Palladium(II)-chlorid
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
_ Pd2+ _ Cl− | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Palladium(II)-chlorid | |||||||||||||||
Andere Namen |
| |||||||||||||||
Verhältnisformel | PdCl2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
rotes bis dunkelbraunes Pulver oder Kristalle[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 177,31 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
4,0 g·cm−3 (20 °C)[1] | |||||||||||||||
Sublimationspunkt |
590 °C[1] | |||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Palladium(II)-chlorid ist das Palladiumsalz der Salzsäure.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Palladium(II)-chlorid wird erhalten durch Auflösen von metallischem Palladium in Königswasser oder in Salzsäure in Gegenwart von Chlor.[2] Alternativ kann es durch Erhitzen von Palladiumschwamm in Chlorgas bei 500 °C erhalten werden.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Physikalische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]α-Palladium(II)-chlorid bildet rote rhomboedrische Kristalle, die sich langsam in Wasser mit roter Farbe unter Bildung von PdCl2(H2O)2 lösen.[3] Es ist ebenfalls löslich in Ethanol und Aceton. Es löst sich schnell in Salzsäure.[2] Es ist fast geruchlos und schwach wassergefährdend.[1]
Chemische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Palladium(II)-chlorid zersetzt sich ab 600 °C in Palladium und Chlor. Es löst sich in Salzsäure und bildet dabei ein Tetrachloropalladat [PdCl4]2−:[2]
Dieses katalysiert verschiedene organische Reaktionen, wie die Oxidation von Ethylen zu Acetaldehyd (Wacker-Hoechst-Verfahren).
Bei Einleitung von Schwefelwasserstoff fällt braun-schwarzes Palladiummonosulfid PdS aus.
Bei Erhitzung mit Schwefel auf 450 bis 500 °C Bildung von Palladiumdisulfid PdS2.
Bei Einleitung von Ammoniak in die wässrige Lösung, bildet sich Tetraammin-palladium(II)-chlorid [Pd(NH3)4]Cl2, auch bei trockenem PdCl2.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Palladium(II)-chlorid ist Ausgangsmaterial für verschiedene Palladiumverbindungen. Es wird auch für die Detektion von Kohlenmonoxid verwendet.[2] Hierfür wird Papier in sehr verdünnter PdCl2-Lösung getränkt. Dieses wird durch CO oder andere reduzierende Stoffe unter Abscheidung von metallischem Palladium schwarz gefärbt. Es wird auch in Elektroplattierungslösungen und für Porzellanbilder verwendet.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Palladium(II)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Februar 2023. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c d Cotton, Simon: The Chemistry of Precious Metals; Springer 1997.
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.