rudolf Haas auf dem alten Sinner Friedhof.

Haas war Vorstandsmitglied des örtlichen Arbeitgeberverbandes und der Industrie- und Handelskammer Dillenburg, die ein Vorfahr, Hüttenbesitzer Friedrich Haas, 1865 mit begründet hatte. [4]

Literatur

  • Haas, Otto, Rudolf in Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Erster Band, S. 625–626, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 129, 566
  2. Kösener Corpslisten 1930, 130, 543
  3. Klaus F. Müller: Park und Villa Haas – Historismus Kunst und Lebensstil, S. 56-59, ISBN 978-3-86468-160-8
  4. S. Boikat, K. Scharf: "Die Gründerväter waren klamm" Herborner Tageblatt vom 6. Februar 2015, S. 15: